„Vertrauen ist das A und O“
Interview mit Swen Niedecker, Geschäftsführer der Kfz.-Sachverständigenbüro Dipl. Ing. Winfried Lütz GmbH
Das Unternehmen ist seit 1990 zertifizierte GTÜ-Prüfstelle. Heute bietet es an vier Standorten in Bergisch Gladbach, Rösrath, Overath und Waldbröl sowohl staatlich anerkannte TÜV-Prüfungen als auch privatwirtschaftliche Unfallgutachten an. In beiden Fällen geht es um Neutralität und Zuverlässigkeit. „Vertrauen ist das A und O“, betont Swen Niedecker. „Die strikte Trennung zwischen Prüforganisation und Reparaturwerkstatt sichert die Unparteilichkeit. Deshalb müssen wir die Kunden mit unserem Service überzeugen.“
Durch Service überzeugen
Die schnelle Bearbeitung ist der Schlüssel zum Erfolg des Unternehmens. „Bei der Begutachtung von Unfallschäden ist es wichtig, dass diese Begutachtungen zeitnah geschieht, damit Versicherungsansprüche und Reparaturen schnellstmöglich bearbeitet und durchgeführt werden können“, erklärt Swen Niedecker. „Wir führen Begutachtungen und Hauptuntersuchungen an unseren eigenen Standorten durch, aber auch in der Werkstatt in der sich das Fahrzeug befindet.“
Strengere Vorschriften, höherer Aufwand
Interessant ist, dass die Sicherheits- oder Abgasnormen, die zum Zeitpunkt der Erstzulassung eines Pkw galten, während der gesamten Lebensdauer des Fahrzeugs gelten. „Wenn ein Auto ursprünglich nicht mit Sicherheitsgurten oder Kopfstützen ausgestattet war, ist deren Fehlen nach den TÜV-Vorschriften weiterhin zulässig“, betont Swen Niedecker. „Bei modernen Autos sieht das allerdings anders aus. Als Prüfstelle müssen wir mit den neuen Vorschriften Schritt halten. Die neuesten Abgasnormen verlangen zum Beispiel die Zählung der Abgaspartikel. Das bedeutet für uns erhebliche Investitionen in neue Messgeräte.“
Die Zukunft der Mobilität
Die Mobilitätswende als Ganzes stellt das Unternehmen vor neue Herausforderungen. „Wir sind gespannt, wie sich das auf unser Geschäftsmodell auswirkt“, räumt Swen Niedecker ein. „Es geht nicht nur um E-Mobilität, sondern um Mobilität im Allgemeinen. Die Zahl der Autos auf den Straßen ist in die Höhe geschossen, was natürlich gut für uns ist. Aber die Frage wird sein, wem diese Fahrzeuge gehören. Die Mehrheit der Neuwagen wird geleast. Die Frage ist dann, wer entscheidet, wo Prüfungen und Reparaturen durchgeführt werden. Ich kann mir eine Zukunft vorstellen, in der die Händler Mobilität als Paket und nicht als einzelnes Auto verkaufen. Die Kunden werden zwischen einem Alltagsauto und einem Bulli oder Cabrio für den Urlaub wechseln können. So eröffnen sich ganz neue Perspektiven.“