Neues aus der ältesten Zweiradfabrik
interview mit Jan Breckwoldt, Geschäftsführer der PEUGEOT MOTOCYCLES Deutschland GmbH
„Unsere 50 cm3-Klasse ist vom Volumen her unser wichtigstes Segment“, unterstreicht Jan Breckwoldt deren Bedeutung für die PEUGEOT MOTOCYCLES Deutschland GmbH. „In den kommenden Jahren wollen wir die anderen Klassen aber auch stärken und mehr Hubraum anbieten.“
Bei den 50 cm³-Fahrzeugen ist das Modell Speedfight führend und schon in der vierten Generation erhältlich. Der sportliche Roller wird in unterschiedlichen Farbvarianten angeboten und trifft immer wieder den Geschmack der Käufer. Jan Breckwoldt: „Als einer der wenigen Hersteller bieten wir Roller im 50 cm³-Zweitakt-Segment mit Einspritzung auf der aktuellen Euro 4-Norm an. Laut Regierung soll diese Variante künftig ab 15 Jahren zugänglich sein. Das kommt uns sehr entgegen.“
Vernetzter Roller
Die nächste Produktklasse sind Modelle bis zu 125 cm3. Hier hat PEUGEOT MOTOCYCLES gerade den Pulsion 125 cm3 als GT-Scooter mit innovativer ‘I-Connect’-Technologie in Anlehnung an die Verbindungsmöglichkeiten im Autobereich vorgestellt. Mittels des intelligenten Cockpits und einer App lassen sich Roller und Smartphone miteinander vernetzen.
Ein weiteres Modell ist der Django 125 cm³, der im im Retro-Look in mehreren Farben erhältlich ist und auch in der 50 cm3- und 150 cm3-Version angeboten wird. Last but not least engagiert sich PEUGOT MOTOCYCLES auch im Bereich über 125 cm3. „Hier kooperieren wir mit unserem Mutterkonzern Mahindra & Mahindra“, erklärt Jan Breckwoldt. „Wir arbeiten an Modellen bis zu 400 cm3, vielleicht sogar bis zu 650 cm3. Unser aktuell stärkstes Modell ist der 3-Rad-Roller Metropolis mit 400 cm3.“
Zukunftstechnik E-Mobilität
Große Bedeutung wird künftig die E-Mobilität spielen, wie der Geschäftsführer verdeutlicht: „In Zukunft werden wir jedes Jahr ein neues E-Mobil-Fahrzeug auf den Markt bringen. E-Mobile haben wir bereits seit vielen Jahren. Es ist mehr als ein Trend. Wir sind ein innovatives Unternehmen. Von uns werden innovative Entwicklungen kommen, die es so im Zweirad-Bereich noch nicht gegeben hat.“
„In Zukunft werden wir jedes Jahr ein neues E-Mobil-Fahrzeug auf den Markt bringen.“ Jan BreckwoldtGeschäftsführer
Fest überzeugt ist Jan Breckwoldt, dass sich in der E-Mobilität sowohl bei den Batterien als auch bei der Technologie preislich noch einiges bewegen wird.
Von Massenprodukten abheben
Bis 2015 gehörte PEUGEOT MOTOCYCLES mehrheitlich zur PSA-Gruppe, danach wurden 51% der Unternehmensanteile an den großen indischen Fahrzeugbauer Mahindra & Mahindra verkauft. PEUGEOT MOTOCYCLES Deutschland gibt es seit 1997. Vorher waren freie Distributeure für den Vertrieb verantwortlich.
Seit 2018 wird von Mörfelden-Walldorf aus auch der österreichische Markt betreut. PEUGEOT MOTOCYCLES Deutschland hat heute 300 Händler in Deutschland und 40 in Österreich. Bis Ende 2019 soll die Zahl der österreichischen Händler auf 65 gesteigert werden. 17 Mitarbeiter sind zurzeit in Mörfelden-Walldorf tätig. Der Umsatz der Niederlassung liegt bei 18 Millionen EUR. Mit den Zweirädern werden Menschen von 16 bis zu 79 Jahren aus allen sozialen Schichten und Berufsgruppen angesprochen.
„Mit unserer Marke Peugeot wollen wir uns von den Massenprodukten Piaggio und Vespa abheben, die alle gleich aussehen“, erläutert Jan Breckwoldt. Die Vermarktung der Produkte läuft zunehmend über soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram. Auch bei vielen Veranstaltungen mit Bezug zu Frankreich ist PEUGEOT MOTOCYCLES Deutschland präsent, zum Beispiel beim Düsseldorfer Frankreichfest.
Marktanteile steigern
In der 50 cm³-Klasse ist PEUGEOT MOTOCYCLES auf dem deutschen Markt die Nummer zwei hinter Piaggio, in der Klasse bis 125 cm3 liegt das Unternehmen auf Platz vier im guten Mittelfeld und bei den 3-Rad-Rollern mit mehr als 125 cm3 ist PEUGEOT MOTOCYCLES ebenfalls die Nummer zwei. Erklärtes Ziel ist es jedoch, die Marktanteile weiter zu steigern.
„Wir möchten uns weiter als innovativer Mobilitätsanbieter im Zweirad-Segment etablieren“, nennt der Geschäftsführer das Ziel für die kommenden Jahre. „Wir werden smarte Mobilitätslösungen bereitstellen, denn wir wollen bei der Smart City mitreden.“