Damit die Daten fließen: Kabel automatisiert verarbeiten
Interview mit Peter Ellert, Geschäftsführer der Komax SLE GmbH & Co. KG

Komax SLE war schon immer ein Grafenauer Unternehmen. 1992 wurde es dort als reine Handelsgesellschaft gegründet. „Im Zuge ihres Wachstums entwickelte sie sich, auch kundengetrieben, Schritt für Schritt zum produzierenden Unternehmen“, berichtet Peter Ellert, der im Juni 2021 die Geschäftsführung übernommen hat.
2015 wurde die damalige SLE quality engineering GmbH in die Komax-Gruppe integriert und firmiert seither unter dem heutigen Namen. „Seitdem hat sich auch unser Kundenportfolio potenziert und die Marktdurchdringung verbessert. Vorher waren wir sehr deutsch geprägt, jetzt sind wir international“, so der Geschäftsführer. Rund 200 Mitarbeiter sind bei Komax SLE beschäftigt. Das Unternehmen generiert einen Jahresumsatz zwischen 30 und 35 Millionen EUR.
Marktführer in der Nische
Standard ist nur wenig, was Komax SLE produziert: Im Bereich Qualitätstools stellt das Unternehmen die beiden Standardprodukte Schliffbildlabore und Abzugsmesssysteme her. Der größte Geschäftsbereich ist der Sondermaschinenbau.
„Dafür haben wir ein modulares Baukastensystem entwickelt, das individuell adaptiert werden kann“, erklärt Peter Ellert. Gefertigt wird das gesamte Produktspektrum von halb- bis vollautomatisierten Anlagen. Im Service und Aftersales profitieren die Kunden vom globalen Komax-Netzwerk.
„Mit den Kabelverarbeitungsmaschinen befinden wir uns in einem Nischensegment, in dem wir mit einem Marktanteil von 30% Weltmarktführer sind. Meist produzieren wir für den Automotivebereich, für Kabelbaumhersteller und ihre Lieferanten, wo hohe Stückzahlen und Präzision gefordert sind. In den Autos werden immer mehr Sensoren verbaut“, sagt Peter Ellert.
Die Kunden benötigten immer bessere Leitungen für die Datenverarbeitung, beispielsweise für Kamerasysteme. „Hier überzeugen wir durch unser Know-how in der Verarbeitung von Datenleitungen. In diesem Bereich waren wir Pioniere“, betont er.
Vom Lean-Management zur selbstlernenden Organisation
Den Erfolg von Komax SLE führt der Geschäftsführer insbesondere auf das Portfolio zurück: „Wir bieten ein interessantes, wettbewerbsfähiges Produkt mit hohem Kundennutzen. Unsere Produktion ist weitgehend automatisiert, sodass wir hohe Stückzahlen in gleichbleibender Qualität bieten können.“
„In der Verarbeitung von Datenleitungen waren wir Pioniere.“ Peter EllertGeschäftsführer

Komax SLE präsentiert sich auch als attraktiver Arbeitgeber, macht Peter Ellert deutlich: „Bei uns erwartet den Mitarbeiter ein interessanter Arbeitsplatz in einem hochmodernen Gebäude mit Top-IT-Ausstattung, ein großes Entwicklungs- und Engineeringteam und hohe Innovationskraft. Wir ermöglichen mobiles Arbeiten, und die Mitarbeiter dürfen sich einbringen. Wir leben mehr und mehr eine Lean-Kultur. Entwickeln uns also weg von hierarchischen Strukturen. Das möchte ich auch weiter vorantreiben. Mein Ziel ist, das Lean-Management bis zur selbstlernenden Organisation auszubauen.“
In Zukunft werde man sich mit dem Thema Automotive Ethernet und den daraus entstehenden Produkten beschäftigen und die Prozesse für Halb- und Vollautomatik weiterentwickeln, kündigt Peter Ellert an. Geplant sind auch die Weiterentwicklung des Produktportfolios in Bezug auf Plattformen und der Ausbau der Modulbauweise.
„Unsere Vision für die nächsten fünf Jahre ist, jährlich um 10% zu wachsen. Wir streben einen Marktanteil von 33% an und wollen der erste Ansprechpartner im Bereich Datenkabel sein. Weiteres Ziel ist, der attraktivste Arbeitgeber in der Region zu sein.“