Alles aus Alu
Interview mit Christian Peukert, Geschäftsführer der Reynaers GmbH Aluminium Systeme

Reynaers gehört zu den führenden europäischen Herstellern von Aluminiumfenstern und -türen. Neben hochwertigen, nachhaltig produzierten Fenstern und Türen für Wohnhäuser, Industrie und Gewerbe umfasst das breite Produktspektrum Schiebe- und Faltschiebetüren, Fassadensysteme, Wintergärten, Geländer, Insektenschutzsysteme, Griffe, Sonnenschutzsysteme und Pflegeprodukte.
Reynaers hat seinen Hauptsitz in Duffel, Belgien, und wurde 1965 gegründet. „Wir sind seit über 25 Jahren in Deutschland“, erläutert Geschäftsführer Christian Peukert, der seit 2017 bei Reynaers ist und zuvor bei einem Hersteller von Kunststoffprofilen beschäftigt war. „Meine Aufgabe war es, das Umsatzwachstum zu forcieren. Wir liegen jetzt im Vergleich zum Vorjahr 30% im Plus.“
Als Gruppe ist Reynaers in mehr als 70 Ländern auf der ganzen Welt tätig und beschäftigt rund 2.100 Mitarbeiter. „Bei uns in Deutschland sind es 15 im Innen- und Außendienst“, so Christian Peukert. „Wir sind sehr stark an das Mutterhaus angebunden und haben zum Beispiel kein eigenes Lager in Deutschland. Wir arbeiten hier vor allem als Servicegesellschaft, welche die Brücke zwischen dem Kunden in Deutschland und der Entwicklung und Produktion in Belgien bildet. Wir sind klein, aber sehr effizient, und haben in Belgien 100 Techniker und Ingenieure im Rücken.“
Seitdem Christian Peukert als Geschäftsführer das Ruder bei der deutschen Tochtergesellschaft übernommen hat, hat sich viel geändert: „Wir haben die Kosten optimiert und alle Prozesse verschlankt und mehr standardisiert. Außerdem haben wir den Vertrieb verstärkt und neu ausgerichtet. Heute hat jeder Kunde den stets gleichen Ansprechpartner. Das wird sehr geschätzt. Und wir haben jetzt den Projektmarkt stärker im Fokus und gehen auf große Investoren zu. Dieser Bereich entwickelt sich sehr gut. Darüber hinaus nutze ich meine Kontakte zur PVC-Branche, um dort das Produkt Aluminium in den Fokus zu rücken. Es gibt immer mehr Unternehmen, die neben Kunststoff auch Aluminium verarbeiten.

„Wir entwickeln uns immer mehr vom Profilanbieter zum Spezialisten für Komplettlösungen.“ Christian PeukertGeschäftsführer
Passivhauszertifiziert
Reynaers hat in Deutschland mehrere Schwerpunktbereiche: Fenster und Türen – hierauf liegt der größte Fokus –, langlebige Schiebesysteme aus Aluminium – ein Bereich, der sich rasant entwickelt –, Faltschiebeanlagen, zum Beispiel Balkontürflügel, die zur Seite geschoben werden können, und Wintergartenlösungen. „Es gibt im Alubereich nichts, was im Bau verwendet wird, das wir nicht haben“, sagt Christian Peukert.
Neu im Sortiment sind die Aluminiumprofile MasterLine 8 mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten, auch U-Wert genannt, von 1,0 und MasterLine 10, das erste passivhauszertifizierte Fenster mit einem U-Wert von nur 0,9. „Unsere Produkte haben einen hohen Leistungsstandard“, erklärt Christian Peukert. „Außerdem legen wir großen Wert auf eine möglichst hohe Nachhaltigkeit aller Systeme. Wir nutzen zum Beispiel Polyamidstege für die Wärme- und Schalldämmung, die sich getrennt recyceln lassen, anstelle von Ausschäumungen, die untrennbar mit der Aluschale verbunden sind und dann Sondermüll werden.“
Ein weiterer Vorteil, den Reynaers seinen Kunden bietet, ist die herausragende Schnelligkeit. „Im Vergleich zu vielen Mitbewerbern haben wir deutliche kürzere Produktionszeiten“, so Christian Peukert. Ermöglicht wird dies auch durch die Nutzung moderner, digitaler 3-D-Visualisierungssoftware des führenden Anbieters Avalon. „Dadurch brauchen wir keine Musterbauten mehr“, erklärt Christian Peukert. Weiteres Wachstum will Reynaers vor allem durch den Ausbau des Leistungsspektrums erreichen.
„Wir entwickeln uns immer mehr vom Profilanbieter zum Spezialisten für Komplettlösungen“, sagt Christian Peukert. Zugute kommt Reynaers dabei, dass der Trend im Hausbau immer mehr von Kunststoff zu Aluminium geht. „Produkte, die im Privatbereich verbaut werden, werden außerdem immer mehr über den Händler abgewickelt und nicht über den Hersteller“, erläutert Christian Peukert. „Dementsprechend müssen wir unsere Vertriebswege gemeinsam mit unseren Partnern umstellen.“