Wenn Tradition auf Zukunft trifft
Interview mit Ralf Waibl, Vorstand FUTRONIKA AG
Als Full Service-Dienstleister im Bereich des Maschinenbaus, der Metall- und Blechverarbeitung sowie der Pulverbeschichtung punktet die FUTRONIKA AG durch Service, Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität, faire Preise und Vertrauen. „Wir sind dann gefragt, wenn es um das komplette Paket geht“, sagt Vorstand Ralf Waibl. „Wir haben deutlich verkürzte Lieferzeiten, da wir alles im Haus haben. Außerdem pflegen wir ein gutes Verhältnis zu unseren Kunden. Wenn sie von uns profitieren, dann profitieren wir am Ende auch.“
Über 90 Jahre Tradition
Die Wurzeln der FUTRONIKA AG reichen bis in das Jahr 1926 zurück, als die Zelenka GmbH gegründet wurde. Entscheidend war die Gründung der WAIBL GmbH durch Gerd Waibl. „Mein Großvater hat sich mit einer kleinen Werkstatt im Sondermaschinenbau selbstständig gemacht“, erzählt Ralf Waibl, die 3. Generation der Familie. „1999 hat mein Vater Dr.-Ing. Armin Waibl den Betrieb übernommen und beständig in die Entwicklung und das Wachstum investiert. 2003 hat er zusätzlich mit der Blechverarbeitung begonnen und die futureblech GmbH gegründet.“
2014 erfolgte die Übernahme von Zelenka, womit das Leistungsspektrum der Gruppe um die Systemfertigung und Pulverbeschichtung erweitert wurde. 2016 wurde Ralf Waibl in die Geschäftsführung berufen. Seit 2018 agieren die futureblech und Zelenka als FUTRONIKA AG, die 2019 das neue Firmengebäude am Standort Hofolding, in unmittelbarer Nachbarschaft zur WAIBL GmbH, bezogen hat.
Die Firmengruppe beschäftigt knapp 90 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von über 15 Millionen EUR. Mit dem Austritt von Armin Waibl im April dieses Jahres und der gleichzeitigen Aufnahme von Sohn Michael Waibl in die Geschäftsführung ist der Generationswechsel zur 3. Generation komplett.
Investitionen in die Zukunft
Die FUTRONIKA AG produziert Bauteile, Gehäuse und Maschinen auf höchstem Niveau. Von Beratung über Planung und Konstruktion, Einkauf, Produktion und Oberflächenveredelung bis zu Montage und Versand übernimmt das Lohnfertigungsunternehmen sämtliche Dienstleistungen der metallverarbeitenden Branche aus einer Hand. Ganz unabhängig davon, ob Einzelteile, Prototypen, größere Stückzahlen oder Serienteile gefertigt werden ermöglicht das Unternehmen mit seinem Produktionsstandort in Deutschland eine schnelle, präzise und zuverlässige Metallverarbeitung bei kompromissloser Qualität.
„2020 konnten wir einen großen Schritt in Richtung Maschinenbau machen und übernehmen mittlerweile die Montage und den Bau ganzer Maschinen“, ergänzt Ralf Waibl. „Wir sind gerade bei Mittelserien die bessere Alternative zu Anbietern im Ausland. Wir haben deutlich verkürzte Lieferzeiten, da wir alles im Haus haben beziehungsweise innerhalb der Firmengruppe anbieten, insbesondere während der Coronapandemie haben wir dadurch viele Kunden gewonnen.“
FUTRONIKA übernimmt den Maschinenbau, die Metall- und Blechverarbeitung sowie Pulverbeschichtung für Kunden aus unterschiedlichen Branchen wie zum Beispiel der Medizintechnik, Halbleitertechnik, additiven Technik, Luftfahrt und der Baubranche. Die WAIBL GmbH ist spezialisiert auf die CNC-Zerspanung und ein starker Partner im Sondermaschinen- und Prototypenbau. Die Kunden profitieren nicht nur von Vorteilen wie Service, Qualität, Zuverlässigkeit, Flexibilität und fairen Preisen, sondern wissen auch die breite Aufstellung zu schätzen, schließlich geht der Trend wieder verstärkt in Richtung Outsourcing.
Wettbewerbsfähig bleiben
Mit der nächsten Familiengeneration wurde auch die weitere Entwicklung im Unternehmen vorangetrieben. In den vergangenen zehn Jahren war die digitale Transformation ein Schwerpunkt, Prozesse wurden optimiert und Abläufe automatisiert.
„In der Automatisierung liegt noch viel Potential“, so Ralf Waibl. „Wir haben dafür zwei IT-Mitarbeiter eingestellt, die uns dabei unterstützen, eigene Software entwickeln. Außerdem investieren wir regelmäßig in unseren Maschinenpark, um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein und energieeffizienter und umweltfreundlicher zu arbeiten. Es gibt jedoch einige Tätigkeiten wie zum Beispiel das Schweißen, das – bei Kleinserien – kaum bis gar nicht durch Automatisierung ersetzt werden kann. Bestimmte Handarbeiten bleiben erhalten und das ist auch in unserem Sinne, denn wir sind durch und durch Fertiger.“
Seit über 90 Jahren unterstützt die FUTRONIKA AG die Industrie mit der Auftrags- und Lohnfertigung. Diese langjährige Tradition soll auch in Zukunft fortgeführt werden. Dafür wünscht sich Ralf Waibl mehr Unterstützung aus der Politik: „Die Bürokratie wächst und wächst, was für kleinere Unternehmen eine große Hürde ist. Dieser Kostenfaktor ist vor allem gegenüber dem Ausland ein Nachteil. Beispielsweise ist eine 4-Tage-Woche grundsätzlich umsetzbar. Aber bei einer Auflage von maximal zehn Stunden Arbeit am Tag ist das nicht möglich. Es gibt immer mal wieder die Situation, in der wir kurzfristig Spitzen abarbeiten müssen. Mit mehr Flexibilität könnten wir das Ganze attraktiver gestalten, um so auch Gegengewichte zu Homeoffice-Lösungen oder Vorzügen von Bürojobs setzen zu können. Gegen Bürojobs und die Möglichkeit des Homeoffices haben wir im Maschinenbau keine Chance. Die Politik redet sehr viel mit der Industrie, aber der kleinere Mittelstand ist ein ganz anderer Bereich. Hierfür braucht es oft andere Lösungen, damit wir langfristig die Wirtschaft in Deutschland stärken und Arbeitsplätze attraktiver gestalten zu können.“