Telekommunikation - mobil und kundennah

Interview mit Frédéric Goetschmann, CEO der Quickline AG

Wirtschaftsforum: Herr Goetschmann, welche Leistungsbereiche decken Sie mit Ihrem Portfolio ab?

Frédéric Goetschmann: Wir bieten ein Rundum-Angebot mit Telefonie, Internet, Mobil und IP-TV, also interaktivem TV, inklusive allen Streaming-Diensten. Wir haben hier entsprechende Partnerschaften, zum Beispiel mit Netflix, Disney+ und Amazon Prime, für unsere Kunden integriert.

Wirtschaftsforum: Welche Trends stellen Sie am Markt fest?

Frédéric Goetschmann: Der Bereich Festnetz geht zurück. Der Trend geht Richtung Mobile. Im mobilen Bereich geht es nicht um Telefonie, sondern nur noch um mobiles Internet. Im Internetbereich ist 5G ein Thema. Auch das Internet wird mobil.

Wirtschaftsforum: Mit welchen Themen und Trends beschäftigen Sie sich aktuell?

Frédéric Goetschmann: Wir starten jetzt mit unserem landesweiten Roll-out. In unserem Bereich ist eine Differenzierung über Produkte kaum mehr möglich. Deshalb werden wir uns auf den Aufbau unseres Brands, unserer Marke, konzentrieren. Vor allem investieren wir in das Vertrauen unserer Kunden, zum Beispiel durch den Ausbau unserer Services. Wir kümmern uns um unsere Kunden und suchen für sie die bestmöglich passenden Lösungen.

Wirtschaftsforum: Sie wollen Ihr Programm landesweit in der Schweiz ausrollen?

Frédéric Goetschmann: Ja, wir starten dazu in der deutschsprachigen Schweiz.

Wirtschaftsforum: Wer ist Ihre Hauptzielgruppe?

Frédéric Goetschmann: Wir richten uns überwiegend an Privathaushalte und hier überwiegend an Familien. Aber auch kommunale Einrichtungen, wie zum Beispiel Sportclubs, gehören zu unseren Kunden. Im Businessbereich richten wir uns bislang hauptsächlich an kleinere Unternehmen, wie zum Beispiel Friseure oder Werkstätten.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit für die Entwicklung von Quickline?

Frédéric Goetschmann: Quickline gehört Kabelnetzbetreibern und Energieversorgern. Bis 2027 müssen alle Energielieferanten ihre Stromzähler digitalisieren, also auf Smart Metering umstellen. Wir haben ein Smart Metering aufgebaut, mit dem man nicht nur messen, sondern auch steuern kann. Nachhaltigkeit bedeutet letztendlich auch Nutzungseffizienz und diese wird durch die richtige Steuerung ermöglicht. Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung und diese möchten wir mit vorantreiben. Wir haben zum Beispiel unseren CO2-Fußabdruck analysiert und festgestellt, dass 60% unseres CO2-Ausstoßes durch den Arbeitsweg ins Büro entsteht. Deshalb setzen wir jetzt verstärkt auf Homeoffice.

Wirtschaftsforum: Quickline agiert in einem Markt, der von großen Anbietern dominiert wird. Trotzdem sind Sie seit Langem sehr erfolgreich. Worauf führen Sie den langfristigen Erfolg des Unternehmens zurück?

Frédéric Goetschmann: Wir handeln mit dem Mut der Überzeugung, nicht der Verzweiflung. Wir sind uns immer treu geblieben und sind agil, stellen uns engagiert neuen Herausforderungen. Mit so einer Einstellung hat auch ein kleinerer Player wie wir eine Chance am Markt.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für 2023 vorgenommen?

Frédéric Goetschmann: Wir möchten in der Schweiz ein bekannter Anbieter und auch für die Politik sichtbar werden. Wir konzentrieren uns jetzt auf Themen für das nächste Jahr. Ein wichtiger Aspekt ist hier, Quickline in die ganze Schweiz zu tragen. Wir haben einige strategische Partnerschaften im Auge, durch die wir unsere flächendeckende Präsenz in der Schweiz verbessern können. Grundsätzlich sind wir auf Wachstum eingestellt, organisch und anorganisch.

Wirtschaftsforum: Welche langfristigen Ziele haben Sie sich für Quickline gesetzt?

Frédéric Goetschmann: Wir haben 2019 eine Fünfjahresstrategie definiert. Wir möchten im Telekommunikationsbereich eine sichtbare Alternative am Markt sein und mit Service und Nähe punkten. Wir werden verstärkt auf das Thema Regionalität setzen. Dies entspricht dem Zeitgeist. Wir stellen allgemein einen ‘Back to local’-Trend fest. Das passt zu unserer Philosophie. Wir sind kein Cash-Abführer. Unsere Inhaber haben einen Versorgungsauftrag, den sie mit unseren Produkten erfüllen können.

Mehr zum Thema

Hochleistungs-Schutzsysteme für sichere Arbeitswelten

Interview mit Emmanuel Lioen, Marketing & E-Commerce Manager Boplan

Hochleistungs-Schutzsysteme für sichere Arbeitswelten

Sicherheit am Arbeitsplatz ist ein zentrales Qualitätsmerkmal moderner Industrie. Die belgische Boplan BV hat sich mit modularen Sicherheitslösungen aus Kunststoff auf den Schutz von Menschen, Maschinen und Infrastruktur spezialisiert. Emmanuel…

„Kein Freiraum zum Atmen“

Interview mit Anton Buresch, Geschäftsführer der Gerhard Rauch Ges.m.b.H.

„Kein Freiraum zum Atmen“

Die Gerhard Rauch Ges.m.b.H. in Trasdorf in Niederösterreich ist weltweit für ihre hochwertigen Bauteile und innovativen Stanzlösungen bekannt. Anton Buresch, geschäftsführender Gesellschafter, vertritt die 2. Generation im Familienunternehmen. Im Interview…

Grün gedacht, smart gemacht

Interview mit Dr. Gerhard Aust, Geschäftsführer und CSO der PRETTL Electronics GmbH

Grün gedacht, smart gemacht

Die PRETTL Electronics GmbH mit Hauptsitz in Radeberg steht seit 25 Jahren für komplexe Elektronikfertigung in anspruchsvollen Nischenmärkten wie Medizintechnik, Luftfahrt, Leistungselektronik oder Agrartechnologie. Mit Wirtschaftsforum sprach Geschäftsführer Dr. Gerhard…

Spannendes aus der Region Nidau

Mit dem richtigen Dreh in neue Märkte

Interview mit Pascal Barbezat, CEO und Inhaber Polydec SA

Mit dem richtigen Dreh in neue Märkte

Um kleinste Teile mit großer Wirkung dreht sich alles bei Polydec SA in Biel. Als Lohnfertiger von Mikro- und Präzisionsdrehteilen ist das Schweizer Unternehmen in verschiedenen Märkten erfolgreich unterwegs. Pascal…

Gefragt, wenn es kritisch wird

Interview mit Claudio Sinatra, Geschäftsführer der Deloro HTM GmbH

Gefragt, wenn es kritisch wird

Bekannt ist die Deloro HTM GmbH als hochspezialisierter Dienstleister. Das Unternehmen legiert hochwertige Komponenten und liefert pulverbeschichtete Teile für unterschiedlichste Anwendungen und Kundengruppen. Als Teil der Deloro-Gruppe steht die Firma…

Maschinenbau für Kleinstteile

Interview mit Thomas Deeg, Verkaufsleiter der Fleury SA

Maschinenbau für Kleinstteile

Absolute Präzision – das ist das Markenzeichen eines Schweizer Uhrwerkes. Die wird erreicht, wenn auch die Maschinen zur Herstellung der Uhren Präzisionsarbeit leisten. Seit 1963 stellt die Fleury SA mit…

Das könnte Sie auch interessieren

Maschinen ein zweites Leben schenken

Interview mit Christian Munzinger, Geschäftsführer und André Elz, Geschäftsführer der GSN Maschinen-Anlagen-Service GmbH

Maschinen ein zweites Leben schenken

Neu bedeutet nicht zwangsläufig besser – insbesondere, wenn man die Kosten berücksichtigt. Als führender, herstellerunabhängiger Anbieter von innovativen Engineering-Lösungen im Bereich der Sondermaschinen und Automatisierungstechnik hat sich die GSN Maschinen-Anlagen-Service…

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Interview mit Christoph Staub, Geschäftsführer der Allpack Group AG

Supply-Chain-as-a-Service für Spezialarzneien

Während Massenarzneimittel wie frei verkäufliche Schmerzpräparate millionenfach produziert und vertrieben werden, gestaltet sich das Geschäft mit Orphan Drugs für seltene Krankheiten deutlich komplexer: Das gilt auch für die Verpackung, Etikettierung…

Für das leibliche Wohl

Interview mit Nicole Stein, Geschäftsführerin der Melles & Stein Messe-Service GmbH

Für das leibliche Wohl

Als innovativer und zuverlässiger Partner für die kulinarische und personelle Messestandbetreuung hat sich die Melles & Stein Messe-Service GmbH in der dynamischen Messewelt einen Namen gemacht. Trotz der Herausforderungen, die…

TOP