Rechenzentren der Zukunft
Interview mit Christian Leupold, Marketing Manager und Frank Zachmann, Managing Director DACH der NorthC Gruppe

Der Name NorthC wurde nicht zufällig gewählt. Er wurde von der Nordsee inspiriert und steht für regionale Beziehungen, aber gleichzeitig für den Norden, der ein Verweis auf ehrliche Werte und einen starken moralischen Kompass ist.
„Das C symbolisiert Customers, Content, Connectivity und Cloud“, erläutert Christian Leupold, Marketing Manager für den deutschen Markt. „Der absolute Fokus auf den Kunden ist Teil unserer DNA. Wir legen Wert auf persönliche Kontakte und eine enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen. Als regional fokussierter Anbieter können wir Teil ihrer Wertschöpfungskette sein.“
Entwicklung zur Dezentralisierung
In der Vergangenheit wurden Rechenzentren vor allem an internationalen Hotspots wie zum Beispiel Frankfurt errichtet. Das Geschäftsmodell von NorthC basiert darauf, die Rechenzentren in die Region zu bringen. „Das Outsourcing in der Region ist ein Markt, der sich gerade sehr gut entwickelt“, so Frank Zachmann, Managing Director DACH. „Auf der anderen Seite hilft uns auch die technologische Entwicklung der Dezentralisierung. Mittelständler fühlen sich bei regionalen Anbietern wie uns besser aufgehoben, da wir mit ihnen auf Augenhöhe kommunizieren können. Durch kleinere Einheiten können wir außerdem eine bessere Ökonomie und Ökologie erreichen.“
NorthC ist flexibel aufgestellt und nicht auf feste Strukturen angewiesen. Deshalb ist das Unternehmen in der Lage, individuell auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen und die richtige Umgebung für ihre IT zu bauen. „Am Ende sind es Menschen, die Entscheidungen über kritische Infrastrukturen treffen“, sagt Christian Leupold. „Die Kunden können NorthC mit einem Gesicht verbinden, dadurch ist das Vertrauen größer.“
Auf dem Weg zum Marktführer
Die Wurzeln der NorthC Deutschland GmbH gehen auf die IP-Exchange GmbH zurück, die über 20 Jahre Erfahrung im Betrieb von Rechenzentren hat und ihre Kunden auf dem Weg zur Digitalisierung mit Managed Services begleitet hat. 2022 wurde der Betrieb in die NorthC-Gruppe integriert, den niederländischen Marktführer auf dem Gebiet regionaler Rechenzentren mit zuverlässigen Colocation- und Connectivity-Services.
Die Gruppe ist 2019 im Zuge eines Zusammenschlusses der The Datacenter Group (TDCG) und NLDC entstanden und gehört dem Investoren DWS Infrastructure, einem Tochterunternehmen der Deutschen Bank. Mit der Integration von IP Exchange und Netrics aus der Schweiz soll das Modell regionaler Rechenzentren weiter in Europa ausgerollt werden. Die Bedingungen dafür sind gerade ideal, da die Rechenzentrumsbranche ein absoluter Wachstumsmarkt ist.
„Getrieben durch neue Trends erwarten wir zweistellige Wachstumsraten im Jahr“, bemerkt Frank Zachmann. „Deshalb werden wir weitere Standorte eröffnen, sodass es in den nächsten drei Jahren bundesweit eine vernetzte Anzahl an Standorten geben wird.“ Aktuell ist die NorthC in der DACHRegion, München und Nürnberg in Deutschland sowie in Biel und zwei Mal in Münchenstein in der Schweiz vertreten.
Nachhaltige Rechenzentren
Die Rechenzentren der NorthC Gruppe erfüllen höchste Ansprüche in Bezug auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Auf Basis einer modularen Bauweise können die Rechenzentren schnell auf- und ausgebaut werden, sodass sie auch kurzfristig an geänderte Anforderungen angepasst werden können.
„Wir können mit unserer Bauweise in der Energieeffizienz führend sein“, ergänzt Frank Zachmann. „Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette vom Bau bis zum Recycling ab. Bis 2030 werden unsere Rechenzentren vollständig CO2-neutral sein. Unser neues Rechenzentrum in Groningen, in den Niederlanden, wird eines der ersten Datacenter der Welt sein, in denen Brennstoffzellen installiert werden, die mit grünem Wasserstoff betrieben werden.“ Außerdem werden die Datacenter mit bis zu 100% Ökostrom betrieben und die Restwärme wird als nachhaltige Wärmequelle genutzt, zum Beispiel um Organisationen wie Schulen und Schwimmbäder zu heizen.
Die Zukunft mitgestalten
NorthC möchte die Digitalisierung weiter vorantreiben. „Die Themen Edge und Dezentralisierung werden die Welt verändern und das ist für uns ein ganz großer Treiber“, so Frank Zachmann. „Der Markt wird sich in den nächsten drei Jahren definitiv entwickeln und die Unternehmen müssen sich darauf einstellen und zukunftsfähig aufstellen. Aktuell bestimmen große Datenpunkte den Markt, wenn aber Latenz die neue Währung ist, dann müssen bereits jetzt die Weichen dafür gestellt werden. Das haben auch andere namhafte Player erkannt. Hinter dem Internet steht eine ganze Industrie und für uns ist es eine spannende Aufgabe, diese mitzugestalten.“