Motor-Leidenschaft in jedem Milliliter

Interview mit Armin Bolch, Geschäftsführer, und Johannes Hemme, Digital & Communication Coordinator der MOTUL Deutschland GmbH

Wirtschaftsforum: Der Stoff, aus dem Rennfahrer-Träume sind: Mit MOTUL-Schmierstoffen sorgen Sie dafür, dass Maschinen und Motoren ohne Wenn und Aber laufen. Wie stellen Sie dabei sicher, immer den aktuellsten Anforderungen zu entsprechen?

Armin Bolch: Wir sehen unsere Kompetenzen weit über den Bereich der Hochleistungs-Schmierstoffe hinaus. Wir beraten unsere Kunden ganzheitlich, denn unsere Branche wandelt sich schnell. Hier in Deutschland sind wir getrieben vom technischen Fortschritt, welcher einen direkten Einfluss auf unsere Produkte hat. Hinzu kommt der wichtige Blick auf Umwelt und Nachhaltigkeit, der mehr und mehr eine Rolle spielt. Fahrzeuge werden sich noch stärker verändern, als sie es bereits getan haben. Wir bei MOTUL begleiten genau diesen Wandel mit.

Wirtschaftsforum: Welche Trends und Entwicklungen beeinflussen die Branche und somit auch ihr Produktportfolio derzeit am stärksten?

Johannes Hemme: Zum einen natürlich der Wunsch nach einer geringeren C02-Bilanz und umweltfreundlicheren Lösungen, wie Armin Bolch es eben erwähnt hat. Hier bieten wir beispielsweise mit GDI Clean eine Lösung für Direkteinspritzer, die weniger Spritverbrauch und so auch weniger Emissionen möglich macht. So können längere Strecken mit weniger Emissionen zurückgelegt werden. Das hat nicht nur einen klaren Vorteil für unsere Industriekunden, sondern auch für den Endverbraucher. Gleichzeitig sorgen wir mit unseren Produkten aber auch für Höchstleistungen, die vor allem im Motorsport zum Einsatz kommen müssen.

Wirtschaftsforum: Stichwort Motorsport: Hier ist ein klarer Schwerpunkt von MOTUL zu erkennen. Wie kam es dazu?

Armin Bolch: Wir haben den Motorsport einfach in unserer DNA, das war schon immer so. Daher sind wir beispielsweise Hauptsponsor für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Dabei ist es egal, ob es zwei oder vier Räder sind, wichtig ist die Leidenschaft bei der ganzen Sache. Wir unterstützen vor allem gerne kleine Teams oder aufstrebende Einzelfahrer.

Johannes Hemme: Sophia Flörsch ist eine Rennfahrerin, die wir unterstützen. Sie ist ein Beispiel für Motorsportler, die nicht nur in der Sportwelt aktiv sind, sondern auch in den sozialen Medien und so enorm viel Aufmerksamkeit erhalten. Diese nutzen wir mit Kooperationen, um die richtigen Zielgruppen zu erreichen und mit MOTUL noch sichtbarer zu werden.

Wirtschaftsforum: Was entgegnen Sie Kritikern, die Ihre Produkte als „schmutzig“ bezeichnen würden?

Armin Bolch: Unsere Schmierstoffe werden benötigt, um Menschen und Maschinen zu bewegen. Das bedeutet auch, dass wir immer versuchen, maximal nachhaltig zu denken und zu handeln. MOTUL hat als eines der weltweit ersten Unternehmen einen umfangreichen Hybrid-Schmierstoff entwickelt. Bei jedem unserer internationalen Unternehmensmeetings geht es zudem darum, der Umwelt etwas zurückzugeben, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und beispielsweise dabei zu helfen, mehr Bäume zu pflanzen. Auch an einer Plastik-Reduktion arbeiten wir. Diese Aspekte waren und werden uns immer wichtig sein.

Wirtschaftsforum: Neben der Nachhaltigkeit und der stetigen Weiterentwicklung ist vor allem die Leidenschaft bei MOTUL ein wichtiger Antrieb. Wie schlägt sich das konkret nieder?

Armin Bolch: Wir sind wirklich wie eine Familie – nicht nur innerhalb der Kolleginnen und Kollegen, sondern auch mit unseren Kunden. Wir sagen immer: Unsere Familienmitglieder sind unsere Kunden in 33 Ländern. Innerhalb einer Familie können wir offen und ehrlich diskutieren und immer zu einem guten Ergebnis kommen. Was uns als MOTUL-Team eint, ist die erwähnte Leidenschaft für unsere Kunden und Produkte. Wir sind davon begeistert, was wir tagtäglich tun dürfen. Das fängt bei meinen Kollegen an der Rezeption an und geht bis in die Chefetage. Dank dieser Leidenschaft können wir auch unsere technische Entwicklung immer weiter vorantreiben. Unser Erfolg gibt uns Recht: Wir sind mit Abstand in vielen Bereichen ganz weit vorne.

Johannes Hemme: Wir stehen außerdem für Werte wie Gleichberechtigung, die beispielsweise im Motorsport immer wieder zum Thema werden. Aus unserer Sicht sollte kein Unterschied zwischen den Geschlechtern im Motorsport gemacht werden. Um hier Flagge zu zeigen, unterstützen wir diverse Motorsportlerinnen.

Wirtschaftsforum: Schon jetzt tut sich viel in der MOTUL-Familie. Wenn wir auf die nächsten fünf bis zehn Jahre blicken: Wohin soll sich das Unternehmen aus Ihrer Sicht noch entwickeln?

Armin Bolch: Rein auf die Zahlen geblickt, wollen wir unseren Umsatz nochmal verdoppeln und somit unseren Marktanteil auf das nächste Level bringen. Doch das allein reicht uns nicht: Wir wollen unser Portfolio und unsere Präsenz in der Industrie weiter ausbauen und unsere internationalen Aktivitäten durch Sales Offices in unseren Exportländern weiter ausbauen.

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