BikeTrax: Der nachhaltige Diebstahlschutz für’s E-Bike
Interview mit Stefan Sinnegger, Gesellschafter der PowUnity GmbH

Wirtschaftsforum: Mit BikeTrax haben Sie einen GPS-Tracker für E-Bikes entwickelt. Wie genau ist die Idee dafür entstanden?
Stefan Sinnegger: PowUnity kommt ursprünglich aus dem Ski-Bereich. Wir haben ein Produkt entwickelt, welches Ski- und Snowboards vor Diebstahl schützt. Durch das Feedback der Händler und Kunden hat PowUnity dann zusätzlich die Entwicklung eines E-Bike-GPS-Trackers angestoßen.
Aufgrund der gewaltigen Verkaufsentwicklung in diesem Bereich liegt seit 2017 der Hauptfokus auf dem Diebstahlschutz von E-Bikes. BikeTrax wird im E-Bike verbaut, schlägt Alarm bei unbefugter Bewegung (Nachricht auf das Smartphone des Besitzers) und übermittelt via GPS, GSM und GPRS den Live-Standort des E-Bikes auf das Smartphone des Eigentümers.
Wirtschaftsforum: Warum ist es heute notwendig, sein E-Bike nicht nur mit einem herkömmlichen Fahrradschloss zu sichern?
Stefan Sinnegger: Mit dem richtigen Werkzeug wird jedes mechanische Schloss in kürzester Zeit geknackt. Es ist somit kein nachhaltiger Diebstahlschutz. Die Kriminalstatistik zu gestohlenen Rädern zeigt das schwarz auf weiß. Zusätzlich sind E-Bikes durchschnittlich um den Faktor 10 teurer als motorlose Fahrräder. E-Bikes werden dennoch auf dieselbe Art und Weise abgesperrt. Damit sind sie das perfekte Verbrechen: wenig Aufwand, großer Gewinn.

Wirtschaftsforum: Wie hebt sich der Tracker von herkömmlichen GPS-Geräten ab?
Stefan Sinnegger: BikeTrax ist ein auf E-Bikes zugeschnittenes und optimiertes System. Es wird direkt mit dem E-Bike-Motor verbunden und ist dadurch konstant mit Energie versorgt. Damit es auch bei entfernten E-Bike-Akku sendet und empfängt, besitzt es einen zusätzlichen 1.000 mAh BikeTrax-Akku. Das Gehäuse ist so konzipiert, dass BikeTrax auch bei geringsten Baumaßen innerhalb des E-Bike-Motorsystems platziert werden kann. Es wird also im und nicht am E-Bike angebracht. Um sich mit BikeTrax zu verbinden, muss lediglich ein individueller QR-Code mit der PowUnity-App gescannt werden. Somit verbinden sich auch technisch weniger versierte Personen in Sekundenschnelle mit ihrem E-Bike. Bewegungsalarm, Routen-Tagebuch und Routen teilen sind weitere App-Features, welche im Besonderen auf E-Bike-Fahrer zugeschnitten sind.
Wirtschaftsforum: Der GPS-Tracker kostet etwa 200 EUR. Lohnt sich die Anschaffung für jedes E-Bike?
Stefan Sinnegger: E-Bikes kosten im Schnitt 3.500 EUR in der DACH-Region und sie sind, wie anfangs erwähnt, mit einfachsten Mitteln entwendbar. E-Bike-Fahrer, die ihr Bike genießen möchten und ihr Investment nachhaltig schützen, investieren die weiteren 199,90 EUR mit großer Freude.

„Mit dem richtigen Werkzeug wird jedes mechanische Schloss in kürzester Zeit geknackt. Es ist somit kein nachhaltiger Diebstahlschutz.“ Stefan Sinnegger
Wirtschaftsforum: BikeTrax funktioniert dank Kopplung mit einer Smartphone-App. Welche technischen Voraussetzungen benötigt man?
Stefan Sinnegger: Die PowUnity-App funktioniert mit allen iOS-Systemen sowie ab Android 4 mit allen Android-Systemen. Zusätzlich gibt es eine Web-Version (www.powunity.com/app), über welche auf jedem beliebigen Endgerät, welches einen Webbrowser besitzt, die PowUnity-App verwendet werden kann.
Wirtschaftsforum: Gefährdet man, sobald man die Kontrolle über die App verliert, auch die Kontrolle über sein Bike?
Stefan Sinnegger: In dem Fall, dass das Handy geklaut wird, kann über den PowUnity Kundenservice der BikeTrax GPS-Tracker vorübergehend gesperrt werden. Der Dieb des Handys hat somit keinen Zugriff auf den Standort.
Interview: Aurelia Leppen | Fotos: PowUnity, Maria Kirchner Fotografie