Für die Zukunft perfekt verkabelt

Interview mit Sascha Abendroth, Geschäftsführer der Kabelwerk Rhenania GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Abendroth, Rhenania blickt auf eine über 100-jährige Geschichte zurück und steht für Produkte, die den Anforderungen von morgen entsprechen. Wie lässt sich das Portfolio umschreiben?

Sascha Abendroth: Wir stellen Lichtwellenleiterkabel für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur her, Glasfaserkabel, ‘die Adern der Digitalisierung’. Die Kabel stehen für Funktionalität und Ausfallsicherheit und werden in der kritischen Infrastruktur eingesetzt.

Wirtschaftsforum: Rhenania hat heute 53 Mitarbeiter, einen Jahresumsatz von rund 20 Millionen EUR und ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsen. Was steckt hinter diesem Wachstum und welchen Einfluss hatte die Coronakrise auf die Entwicklung?

Sascha Abendroth: COVID-19 hat die positive Nachfrage nicht negativ beeinflusst. Natürlich hatten wir mit Lieferkettenproblematiken zu tun. Wir haben in der Situation auf einen verstärkten Einsatz unseres Einkaufs gesetzt und Lagerbestände hochgefahren. Von Vorteil war, dass wir seit jeher versuchen, regional zu sourcen, das heißt, Komponenten aus Deutschland und Europa zu beziehen und nur in bestimmten Fällen aus Übersee. Diesen Weg werden wir auch künftig weiterverfolgen.

Wirtschaftsforum: Sie sind seit Februar 2020 Geschäftsführer des Unternehmens. Wo lagen für Sie in dieser Zeit die Prioritäten?

Sascha Abendroth: Wir haben in den vergangenen Jahren verschiedene Dinge angestoßen, an der Optimierung von Prozessen und der Organisationsstruktur gearbeitet. Beispielhaft ist, dass wir Mitarbeitern mehr Verantwortung übergeben haben, was eine positive Eigendynamik nach sich gezogen hat. Teamarbeit wird heute großgeschrieben, um noch stärker gemeinsam am Erfolg mitzuwirken. Auch im Bereich Marketing haben wir neue Impulse gesetzt, unsere Social Media-Aktivitäten verstärkt, an der Marke gefeilt und neue Mitarbeiter mit kreativen Ideen und Inspirationen eingestellt. In diesem Zuge entstand der Slogan ‚Gemacht für die Zukunft‘.

Wirtschaftsforum: Was genau signalisiert dieser Slogan?

Sascha Abendroth: Wir möchten mit unseren Produkten sicherstellen, dass wir die Zukunft in Deutschland, für den Bereich der Breitbandinfrastruktur (FTTX) aktiv mitgestalten.

Wirtschaftsforum: Rhenania agiert mit den Produkten auf einem Zukunftsmarkt. Wie würden Sie die Marktposition aktuell definieren?

Sascha Abendroth: Wir sind der größte noch verbliebene Glasfaserkabelhersteller für den FTTX-Bereich in Deutschland. Auch wenn die Konkurrenz aus Billiglohnländern groß ist, blicken wir optimistisch nach vorn. In Deutschland wird auch in den nächsten Jahren Nachholbedarf im Bereich des Breitbandausbaus herrschen. Angesichts immer höherer Datenübertragungsraten wird der Bereich Glasfaserkabel in Zukunft für unterschiedlichste Bereiche des Lebens kontinuierlich an Bedeutung gewinnen. Unser Ziel ist es, die Rhenania in diesem dynamischen Markt als feste Größe zu positionieren.

Wirtschaftsforum: Gibt es neben diesen zukunftsorientierten Produkten etwas, das Rhenania vom Markt absetzt?

Sascha Abendroth: Anders als große Konzerne haben wir als traditionsreiches Familienunternehmen Zeit zu wachsen und eine starke Familie als Eigentümer, die bereit ist, das Unternehmen in allen Situationen zu unterstützen. Diese langfristige Perspektive ist sehr wertvoll. Hinzu kommen Eigenschaften wie Flexibilität, Reaktionsschnelligkeit, Kundenorientierung und Kompetenz in der Beratung. Nicht zuletzt stehen Rhenania-Kabel für ‘Qualität Made in Germanyʼ, auch das wird von Kunden geschätzt.

Wirtschaftsforum: Gibt es konkrete Pläne für die Zukunft?

Sascha Abendroth: Wir führen momentan ein neues Warenwirtschaftsprogramm ein, wollen fortlaufend Prozesse optimieren, die Digitalisierung voranbringen und Lean Management-Methoden weiter im Unternehmen etablieren. Vor allem aber wollen wir weiterhin als größter verlässlicher Hersteller von Glasfaserkabeln in Deutschland wahrgenommen werden.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Industrielle Zulieferer

Die Bewegungskünstler

Interview mit Ralph Breuer, Geschäftsführer der Stromag GmbH

Die Bewegungskünstler

Sie sind unscheinbar, spielen aber in unterschiedlichsten Industrien eine Schlüsselrolle, weil sie im Hintergrund für den reibungslosen Betrieb von Windkraftanlagen, Landmaschinen, Aufzügen, Krananlagen oder Motoren sorgen: schaltbare Kupplungen, Bremsen, hochelastische…

Nichts läuft ohne Wälzlager

Interview mit Michael Hartmann, Geschäftsführer der FLT-Wälzlager GmbH

Nichts läuft ohne Wälzlager

Wälzlager sind extrem vielfältig. Sie stecken in Fahrzeugen, Aufzügen und Lüftern. Die FLT-Wälzlager GmbH in Viersen bietet sie in allen Größen und Ausfertigungen. Michael Hartmann hat am 1. April 2025…

Magnetische Lösungen für die Industrie von morgen

Interview mit Christian Assfalg, Geschäftsführer der Assfalg GmbH

Magnetische Lösungen für die Industrie von morgen

Schwere Lasten so einfach anheben und transportieren wie das Betätigen eines Lichtschalters, ganz ohne mechanische Fixierung: Das können nur Magnete. Die familiengeführte Assfalg GmbH aus Schwäbisch Gmünd ist ein weltweit…

Spannendes aus der Region Städteregion Aachen

Hardware und mehr: Wissen weitergeben

Interview mit Achim Heyne, Geschäftsführer der api GmbH

Hardware und mehr: Wissen weitergeben

Als Großhändler von IT-Hardware versorgt die api GmbH mit Sitz in Baesweiler bei Aachen ihre Kunden nicht nur mit Produkten, sondern auch mit Dienstleistungen – und nicht zuletzt mit Wissen.…

Der Spirit macht‘s

Interview mit Anemone Zabka, Geschäftsführerin der Schumacher Lager und Logistik GmbH

Der Spirit macht‘s

Mit der zunehmenden Globalisierung des Handels und einer steigenden Nachfrage nach frischen und empfindlichen Produkten wächst der Markt für temperaturgeführte Transporte kontinuierlich. Fortschritte in der Kühltechnologie und die steigende Bedeutung…

Ganzheitliche Architektur von Menschen für Menschen

Interview mit Dipl.-Ing. Harald Schäfer, Geschäftsführer der HHA Planung GmbH

Ganzheitliche Architektur von Menschen für Menschen

Beim Bauen geht es nicht nur um Gebäude, sondern auch immer um Bedürfnisse von Menschen. Genau diesen Ansatz hat die HHA Planung GmbH aus Aachen seit ihrer Gründung vor 30…

Das könnte Sie auch interessieren

„Im Brückenbau braucht es für jedes Projekt individuelles Engineering!“

Interview mit Georg Schreiber, Geschäftsführer der Schreiber Brücken-Dehntechnik GmbH

„Im Brückenbau braucht es für jedes Projekt individuelles Engineering!“

Nicht nur im Brückenbau macht maßgeschneiderte Ingenieurarbeit den Unterschied. Doch wo es um Brückenbau und -sanierung geht, ist Schreiber Brücken-Dehntechnik genau deshalb ein gefragter Partner für die öffentliche Hand und…

25 Jahre Vertrauen, Wandel und Erfolg

Interview mit Prof. Dr. Michael Nelles, Vorstand der Conpair AG

25 Jahre Vertrauen, Wandel und Erfolg

Seit 25 Jahren ist die Conpair AG Spezialist für Nachfolgeregelung und Unternehmensfinanzierung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Nelles hat sich das Unternehmen durch Vertrauen, Anpassungsfähigkeit und Branchenfokus –…

Heimat schaffen

Interview mit Dipl.-Ing. Stefan Forster, Geschäftsführer der Stefan Forster GmbH

Heimat schaffen

Unzählige große Bauprojekte hat die Stefan Forster GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main im Bundesgebiet schon umgesetzt. Ihr Schwerpunkt liegt dabei im städtischen Wohnungsbau. Doch auch darüber hinaus hat…

TOP