Digital und analog zusammenbringen

Interview mit Reto Linder, CEO der Historika AG

Für Historika hat 2016 ein neuer Abschnitt begonnen. Nach 45 Jahren erfolgreicher Arbeit hat Gründer Max Bruderer die Firma an seine Mitarbeiter Reto Linder, Daniel Harzenmoser und Dr. Matthias Oertli verkauft, und somit seine Nachfolge und die Zukunft des mittelständischen Unternehmens gesichert.

„Unsere Firma ist groß geworden mit Informations- und Orientierungsanlagen mit Kartenmaterialien, die in den Stadtzentren aufgestellt werden“, erklärt CEO Reto Linder. „Wir sehen uns da als Branchenführer. Aktuell stehen 2.500 solcher Anlagen in der Schweiz, die alle vier Jahre überarbeitet werden. Die Bandbreite reicht von rein analogen Tafeln bis zu interaktiven Touchscreens. Wir sind da weit vorne in der Funktionalität, und andere Anbieter haben auch oft nicht wie wir einen Außendienst. Uns geht es darum, die analoge und die digitale Welt zusammenzubringen.“

Auf dem neuesten Stand

Darüber hinaus ist die Firma auch im Bereich Messebau tätig, und kümmert sich um die werbetechnische Ausstattung von Ladenketten. Beratung, Graphik, Produktion und Montagen vor Ort, das sind die vier Bereiche, die das Unternehmen abdeckt.

„Unsere Kunden kommen mit sehr unterschiedlich konkreten Vorstellungen“, erläutert Reto Linder. „Werbeagenturen haben in der Regel professionell ausgearbeitete Konzeptionen. Kleine Betriebe haben dagegen oft kaum konkrete Vorstellungen. Für solche Kunden entwickeln wir oft sogar noch das Firmenlogo. Wir verfügen über alle nötigen Druck- und Schneidemaschinen, aber es fällt auch noch viel Handarbeit an. Doch auch die Digitale Technik spielt bei uns eine große Rolle, zu nennen ist hier vor allem das ERP-System. Auch bei der Kommunikation nach außen nutzen wir sowohl analoge als auch digitale Produkte. Die Digitalisierung wird uns sicher noch weiter beschäftigen, sie bietet viele neue Möglichkeiten, dennoch braucht es auch weiterhin analoge Werbemittel.“

Reto Linder
„Wir sehen es als unsere Aufgabe, den Kunden neue Möglichkeiten aufzuzeigen.“ Reto LinderCEO

Ein unabhängiges Team

Auch der Markt selbst verändert sich. „Ich sehe eine zunehmende Konsolidierung in der Branche“, stellt Reto Linder fest. „Die kleineren Anbieter haben Schwierigkeiten, die immer größeren Auflagen zu erfüllen und auch die Nachfolgeproblematik wird dazu führen, dass die Anzahl der Anbieter in der Schweiz sinken wird. Tatsächlich sind wir bereits das einzig verbliebenen Unternehmen, das zu den größeren der Branche zählt und noch unabhängig ist.“

Um die 70 Mitarbeiter sind für die Firma tätig. „Bei uns zu arbeiten ist interessant und vielfältig“, verspricht Reto Linder. „Die Anforderungen in der Werbetechnik gehen immer mehr in die Tiefe, aber wir haben das Glück, dass unser Unternehmen gute Leute anzieht.“

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Starke Mittel gegen Schimmel

Interview mit Andreas Alexander, Geschäftsführer der GLUTOCLEAN Produktions GmbH

Starke Mittel gegen Schimmel

Ob im Badezimmer, Keller oder Schlafzimmer – Schimmel ist mehr als ein optisches Problem, weil oft auch ein Gesundheitsrisiko. Die GLUTOCLEAN Produktions GmbH aus Hann. Münden hat sich auf die…

Vom Einmannbetrieb zur ­Serienfertigung

Interview mit Günter Peters, Geschäftsführer der Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG

Vom Einmannbetrieb zur ­Serienfertigung

Fachkräftemangel, steigende Anforderungen an Nachhaltigkeit und der Trend zur Automatisierung stellen die industrielle Fertigung vor neue Aufgaben. Die Peters Maschinenbau GmbH & Co. KG reagiert darauf mit hoher Fertigungstiefe, digitalen…

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Interview mit Philipp ten Eicken, Geschäftsführer der CLEANGAS Verwaltungs GmbH

Kälte mit Konzept – Trockeneis, ­Technik und Zukunftsenergie

Ob in der Lebensmittelindustrie, beim Versand sensibler Waren oder in der Automobilbranche – Trockeneis ist ein unverzichtbarer Helfer. CLEANGAS zählt hier zu den führenden Anbietern. Geschäftsführer Philipp ten Eicken spricht…

Spannendes aus der Region Oberuzwil

Mit Swiss Made, Digitalisierung und Komplettlösungen zum Erfolg

Interview mit Stefan Matti, CEO und Inhaber der Leutenegger + Frei AG

Mit Swiss Made, Digitalisierung und Komplettlösungen zum Erfolg

In unserem exklusiven Interview mit Stefan Matti, der gemeinsam mit seiner Frau Sandra im Jahr 2023 das Ruder bei dem Schweizer Hersteller von Industrieanlagen mit Kernkompetenzen in den Bereichen Oberflächentechnik…

Nicht nur bunt, sondern auch gut

Interview

Nicht nur bunt, sondern auch gut

Als eines der ersten Unternehmen in Europa hat die schweizerische PetroplastVinora AG 2005 in eine Zehn farben-Druckmaschine investiert. Das ist zwar schon einige Jahre her, doch es zeigt die Innovationsfreude…

Turbinen für nachhaltige Energie

Interview mit Lukas Hugentobler, Leiter Verkauf und Qualitätsmanagement der Turbal AG

Turbinen für nachhaltige Energie

Die Wasserkraft ist eine der ältesten Formen der Energieerzeugung der Welt und hat noch immer großes Potenzial. Die Turbal AG mit Sitz in Jonschwil, Schweiz, hat sich mit einem starken…

Das könnte Sie auch interessieren

Stadtplanung im Auftrag der Zukunft

Interview mit Jan Nicolin, Dipl. Ing. Architekt und Geschäftsführer der Stadtbauplan GmbH

Stadtplanung im Auftrag der Zukunft

Wenn in deutschen Städten gebaut wird, dann oft mit einem Blick in die Zukunft – strukturiert, komplex und politisch. Gerade im öffentlichen Hochbau und in der Stadtentwicklung stehen Kommunen heute…

Innovation aus der zweiten Reihe

Interview mit Maxim Theiss, Geschäftsführer der Scala Design Technische Produktentwicklung GmbH

Innovation aus der zweiten Reihe

Während viele Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten stagnieren, hat Scala Design aus dem baden-württembergischen Gärtringen seinen Umsatz in vier Jahren mehr als verdoppelt. Das Geheimnis des 39 Jahre alten Familienunternehmens…

Bauen unter rollendem Rad

Interview mit Sebastian Glöckner, Geschäftsführer der eba-consult GmbH

Bauen unter rollendem Rad

Der Investitionsbedarf im deutschen Schienennetz ist immens, und nicht zuletzt durch das Sondervermögen der Bundesregierung sollen in Bälde umfangreiche Ertüchtigungsmaßnahmen umgesetzt werden. Dazu wird auch die Kompetenz einschlägig spezialisierter Bauüberwacher…

TOP