Ganzheitliche Architektur von Menschen für Menschen

Interview mit Dipl.-Ing. Harald Schäfer, Geschäftsführer der HHA Planung GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Schäfer, das Unternehmen hat im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Wie ist es Ihnen gelungen, über so lange Zeit am Markt erfolgreich zu agieren?

Harald Schäfer: Wir sind nicht eingefahren und freuen uns immer auf das nächste Projekt. Wir sind offen gegenüber jeder neuen Herausforderung. Zudem sind wir intern als Team stark aufgestellt. Wir arbeiten grundsätzlich partnerschaftlich mit unserenBauherren zusammen und nehmen ihre Anliegen immer ernst.

Wirtschaftsforum: Bitte geben Sie uns doch einige aktuelle Projektbeispiele.

Harald Schäfer: Wir planen zum Beispiel in Düsseldorf für die Stadt eine große Gesamtschule mit einer Dreifachsporthalle. Das Projekt werden wir im Sommer dieses Jahres abschließen. Die Schulpädagogik hat sich verändert. Es gibt offene Lernlandschaften und Cluster-Pädagogik. Entsprechend hat sich auch die Architektur entwickelt. Es gibt ganz neue Formen. Man geht weg von geschlossenen Klassenräumen hin zu flexiblen Konstellationen, zum Beispiel mit offenen Lernateliers. Aktuell haben wir außerdem ein Bürogebäude in Krefeld in der Fertigstellung. Wir haben hier das Konzept des Balanced Office Building implementiert, , so wie unserem eigenen Bürogebäude, welches wir Anfang der 2000er-Jahre geplant und bezogen haben. Alle Aspekte, die ein Haus bestimmen, sind hier miteinander im Einklang. Wir haben damals schon das Thema der energetischen Nachhaltigkeit mitgedacht. Das Unternehmen, das die Haustechnik geplant hatte, entwickelt jetzt Büroimmobilien genau mit diesem Konzept. Unsere Kernkompetenzen liegen ganz klar im Schul- und Bildungsbereich, im Bauen im Bestand und in der Denkmalpflege.

Wirtschaftsforum: Der Klimawandel und die Energiewende sind omnipräsent. Welche Rolle spielen sie bei Ihren Projekten?

Harald Schäfer: Wie gerade beschrieben, beschäftigen wir uns schon lange mit diesen Themen, achten nicht nur auf die Erstellung, sondern auch auf die Unterhaltung von Gebäuden. In Schulen und Pflegeheimen realisieren wir bereits entsprechende Konzepte. Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA und damit in unserer Strategie fest verwurzelt. Allerdings verstehen wir das Thema ganzheitlich, im Sinne von Verantwortung, auch gegenüber unseren Mitarbeitern, Kunden und Geschäftspartnern. Das heißt, wir begrenzen unseren Ansatz nicht nur auf das Thema Energie. Allerdings müssen wir immer die Budgets unserer Kunden mitberücksichtigen und natürlich auch ihre individuellen Wünsche. Aktuell ist Holzbau stark nachgefragt. Wir planen derzeit eine Kita in Leverkusen und eine Schule in Kerpen in Holzbauweise. Ein großes Thema ist die Wiederverwendbarkeit von Materialien und Komponenten, zum Beispiel der Tragwerkelemente. Ich bin mir sicher, dass sich das Thema Kreislaufwirtschaft in der kommenden Zeit noch stärker entwickeln wird.

Wirtschaftsforum: Wie digital sind Ihre Objekte heutzutage?

Harald Schäfer: Die Ansprüche steigen. In Schulen werden immer weniger klassische Tafeln eingesetzt. Wir arbeiten bereits seit einigen Jahren mit BIM und beschäftigen uns immer frühzeitig mit neuen Technologien. Aktuell steht zum Beispiel das Thema KI auf unserer Agenda. Bautagebücher führen wir digital, ebenso Bestandserfassungen. Wir haben zum Beispiel acht Jahre lang das Bonner Münster generalsaniert. Hier mussten wir jeden Stein, jede Fuge, das komplette Mauerwerk erfassen.

Wirtschaftsforum: Wer sind Ihre Kunden?

Harald Schäfer: Wir arbeiten überwiegend für die öffentliche Hand, Kommunen, Länder und den Bund. Wir sind überwiegend in den Städten Köln, Bonn, Leverkusen und Aachen tätig. Wir verstehen uns als lokal ansässiges Büro, das in engem Kontakt mit seinen Kunden arbeitet. Diesen regionalen Fokus möchten wir auch in Zukunft beibehalten.

Wirtschaftsforum: Worauf werden Sie sich in diesem Jahr konzentrieren?

Harald Schäfer: Wir beschäftigen uns mit dem Thema KI, was sie für unser Geschäft, unsere Prozesse bedeutet. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Situation ist Bauen im Bestand ein großes Thema. Dafür haben wir ein eigenes Kompetenzteam. Wir verfügen hier über fundierte Erfahrung und haben bereits viele renommierte Projekte absolviert. Beim Bauen im Bestand müssen alle beteiligten Einheiten noch stärker integriert arbeiten. Diese Denkweise und Methodik werden wir in der kommenden Zeit forcieren.

Wirtschaftsforum: Wo möchten Sie das Unternehmen langfristig am Markt sehen?

Harald Schäfer: Wir möchten weiter kontinuierlich und solide wachsen, unserer Beständigkeit und Verlässlichkeit treu bleiben und weiterhin offen für Neues sein.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

Durchblick mit Weitblick

Interview mit Thomas Rustige, kaufmännischer Prokurist und Manuel Nicolai, Vertriebsleiter der Gebr. Otto und Heinrich Müller Holzbearbeitung GmbH

Durchblick mit Weitblick

Im Fensterbau geht es heute um weit mehr als nur den Durchblick: Höchste Präzision, nachhaltige Materialien und smarte Technologien bestimmen das Bild. Die Gebr. Otto und Heinrich Müller Holzbearbeitung GmbH…

„Wir bauen Tunnel, die weltweit Standards setzen“

Interview mit Antonio Damiano Minotti, Geschäftsführer und Giuseppe Aliverti, kaufmännischer Leiter der Tunnels & Formworks International Srl

„Wir bauen Tunnel, die weltweit Standards setzen“

Der Bau von Tunneln ist eine technische Herausforderung, die sowohl Fachwissen als auch innovative Lösungen erfordert. Das Unternehmen Tunnels & Formworks International (TFI) hat sich seit seiner Gründung im Jahr…

„Ein Bauunternehmen kann man nicht aus dem Elfenbeinturm führen!“

Interview mit Raúl Comesaña, Geschäftsführer der BBF Bau GmbH

„Ein Bauunternehmen kann man nicht aus dem Elfenbeinturm führen!“

Mit ihrem umfangreichen Angebot im Hoch- und Tief- sowie im Garten- und Landschaftsbau samt ihrer ausgewiesenen Expertise im Elektro- sowie im Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbereich steht die BBF Gruppe nicht…

Spannendes aus der Region Städteregion Aachen

Die ganze Welt der Backwaren entdecken

Interview mit Michael Brungs, Geschäftsführer der IBIS Backwarenvertriebs GmbH

Die ganze Welt der Backwaren entdecken

‘Entdecker-Bäcker’: so bezeichnen die Mitarbeiter der IBIS Backwarenvertriebs GmbH sich selbst und ihr Unternehmen. Übrigens ganz zu Recht, denn sein untrügliches Gespür beim Entdecken internationaler Backwaren für den deutschen Markt…

„Unsere Expertise? Wir wissen, wie man entwickelt!“

Interview mit Wolfgang Pelzer, Geschäftsführer der M.TEC Engineering GmbH

„Unsere Expertise? Wir wissen, wie man entwickelt!“

M.TEC Engineering setzt seine gewachsene Kompetenz als Entwicklungsdienstleister sowohl für Partner aus dem Mittelstand als auch für global tätige Konzerne ein. Warum die Expertise des Unternehmens gerade bei der Verbesserung…

Hardware und mehr: Wissen weitergeben

Interview mit Achim Heyne, Geschäftsführer der api GmbH

Hardware und mehr: Wissen weitergeben

Als Großhändler von IT-Hardware versorgt die api GmbH mit Sitz in Baesweiler bei Aachen ihre Kunden nicht nur mit Produkten, sondern auch mit Dienstleistungen – und nicht zuletzt mit Wissen.…

Das könnte Sie auch interessieren

„Wir verwalten uns zu Tode!“

Interview mit Carsten Merker, Inhaber der Merker AG

„Wir verwalten uns zu Tode!“

Würden die Vorschriften aus dem Baugewerbe in derselben Strenge auch für die Automobilindustrie gelten, dann dürfte überall maximal Schrittgeschwindigkeit gefahren werden, ist Carsten Merker überzeugt. Als Inhaber eines Ingenieurbüros engagiert…

Architektonische Visionen: Lösungen für neue Herausforderungen

Interview mit Martin Schapfeld, Geschäftsführer der holger meyer GmbH

Architektonische Visionen: Lösungen für neue Herausforderungen

Die holger meyer GmbH hat sich als innovatives Architekturbüro einen Namen gemacht und überzeugt mit nachhaltigen und zukunftsorientierten Projekten. Mit Standorten in Frankfurt, München und Bukarest und einem Team von…

Effizienz in der Bauwirtschaft

Interview mit Dipl.-Ing. Falk Hartmann, Geschäftsführer der Catterfeld Welker GmbH

Effizienz in der Bauwirtschaft

Nachhaltige und klar kommunizierte Entscheidungen der Politik sind notwendig, damit die Bauwirtschaft sicher planen kann – zu diesem Ergebnis kommt Dipl.-Ing. Falk Hartmann, Geschäftsführer der Catterfeld Welker GmbH. Aktuellen Herausforderungen…

TOP