Zukunft gestalten mit vertikalen Lösungen

Interview mit Hans Peter Nüdling, Geschäftsführer der KIOSK Embedded Systems GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Nüdling, was ist das Kerngeschäft des Unternehmens, der Gruppe?

Hans Peter Nüdling: Wir bieten Hardware, Software und Services und begleiten unsere Kunden durch komplette Projekte, mit einer hohen Fertigungstiefe, responsiv und schnell.

Wirtschaftsforum: Was sind aktuell wichtige Anwendungsbereiche für Ihre Lösungen?

Hans Peter Nüdling: In unserer Gruppe vereinen wir drei Unternehmen und damit auch Marken. Dies sind KIOSK Embedded Systems mit Self-Check-in Automaten, Posiflex mit Kassensystemen und Portwell für die Industrie.

Wir nutzen dieses Konglomerat und die daraus entstehenden Synergien, um die Märkte vertikal bestmöglich zu bedienen. Wir sind mit Kassensystemen die Nummer 4 weltweit. In der Medizintechnik sind wir mit kundenspezifischen elektronischen Bords und Systemen stark aufgestellt, zum Beispiel mit Patienten- oder Infotainment-Systemen. Es gibt im medizinischen Bereich, in Krankenhäusern zum Beispiel, immer mehr Self-Check-in-Kioske. Hier bieten wir grafikstarke 19-Zoll-Server-Produkte. Auch in der Hotellerie ist automatischer Self-Check-In ein immer wichtigeres Thema. Im Bereich Cyber Security bieten wir Hardware für Firewall-Systeme, zum Beispiel für die Absicherung einer CNC Maschine. Seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist das Thema Cyber Security stärker in den Fokus gerückt, da es viele Hacker-Attacken gab und gibt. Die Automatisierung ist ebenfalls ein wichtiges Thema, vor allem in der Fertigung, zum Beispiel im Automotive-Bereich für die Verarbeitung von Sensorikdaten oder die Optimierung des Outcomes der Applikationen.

Wirtschaftsforum: Welche Vorteile haben Ihre Kunden, aber auch Ihre einzelnen Unternehmen, von Ihrer Gruppenorganisation?

Hans Peter Nüdling: Wir können die Gruppe besser für die Zukunft skalieren und durch Synergieeffekte den bestmöglichen Mehrwert für unsere Kunden darstellen. Wir definieren Zielmärkte, in denen wir vertikal unser ganzes Portfolio ausschöpfen, gleichzeitig aber regional agieren können.

Wirtschaftsforum: Welche Themen zeichnen sich zurzeit am Markt, bei Ihren Kunden, ab?

Hans Peter Nüdling: Der Bedarf an Agilität und Flexibilität der Produkte steigt. Die Infrastrukturen werden immer komplexer, deshalb bieten wir Configured-to-order-Systeme an. Dies sind Basissysteme, die nach Bedarf konfiguriert werden können, zum Beispiel mit WLAN oder 5G-Modulen. Die Unternehmen wollen immer mehr eigene Lösungen, keinen Standard. Sogar im Produktdesign will man das CI reflektieren. Wir designen entsprechend kundenspezifisch. Seit Corona hat sich das User-Verhalten geändert. Früher sind zum Beispiel Kinobesucher frühzeitig in die Stadt gefahren, haben vor Ort einen Film ausgesucht und Popcorn gekauft. Heute bucht man zu Hause. Das hat einen starken Einfluss auf das Geschäftsverhalten im Kino.

Wirtschaftsforum: Spielt bei neuen Entwicklungen, beziehungsweise den neuen Anforderungen der Kunden, auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle?

Hans Peter Nüdling: Es gibt immer mehr regulatorische Anforderungen und Spezifikationen, zum Beispiel zur Verträglichkeit der Materialien. Elektronikkomponenten werden auf Nachhaltigkeit zertifiziert und es wird erwartet, dass Komponenten und Systeme nach dem Verbrauch weiterverwendet oder entwertet werden. Zudem wird die lokale Fertigung ein immer wichtigeres Thema, um Kosten, Sicherheit und Laufzeiten zu verbessern. Wir selbst fertigen einen Großteil unsere Produkte in Deutschland, den Niederlanden und in Italien. Innerhalb der DACH-Region nutzen wir die Bahn anstelle von Flugzeugen.

Wirtschaftsforum: Was sind aktuell Ihre wichtigsten Märkte?

Hans Peter Nüdling: Nordamerika ist ein Fokusmarkt. In Europa haben die DACH-Region und die nordischen Länder das größte Potenzial. In Deutschland ist die fertigende Industrie und insgesamt der Mittelstand eine wichtige Zielgruppe für uns. Potenzial sehen wir auch in Frankreich.

Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für den Rest des Jahres 2023 noch vorgenommen?

Hans Peter Nüdling: Wir möchten unser agiles Geschäftsmodell für Hardware-Spezifikationen sowie die Orchestrierung der vertikalen Eco-Systeme forcieren sowie unser Software- und Serviceangebot weiter ausbauen.

Wirtschaftsforum: Gibt es ein langfristiges Ziel oder eine Vision?

Hans Peter Nüdling: Wir haben eine provertikale Vision. Wir möchten die Nummer 1 als Lösungsanbieter in der Hotellerie, Cyber-Security Hardware und kundenspezifische medizintechnische Produkte werden. Wir sind ein Hardware-Partner, der schnell, mit einem hohen Qualitätsanspruch und kundenspezifischen Lösungen durch ein tiefes Applikationsverständnis überzeugt.

Hier geht es zum Profil der European Portwell Technology B.V.

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