Kommunikation als Schlüssel für Herausforderungen
Interview mit Johannes Buzási, CEO der PEIX Health GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Buzási, zunächst einmal die Frage: was bedeutet PEIX?
Johannes Buzási: PEIX ist ein Kunstwort, das abgeleitet ist vom portugiesischen Wort ʻpeixeʼ – das bedeutet Fisch.
Wirtschaftsforum: Ihr Geschäft ist aber ein anderes ...
Johannes Buzási: Ja, wir sind eine Agentur, die spezialisiert ist auf den Healthcare-Markt. Gegründet wurde sie vor 30 Jahren von Karsten Rzepka, der heute noch alleiniger Inhaber ist. Die Agentur hat am Prenzlauer Berg als Designstudio angefangen. Dann hat man sich für den Gesundheitsmarkt entschieden. Das war schlau, denn dies ist ein Marktumfeld, in dem nicht jeder mitspielen kann.
Gleichzeitig ist Health neben Automotive einer der größten Märkte in Deutschland. Wir haben uns dann im Bereich Pharmakommunikation entwickelt. Zu unseren Kunden gehören große Namen wie BMS und Novartis, aber auch viele mittelständische Unternehmen. Inzwischen erwirtschaften wir einen Jahresumsatz von 10 Millionen EUR und beschäftigen 85 Mitarbeitende.
Wirtschaftsforum: Wie haben PEIX die Krisen der vergangenen Jahre getroffen?
Johannes Buzási: Durch Corona ist das Gesundheitswesen besser geworden, ebenso wie das Patientenwissen. Die Pandemie hat Geld in den Markt gespült. Die Krebsforschung wurde zum Beispiel weiter angefeuert. Krieg und Inflation spüren wir schon, aber auch die politischen Themen. Es geht aktuell darum, die Produktion in Deutschland und Europa zu fördern und die Abhängigkeit von China wieder zu reduzieren. Der Markt befindet sich in einer fundamentalen Transformation, durch die Digitalisierung, aber auch die Forschung macht Quantensprünge. In der Onkologie verdoppelt sich alle 78 Tage das Wissen.
Wirtschaftsforum: Wie sieht Kommunikation im Gesundheitswesen aus, was sind die Besonderheiten?
Johannes Buzási: Hier müssen wir unterscheiden zwischen dem OTC- und dem Rx-Markt. Der größere ist der Rx-Markt, der Markt für verschreibungspflichtige Medikamente. Hier ist Fachkommunikation gefragt. Sie richtet sich unter anderem an Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker, PTA und politische Stakeholder. Beispielsweise bereiten wir für eine Produktmarke für Ärzte die Merkmale und Stärken von onkologischen Therapien auf. Im OTC-Markt sind es klassische Kreativ-Werbekampagnen, die sich an Endverbraucher richten mit dem Ziel, sie in die Apotheken zu bekommen. Werbung muss emotionalisieren. Jede Kampagne hat ein eigenes Ziel. Gerade im OTC-Bereich geht es immer um Brands. Wir verstehen, wie die Produkte und Therapien funktionieren, und können das visualisieren.
Wirtschaftsforum: Wo steht Ihre Agentur am Markt?
Johannes Buzási: Unser Segment ist überschaubar. Die großen und bekannten Klassik-Agenturen sind nicht unsere Wettbewerber; dafür ist der Markt zu komplex und mit hohen Eintrittsbarrieren verbunden. Wir sind eine der spezialisiertesten Agenturen. Unsere Größe bietet Stabilität, Umsetzungssicherheit, Kreativität und Fachlichkeit. In diesem Spannungsfeld schaffen wir eine gute Balance.
Wirtschaftsforum: Was macht die Agentur Ihrer Meinung nach so erfolgreich?
Johannes Buzási: Wir konnten immer wieder gute Leute an die Firma binden. Mit unserer Unternehmenskultur sind wir attraktiv für Talente. Und wir sind menschenorientiert. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Wir sehen das Gute im Anderen und legen Wert auf eine teamorientierte Zusammenarbeit.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung des Marktes und von PEIX in der Zukunft? Welche Ziele haben Sie?
Johannes Buzási: Die KI wird auf jeden Fall Teil des täglichen Lebens werden. Gerade entwickeln wir die Vision für die nächsten Jahre. Daraus ergeben sich dann mögliche weitere Märkte – zurzeit sind wir nur in der DACH-Region tätig – und Spezialisierungen. Wir sind dankbar, dass wir schon so weit gekommen sind. Uns geht es nicht darum, einfach nur quantitativ groß zu werden, sondern um qualitative Ziele. Wir definieren und begreifen Wachstum eher nach innen.
Wirtschaftsforum: Und worin liegt Ihre persönliche Motivation?
Johannes Buzási: Ich mag es zu gestalten und bringe gerne Menschen in ihre Stärke.