„Ein Antriebstausch kann die Energiekosten merklich senken!“
Interview mit Gernot Schandl, Geschäftsführer Marketing & Sales der MOLL-MOTOR GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Schandl, seit vielen Jahrzehnten versorgt MOLL-MOTOR seine Kunden aus unterschiedlichen Branchen mit verlässlicher und moderner Antriebstechnologie. Wodurch sticht Ihr Unternehmen im Markt hervor?
Gernot Schandl: Den größten Teil unseres Geschäfts machen heute Standard-IEC-Elektromotoren aus, wobei wir unseren Kunden auch entsprechende Sonderausführungen anbieten, die wir in unserer eigenen Werkstatt herstellen. Darüber hinaus vertreiben wir mechanische Getriebe sowie weitere einschlägige Produkte, die unser Motorenportfolio komplementieren, sodass unsere Kunden von uns vielfältige Antriebskomponenten und fertige Baugruppen aus einer Hand beziehen können. Ein im Wettbewerb besonders gewichtiges Argument fällt zudem unserer hohen Lagerverfügbarkeit zu.
Wirtschaftsforum: Ein bekannter Pain Point, der gerade in der Corona- Krise an Bedeutung gewonnen hat?
Gernot Schandl: Natürlich konnten wir uns vor dem Hintergrund der allgemeinen Lieferkettenverwerfungen als besonders verlässlicher Partner erweisen, was unsere etablierten Bestandskunden sicherlich zu schätzen wussten, während wir uns in dieser Zeit dank unserer langfristigen Bevorratungsstrategie auch zusätzliche Marktanteile erschließen konnten. Unabhängig von der damals akuten Supply-Chain-Krise lagern wir oft Jahresmengen für unsere Kunden ein, mit denen wir sie dann just-in-time beliefern – dadurch profitieren sie von vergleichsweise kurzfristigen Beschaffungsmöglichkeiten bei umfassenden Finanzierungsvorteilen samt entsprechenden Preisgarantieren und der damit einhergehenden weitsichtigen Planbarkeit. Derzeit können wir beobachten, dass viele Marktteilnehmer nicht zuletzt aufgrund der gestiegenen Zinssätze wieder deutlich kleinere Lagerbestände halten als noch vor kurzer Zeit. Wir wollen uns von dieser Entwicklung jedoch nicht anstecken lassen, sondern weiterhin unsere gewachsenen Stärken pflegen.
Wirtschaftsforum: Unmittelbar nach den Verwerfungen der Corona-Pandemie folgte in Europa die Energiekrise. Was bedeutet das für Ihre Technologie?
Gernot Schandl: In den letzten 15 Jahren konnten bei unseren Antrieben deutliche Effizienzsteigerungen umgesetzt werden, was für die Anwender nun bei entsprechenden Kosten-Nutzen-Rechnungen natürlich noch deutlicher ins Gewicht fallen sollte. Rechnet man neben den Anschaffungskosten eines Elektromotors auch seine Betriebskosten auf die gesamte Lebenszeit hoch, wird klar, dass der Stromverbrauch hierbei den größten Kostenblock bildet – ein monetäres Einsparungspotenzial, das leicht übersehen werden kann, wenn bei der Beschaffung allein die Anschaffungskosten den Ausschlag geben. Ein Antriebstausch kann also in vielen Fällen eine sehr positive Wirkung auf die Kostenstruktur entfalten.
Wirtschaftsforum: Wie können Sie Ihre Kunden von einem solchen Schritt überzeugen?
Gernot Schandl: Wir treten gerne in einen engen fachlichen Austausch mit unseren Kunden ein, wobei unsere Vertriebsmitarbeiter ausnahmslos über eine ausgewiesene ingenieurwissenschaftliche Expertise verfügen, um diesem Anspruch auch auf Augenhöhe gerecht zu werden. Wird dann beispielsweise in einem gegebenen Betriebsumfeld eine Maschine in einer neuen Leistungsstufe benötigt, bemustern wir diese gern mit einem effizienteren Antrieb im Rahmen eines überzeugenden Proofs of Concept, bevor wir diese Lösung im Erfolgsfall dann als Serie ausrollen. So müssen sich unsere Kunden nicht auf unser Wort verlassen, dass eine etwaige Umstellung ohne größeren Aufwand möglich ist, sondern können dies problemlos vorab in der tatsächlichen Umsetzung erfahren. Da das Thema Antriebstechnik aus offensichtlichen Gründen auch nicht immer im Zentrum der Aufmerksamkeit unserer Kunden steht, sind ihnen manchmal auch die zusätzlichen Vorteile einer neueren, effizienteren Alternative gar nicht bewusst – schließlich haben sie ja bereits eine funktionierende Lösung implementiert. Hier können sich aus einem stärkeren Bewusstsein, gepaart mit einer fachkundigen Beratung, bisweilen unerwartete Effizienzsteigerungen und Einsparungsmöglichkeiten ergeben.
Wirtschaftsforum: Welche Entwicklungen zeichnen sich für MOLL-MOTOR in den nächsten Jahren ab – und welche Stärken möchten Sie dabei ausspielen?
Gernot Schandl: Wir haben in der jüngeren Vergangenheit einige personelle und strukturelle Anpassungen vorgenommen, um nun aus dieser konsolidierten Position heraus den nächsten Wachstumsschritt zu machen – dabei fällt uns auf, dass unsere Lösungen dank unserer gewachsenen Schlagkraft nun auch von immer mehr größeren Kunden im Markt nachgefragt werden, die deutlich höhere Stückzahlen benötigen, was uns natürlich sehr freut. Was wir uns auf diesem Weg sicherlich bewahren werden, ist unsere gelebte mittelständische Haltung samt einer unerschütterlichen Handschlagqualität. Denn Verlässlichkeit ist und bleibt eine unerlässliche Grundlage für unseren weiteren Erfolg.