„Wir sind das Puzzleteil IT- Engineering“
Interview mit Andreas Schreitmüller, Geschäftsführer der PSB GmbH
„Man kann sich die IT-Landschaft wie ein riesiges Puzzle vorstellen. Als größtes IT-Systemhaus Deutschlands stellt die Bechtle AG sehr viele dieser Puzzleteile bereit – und eines davon ist das kundenindividuelle IT-Engineering, für das wir zuständig sind“, fasst Andreas Schreitmüller, Geschäftsführer der PSB GmbH, das Verhältnis seines Unternehmens zur MDAX-notierten Konzernmutter zusammen, der es seit 21 Jahren angehört.
PSB sieht sich dabei vornehmlich als Experte für maßgeschneiderte PC-Lösungen im Industriekontext; die individuellen Anpassungen reichen von kompakten Gehäusen mit Fassungsvermögen von unter einem Liter, die so von den Standardherstellern nicht angeboten werden, bis hin zu wassergekühlten Systemen oder Rechnern, die auch bei tropischer Hitze ausfallfrei laufen müssen. „Einer unserer Kunden schreddert beispielsweise Carbonplatten, ein Prozess, bei dem sehr aggressive Stäube entstehen. Wenn diese mit der Kühlluft durch ein reguläres Gehäuse gezogen würden, ginge recht schnell die Elektronik des PCs kaputt, weil die sensiblen Komponenten durch die hochab-rasiven Stoffe abgerieben würden.“ Die letztendlichen Lösungen, die in enger Zusammenarbeit mit den Kunden entstehen, sind dabei so individuell wie die technischen Anforderungen vielfältig – und auch bei den Stückzahlen besticht PSB durch Flexibilität: „Von manchen Produkten werden nur wenige Exemplare benötigt; einzelne Großkunden nehmen aber bisweilen auch mehrere tausend Stück ab.“
Die Fertigungsintensität wird zunehmen
Neben allgegenwärtigen IT-Themen wie IIoT und KI, von denen sich PSB weitere wichtige Impulse verspricht, sieht das Unternehmen auch im Edge-Computing einen zentralen Wachstumsmarkt, während Rugged PCs, als besonders gehärtete Geräte, vor allem im Defense- und Sicherheitssektor eine steigende Nachfrage erfahren dürften.
„Ich glaube, dass wir unsere Customizing-Fähigkeiten in den nächsten Jahren weiter schärfen und gleichzeitig unsere Fertigungsintensität zusätzlich ausbauen können – als produzierendes Unternehmen entwickeln wir ja nicht nur Lösungen, sondern stellen unsere Produkte auch physisch in unserem Haus her. Wenn unsere Kunden uns besuchen, sind sie oft überrascht, wie groß unsere Fertigungskapazitäten tatsächlich sind – und fragen dann oftmals an, ob wir uns für sie auch noch in verwandten Feldern engagieren möchten, etwa im IT-bezogenen Schaltschrankbau. Diese Angebote nehmen wir gerne an, schließlich sind wir auch in unserem Leistungsspek-trum äußerst flexibel“, erläutert Andreas Schreitmüller und will dabei trotz weiteren Wachstums ein Schnellboot mit den Ressourcen eines Konzerns im Hintergrund bleiben: „Ich skaliere Dinge gern bis zum Maximum – das ist und bleibt meine Leidenschaft!“