Souveränität im Wandel

Interview mit Claudius Rink, Geschäftsführer der Lachmann & Rink GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Rink, Lachmann & Rink wird als kompetenter und verlässlicher Partner von Weltmarktführern verschiedenster Branchen geschätzt. Wie kam es dazu?

Claudius Rink: Unser Ziel ist immer, die Visionen und Ideen der Kunden umzusetzen, die vor allem aus dem Maschinen- und Anlagenbau und dem produzierenden Gewerbe kommen. Wir sind breit aufgestellt und arbeiten für über 100 Kunden aus 50 Branchen, die wir mit unserer Kompetenz in den Bereichen Software, Hardware und Consulting unterstützen. Wir sprechen über Probleme bereits in ganz frühen Phasen und können dank unserer Erfahrung oft neue Lösungsansätze einbringen. Bei uns stehen die Bedürfnisse der Kunden immer über allem anderen. Mit dieser Strategie konnten wir große Projekte mit Weltmarktführern und Hidden Champions erfolgreich realisieren und langfristige Partnerschaften aufbauen.

Wirtschaftsforum: Diese Kundenorientierung kennzeichnet Lachmann & Rink seit der ersten Stunde. Wie sahen die Anfänge des Unternehmens aus?

Claudius Rink: Das Unternehmen wurde 1983 von meinem Vater und Herrn Dr. Lachmann als klassische Zwei-Personen- Firma im Haus meiner Großeltern gegründet. Schon damals stand das Thema industrienahe Softwareentwicklung im Vordergrund; damit ist das Unternehmen stetig gewachsen. Als 2000 das Gebäude für die mittlerweile 40 Mitarbeiter zu klein wurde, errichtete man in Freudenberg einen neuen Standort. 2018 kam in Dortmund direkt auf dem Campus ein zweiter hinzu. Das dortige Technologiezentrum hat heute zehn Mitarbeiter und garantiert den direkten Kontakt zu den ‘jungen Wilden’, die nach der Uni berufliche Herausforderungen suchen. Um unser Wachstum fortsetzen zu können, wurde ein weiteres Grundstück in der Hommeswiese erworben, um am Standort Freudenberg die Zukunft in der Region zu sichern.

Wirtschaftsforum: Wie lässt sich dieses Wachstum in Zahlen ausdrücken und wie sieht die Strategie dahinter aus?

Claudius Rink: Wir haben in Dortmund und Freudenberg 120 Mitarbeiter und setzen rund 14,5 Millionen EUR um. Nach wie vor sind wir inhabergeführt, was sich auch in Zukunft nicht ändern soll. Unser Ziel ist ein lineares Wachstum aus eigener Kraft. Alle zehn Jahre wollen wir uns verdoppeln; in den letzten 37 Jahren hat das hervorragend funktioniert.

Wirtschaftsforum: Insbesondere in der IT-Branche herrscht der viel zitierte ‘War of talents’. Wie finden Sie geeignete Mitarbeiter?

Claudius Rink: Die passenden Mitarbeiter zu finden, ist nicht nur schwierig, sondern extrem wichtig; schließlich sind sie es, die ein Unternehmen A vom Unternehmen B unterscheiden. Wir haben es glücklicherweise geschafft, eine hohe Mitarbeiterbindung aufzubauen und nicht selten werden bei uns aus Kollegen Freunde. Im Schnitt bleiben Mitarbeiter uns 17 Jahre treu, was für die Branche eher ungewöhnlich ist. Dabei spielen Aspekte wie Regionalität, Unternehmenskultur und abwechslungsreiche Arbeit eine große Rolle. Heute sind mobiles Arbeiten und Familienfreundlichkeit gefragt, vor allem aber, das haben Umfragen ergeben, abwechslungsreiche Projekte und Technologien und das Miteinander. Die Generation Y steht für den Wandel als neue Stabilität. Man muss sich an gesellschaftliche und politische Themen anpassen, das hat Corona gezeigt. Wir haben hier eine hierarchieübergreifende Feedback-Kultur implementiert; jeder kann seine Meinung sagen und Ideen einbringen. Eine offene Kommunikation und Transparenz sind essenziell.

Wirtschaftsforum: Steht Lachmann & Rink für bestimmte Werte?

Claudius Rink: Kompetenz, Bodenständigkeit, Souveränität und Innovation. Wir sind nicht das Speedboot, das ständig die Richtung wechselt, eher das Kreuzfahrtschiff, das auch trotz turbulenter Wellen wie Corona Kurs hält.

Wirtschaftsforum: Apropos Corona; wie sind Sie bisher durch die Krise gekommen?

Claudius Rink: 2020 hatten wir Einbußen von 7%. Wir haben gemerkt, wie wichtig stabile Partnerschaften mit Kunden sind. Oberstes Ziel war immer, Arbeitsplätze zu sichern. Wir haben nur beim Recruiting etwas gebremst, rückblickend muss man sagen, dass das die falsche Entscheidung war. Momentan sind die Auftragsbücher bis Ende 2021 voll und wir suchen dringend Mitarbeiter.

Wirtschaftsforum: Wenn Sie nach vorne schauen, wo sehen Sie das Unternehmen in der Zukunft?

Claudius Rink: Wir wollen ein solider Partner unserer Kunden und Mitarbeiter und offen für neue Technologien sein. Investitionen in Forschung und Weiterbildung werden dabei helfen, mit dem stetigen Wandel weiter Schritt zu halten.

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