Logistikimmobilien der Zukunft: gut angelegt

Interview mit Bodo Hollung, Gesellschafter und Geschäftsführer der LIP Invest GmbH

Gesellschafter und Geschäftsführer Bodo Hollung war kein unbeschriebenes Blatt, als er 2017 LIP Invest gründete. Nach 27 Jahren in der Unternehmensfinanzierung bei der Sparkasse und einem Studium der Immobilienökonomie hatte er bereits für einen Logistikimmobilienentwickler das Fondsgeschäft mit institutionellen Investoren aufgebaut, war in Verbänden und einem Gremium zur Bewertung von Logistikimmobilien tätig, hatte Bücher veröffentlicht und zuletzt erfolgreich das Fondsgeschäft für RLI Investors aufgebaut. Unterstützt von seinem Kollegen Sebastian Betz stellte er dann mit LIP Invest sein eigenes Investmenthaus auf die Beine.

„Unser erster Logistikfonds war Mitte 2019 voll investiert. Für den zweiten haben wir in einem halben Jahr 260 Millionen EUR Eigenkapital eingesammelt und jetzt mit 460 Millionen EUR ebenfalls voll investiert. Für den dritten Fonds mit 250 Millionen EUR Eigenkapital wurde gerade der letzte Investor gewonnen und bereits 192 Millionen EUR angelegt“, berichtet Bodo Hollung. Und auch für den vierten Logistikimmobilienfonds, der im Sommer an den Start gehen wird, sind bereits 140 Millionen EUR für Investoren reserviert. „Engagierte und gute Arbeit zahlt sich aus – Investoren fragen inzwischen nach Beteiligungsmöglichkeiten direkt bei uns an, zu Unternehmensstart war für uns noch viel Klinkenputzen angesagt“, so Bodo Hollung.

Die Zukunft der Logistik erforschen

Anders als viele andere Investmenthäuser investiert LIP Invest ausschließlich in Deutschland und nur in Logistikimmobilien. „Die meisten Wettbewerber sind europaweit aktiv und kaufen unter dem Deckmantel Logistik auch Light-Industrial- und Gewerbeimmobilien“, erzählt Bodo Hollung. LIP Invest beschäftigt sich intensiv mit Standorten und Objektqualität. „Wir denken langfristig und betreiben Logistik-Zukunftsforschung. Durch neue Lieferketten entstehen immer wieder weitere Standorte. Auch durch die neue Seidenstraße werden neue Standorte hinzukommen“, erklärt er.

15 Mitarbeiter*innen, beinahe ausnahmslos Akademiker*innen aus verschiedenen Teildisziplinen, sind bei LIP Invest beschäftigt. 2020 war das Unternehmen drittgrößter Investor der Assetklasse Logistikimmobilien in Deutschland. LIP richtet sich insbesondere an institutionelle Investoren, Versicherungen, Sparkassen, Volksbanken, Versorgungswerke, Pensionskassen und große Stiftungen. Das Investmenthaus hat bereits Eigenkapital in Höhe von insgesamt 700 Millionen EUR angesammelt.

Erfolgreich mit Kundennähe und Herzblut

Dass Investoren viel Vertrauen in LIP Invest haben, hat mehrere Gründe, berichtet der Geschäftsführer und Inhaber: „Sie kommen bei uns nah an die Unternehmensführung heran und wir sind immer erreichbar. Kundennähe und ein persönliches Vertrauensverhältnis sind uns sehr wichtig. Wir leben nach unserem Slogan ‚Weiter denken, näher dran‘ und agieren mit viel Herzblut. Normalerweise fahren wir zu allen Investoren und Immobilienverkäufern. Das war 2020 leider nicht möglich.“

Dem Erfolg des dritten Fonds, der erst nach Beginn der Pandemie aufgelegt wurde, tat das allerdings keinen Abbruch – nicht zuletzt dank gefestigter Kundenbeziehungen, einem guten Namen und besonderem Engagement. „Wir machen mehr als der Wettbewerb“, betont Bodo Hollung. So führt LIP Invest in ‚normalen‘ Zeiten jedes Jahr sechs bis acht Veranstaltungen für Immobilien-Professionals in großen Städten durch. In der Bundesvereinigung Logistik ist das Unternehmen in einem Themenkreis aktiv, der sich mit Logistikimmobilien der Zukunft befasst, ist zu diesem Thema an drei Universitäten mit Dozent*innen vertreten und verfasst vierteljährlich einen eigenen Research-Bericht. LIP Invest tritt außerdem regelmäßig durch Fachpublikationen, beispielsweise zum Thema Environmental Social Governance (ESG), in Erscheinung. Seit 2009 ist die Geschäftsführung von LIP Invest außerdem in der HypZert-Fachgruppe Logistik engagiert, um Standards für die Bewertung von Logistikimmobilien zu schaffen.

Investoren zufriedenstellen

Nachdem das Kapital für den dritten Fonds steht, kann für weitere 250 Millionen EUR eingekauft werden. „Das wollen wir bis zum Spätsommer abgeschlossen haben. Ab dem zweiten Quartal beschäftigen wir uns mit unserem vierten Fonds“, kündigt Bodo Hollung an. Auch wenn er mit großen Zahlen arbeitet, betont er: „Wir sind nicht geld-, sondern erfolgsgetrieben. Dadurch haben wir eine gewisse Lockerheit. Das merken alle Stakeholder.“

In zehn Jahren sieht er sich, so jedenfalls seine Vision, entspannt am Swimmingpool liegen. Das wäre allerdings ein Kontrastprogramm. „Eigentlich sind 60 bis 70 Arbeitsstunden pro Woche für mich Standard. Ich habe aber ein tolles Team und kann die Verantwortung auf mehrere Leute verteilen.“ Als er das Unternehmen gegründet hat, lag sein Fokus noch allein darauf, den ersten Fonds zu bewältigen. Nun ist auch nach dem dritten Fonds noch kein Ende in Sicht. Geleitet hat Bodo Hollung bei dieser erfolgreichen Entwicklung stets eines: „Wir möchten einfach einen guten Job machen. Die Investoren sollen zufrieden sein.“

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