Dem Patienten eine Stimme geben

Interview mit Elke Walther, Interimsgeschäftsführerin der Norgine GmbH

Die Norgine GmbH ist Teil einer globalen Unternehmensgruppe, der Norgine B.V., und am Standort Deutschland spezialisiert auf die Bereiche Gastroenterologie und Hepatologie.

Transformation

Die Wurzeln der Norgine GmbH reichen bis ins Jahr 1906 zurück, als Gründer Victor Stein Natriumalginat aus Algen extrahiert hat, die aus der Nordsee importiert wurden. Seitdem hat das Unternehmen verschiedene pharmazeutische Produkte auf den Markt gebracht.

1995 hat Norgine MOVICOL® entwickelt und vermarktet, einige Jahre später folgte MOVIPREP®, dass auch das erste in den USA zugelassene Produkt von Norgine wurde. In den letzten Monaten hat Norgine eine bedeutende Veränderung erlebt, indem es von Goldman Sachs übernommen wurde. „Seitdem sind wir in der Transformation von einem Familienunternehmen zu einem Private Equity mitgeführten Unternehmen“, sagt Interimsgeschäftsführerin Elke Walther. „Damit wollen wir uns noch einmal breiter, tiefer und besser aufstellen. Dadurch haben wir mehr Möglichkeiten, uns weiterzuentwickeln.“

Inmitten dieser Veränderungen strebt das Unternehmen in eine vielversprechende Richtung, indem es sich digitaler und agiler aufstellt. Dieser Wandel erfordert Zeit, wobei die Mitarbeiter aktiv in den Prozess eingebunden werden müssen. Transparenz, Changemanagement und eine einheitliche Kommunikation auf allen Ebenen sind hierbei von entscheidender Bedeutung. Norgine hat ein Soundingboard eingerichtet, in dem Mitarbeiter ihre Fragen stellen können. Diese Themen werden dann in One-Team-Meetings aufgegriffen.

Versorgungslücken schließen

Norgine verfolgt zwei Business-Modelle: die Entwicklung eigener Produkte und die Lizenzübernahme von Medikamenten, die in Märkten, in denen das Unternehmen nicht aktiv ist, Verwendung finden. Eine der Stärken von Norgine liegt in der langjährigen Erfahrung seiner Mitarbeiter, die den Wert des Unternehmens schätzen und nach außen tragen. Dabei steht die Patientenorientierung im Vordergrund, was die Positionierung als Marktführer in der Herstellung von Darmreinigungsprodukten für die Endoskopie unterstreicht.

In diesem Bereich bietet Norgine innovative Lösungen wie das Präparat PLENVU®, bei dem nur noch 1 l Darmspüllösung plus zusätzlich 1 l frei wählbare, klare Flüssigkeit getrunken werden müssen. Eine begleitende App gibt weitere Tipps zur Vorbereitung. Darüber hinaus liegt die Kernkompetenz des Unternehmens in der hepatischen Enzephalopathie, dem OTC-Bereich mit MOVICOL® sowie in Präparaten für die Geburts-einleitung im Bereich Women Health.

„Die Einführung von ANGUSTA® als erstes orales Medikament zur Geburtseinleitung hat eine Produktlücke geschlossen“, erläutert die Interimsgeschäftsführerin. „Auf diese Weise konnten wir die Stimme der Frau stärken und geben ihr und ihrer Familie die Möglichkeit mitzuentscheiden. Uns ist es wichtig, den Patienten eine Stimme zu geben.“

Die Philosophie und Strategie von Norgine basieren auf der Unternehmenskultur, die darauf abzielt, Versorgungslücken für die Patienten zu schließen. Dabei lassen sie sich von den Patienten inspirieren. Die Leitprinzipien ʻDare, drive and develop’ unterstreichen den Mut, die Komfortzone zu verlassen und Fortschritt voranzutreiben. Das Unternehmen setzt dabei auf Teamarbeit und Offenheit für Neues. „Wir haben wirklich ein fantastisches Team und ich bin sehr stolz auf das, was wir in den letzten drei Monaten erreicht haben“, bemerkt Elke Walther. „Sie sind neugierig, offen für Neues, stellen die richtigen Fragen und leben den One Team-Gedanken immer mehr.“

Voneinander lernen

In der Zukunft soll der One Team-Ansatz weiter etabliert werden. Das Ziel ist, die Unternehmenskultur weiter zu stärken und die Mitarbeiter noch stärker in die Prozesse miteinzubinden. Eine ʻSpeak-Up-Community’ soll geschaffen werden, um eine offene Kommunikation zu fördern. Ein weiteres wichtiges Thema ist die interne Talententwicklung. „Wir wollen Teams auf globaler und lokaler Ebene stärker vernetzen, um Synergien zu nutzen“, beschreibt Elke Walther die Strategie. „Wir haben ein Mentoring-Programm gelauncht und werden unsere Schwarmintelligenz nutzen. Es gibt viele Dinge, die sich Deutschland von anderen Ländern abschauen kann. Durch das Teilen bewährter Praktiken auf europäischer Ebene möchte Norgine den Fortschritt fördern und so eine erfolgreiche Zukunft gestalten.“

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