Für Hydraulik gibts immer eine LöSi

Interview mit Dipl. Ing. (FH) Andreas Klöss, Geschäftsführer der LöSi Getriebe - Steuerungen - Hydraulik GmbH

Andreas Klöss hat seine eigenen Erfahrungen gesammelt, bevor er zu seinen Wurzeln zurückgekehrt ist. Nach seinem Studium zum Diplomingenieur war er zunächst fünf Jahre in der Sitzentwicklung bei einem großen Zulieferer der Automobilbranche tätig, bevor er 2002 als Prokurist in den Familienbetrieb eingestiegen ist.

Seit 2009 leitet er LöSi gemeinsam mit seiner Stiefschwester Elke Frank in der zweiten Generation. „Mir und meiner Stiefschwester ist ein gutes Arbeitsklima extrem wichtig“, betont er. „Ein guter Zusammenhalt zählt und dass im Extremfall jeder für den anderen einsteht. Zum Beispiel hatte ein Lagermitarbeiter unerwartet ein Problem mit dem Rücken. In der Situation ist sofort ein Mitarbeiter aus dem Vertrieb mit eingesprungen, als deshalb ein Engpass entstanden ist.“

38 Jahre Erfahrung

Die treibende Kraft hinter LöSi waren für lange Zeit Andreas Klöss‘ Mutter und Stiefvater. Vor 38 Jahren haben sie das Unternehmen gemeinsam gegründet. „Anfangs wurde viel Aggregatebau betrieben“, erklärt Andreas Klöss. „Dann wurde auch mit dem Vertrieb von Hydraulikmotoren begonnen.“

Als die Firma 1989 an den aktuellen Standort umzog, zählten bereits große OEMs zu ihren Kunden. Heute liegt der Fokus komplett auf der mobilen hydraulischen Antriebstechnik. LöSi-Produkte werden vor allem in der Kommunaltechnik, zum Beispiel in Kehrmaschinen und Kanalspülfahrzeugen, in der Landtechnik und im Baumaschinenbereich, unter anderem bei Tunnelbohrmaschinen, eingesetzt. „Wir haben unsere Standardprodukte“, erläutert Andreas Klöss. „Wir setzen aber davon unabhängig relativ viele kundenspezifische Lösungen um.“

Produktion vor Ort

Die Produktion findet am Hauptsitz in Kaiserslautern statt, an dem 20 Mitarbeiter tätig sind, und in der bulgarischen LIK Hydraulik OOD, wo zehn Mitarbeiter in der Fertigung arbeiten. Hinzu kommen neun Mitarbeiter in der vor sechs Jahren gegründeten Niederlassung in England.

„Wir werden am Markt für unsere Kompetenz geschätzt.“ Andreas KlössGeschäftsführer
Andreas Klöss

„Bulgarien ist zuständig für die Ventile“, erklärt Andreas Klöss. „Die werden dort optimal auf die Hydraulik abgestimmt. In dem Bereich entwickeln wir immer wieder neue Dinge, meist gemeinsam mit den Kunden.“ Neu im Angebot sind zudem Sitze für Nutzfahrzeuge. „In diesem Segment wollen wir noch stärker wachsen“, offenbart Andreas Klöss.

Flexibel und Zuverlässig

Nach fünf Jahren guter Entwicklung hat der Umsatz, der zu 90% auf den deutschen Markt entfällt, für 2019 stagniert. „In den letzten 20 Jahren wurde der Markt durch die Globalisierung und Digitalisierung stark geprägt“, beobachtet Andreas Klöss. „Viele Hersteller lassen in Asien fertigen, der Wettbewerb ist stark gewachsen.“

Andererseits ist die Flexibilität von LöSi ein großer Vorteil. Dank Lager und durchdachter Logistik kann die Firma relativ schnell liefern. „Wir werden am Markt für unsere Zuverlässigkeit geschätzt“, betont Andreas Klöss. „Und für unseren sehr guten Kundensupport. Bei uns bekommt der Kunde noch am selben Tag eine Rückmeldung und ein Angebot.“

Digitaler Kundensupport

Der Kundenkontakt ist generell ein zentrales Thema. LöSi ist regelmäßig auf der Hannover Messe, der Agritechnika, der PTC und der Bauma zu finden. „Messen sind nach wie vor wichtig für das Image“, stellt Andreas Klöss fest. „Aber die Onlinepräsenz wird immer wichtiger.“ Deswegen hat LöSi die Website komplett überarbeitet, das Kundenportal ausgebaut und eine eigene App entwickelt. Zudem war die Firma an der Gründung von Hytrade 24 beteiligt, einem Businessportal für Hydraulik.

„Das ist eine Art Marktplatz“, erläutert Andreas Klöss. „Er verhält sich so ähnlich wie Amazon, nur ohne Preise. Die Hersteller können Komponenten suchen and diese dann direkt bei den verschiedenen Anbietern anfragen.“ Er plant, die Themen Online und Kundensupport noch weiter voranzutreiben. Zudem will er die Produktpalette optimieren, um noch besser auf die Kundenwünsche eingehen zu können. „Das Thema Elektromobilität beschäftigt uns“, verrät er. „Da müssen wir schauen, wie sinnvoll der Einsatz in unserer Branche ist.“

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