Mit Swiss Made, Digitalisierung und Komplettlösungen zum Erfolg
Interview mit Stefan Matti, CEO und Inhaber der Leutenegger + Frei AG
Wirtschaftsforum: Ihr Unternehmen, Leutenegger + Frei AG, hat eine lange und erfolgreiche Geschichte. Könnten Sie uns ein wenig darüber erzählen, wie das Unternehmen zu dem wurde, was es heute ist?
Stefan Matti: Unser Unternehmen wurde 1957 von Alois Leutenegger und Herrn Frei gegründet. Ursprünglich haben wir uns auf Bäckereitechnik spezialisiert, aber durch unsere Expertise in der Thermodynamik haben wir uns später auf die Pulverbeschichtung konzentriert. Seit den 1970er-Jahren entwickeln und bauen wir Pulverbeschichtungsanlagen. Diese Entwicklung war entscheidend für unser Wachstum und unsere Positionierung als führende Kraft in unserer Branche.
Wirtschaftsforum: Sie erwähnten, dass Ihr Unternehmen viele Herausforderungen, wie die Coronapandemie und die daraus resultierenden Lieferkettenprobleme, meistern musste. Wie haben Sie diese Herausforderungen bewältigt?
Stefan Matti: Es waren in der Tat herausfordernde Zeiten, nicht nur für uns, sondern für die gesamte Industrie. Wir haben uns auf unsere Kernkompetenzen konzentriert und unsere Prozesse angepasst, um flexibler auf die sich ändernden Marktbedingungen reagieren zu können. Unsere Mitarbeiter haben unglaubliche Flexibilität und Engagement gezeigt, und wir haben auch in Technologien investiert, die uns resilienter machen. Ein Beispiel dafür ist unsere L+F-App, die es unseren Kunden ermöglicht, effizient mit uns zu kommunizieren und schnelle Unterstützung zu erhalten.
Wirtschaftsforum: Die Digitalisierung scheint eine wichtige Rolle in Ihrer Strategie zu spielen. Können Sie uns mehr darüber erzählen, wie Technologie Ihr Geschäft voranbringt?
Stefan Matti: Absolut. Die Digitalisierung ist für uns ein Schlüssel zum Erfolg. Neben der bereits erwähnten L+F-App nutzen wir Künstliche Intelligenz, um unsere Anlagen intelligenter zu gestalten. Das hilft uns nicht nur, den Fachkräftemangel zu adressieren, sondern auch, die Effizienz und Qualität unserer Lösungen zu steigern. Wir sind ständig auf der Suche nach innovativen Ansätzen, um unsere Produkte und Dienstleistungen zu verbessern und unseren Kunden einen Mehrwert zu bieten.
Wirtschaftsforum: Nachhaltigkeit ist ein weiteres wichtiges Thema unserer Zeit. Wie geht Leutenegger + Frei AG damit um?
Stefan Matti: Nachhaltigkeit ist in der Tat ein Kernanliegen für uns. Wir sind uns bewusst, dass unsere Anlagen einen erheblichen Energiebedarf haben, und arbeiten daher intensiv daran, sie so effizient wie möglich zu gestalten. Unsere Hybridanlage ist ein Beispiel dafür, wie wir flexibel auf unterschiedliche Energiequellen reagieren können, um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Darüber hinaus bieten wir unseren Kunden Energieberatungen an, um sie bei der Optimierung ihrer Prozesse zu unterstützen.
Wirtschaftsforum: Herr Matti, welche USPs unterscheiden Leutenegger + Frei von seinen Wettbewerbern im Markt?
Stefan Matti: Unsere USPs sind vielfältig und reflektieren die Werte, die wir als Unternehmen hochhalten. Zunächst wäre da das Prädikat ‘Swiss Made’, das für uns nicht nur ein Label, sondern ein Versprechen an unsere Kunden ist. Es steht für Pünktlichkeit, Verlässlichkeit und exzellente Qualität, Werte, die in unserer Branche entscheidend sind. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir unseren Kunden ein Komplettpaket anbieten. Das heißt, wir liefern nicht nur die Anlage selbst, sondern integrieren auch unser eigenes Transportsystem. Dies ist ein Aspekt, den viele unserer Wettbewerber nicht bieten. Die Integration solcher Systeme ist entscheidend, da Schnittstellen in Projekten oft ein großes Thema darstellen und potenzielle Fehlerquellen sein können. Indem wir diese Herausforderung adressieren, bieten wir unseren Kunden einen Mehrwert in Form einer einzigen Ansprechperson, vor allem auch während dem Betrieb der Anlage, der weit über das eigentliche Produkt hinausgeht.
Wirtschaftsforum: Zum Abschluss, Herr Matti, was sind die nächsten Schritte für Leutenegger + Frei AG? Wo sehen Sie das Unternehmen in der Zukunft?
Stefan Matti: Wir stehen an einem spannenden Punkt in unserer Geschichte. Mit der neuen Inhaberschaft und Führungscrew planen wir, unser Geschäft weiter auszubauen und in neue Märkte zu expandieren. Unser Ziel ist es, nicht nur als Anbieter von hochwertigen Anlagen, sondern als Gesamtlösungsanbieter wahrgenommen zu werden. Dabei liegt unser Fokus weiterhin auf Qualität, Flexibilität und Innovation. Wir wollen sicherstellen, dass wir unseren Kunden stets die besten und effizientesten Lösungen bieten können.