Wie eine neue Strategie die Zukunft sichert
Interview mit Jens Kurzenacker, Geschäftsführer der Indukant GmbH
Die Kernkompetenz der Indukant GmbH sind XXL-Bauteile mit einer Länge von bis zu 8 m. Das Unternehmen übernimmt nicht nur das Lasern, Kanten und Schweißen der Bauteile, sondern ist außerdem in der Lage, komplette Baugruppen und Systeme, vom Prototypen bis zum Serienartikel, vollständig aus einer Hand anzubieten.
„Die technische Kompetenz und Erfahrung unserer Mitarbeiter ist bei uns sehr stark ausgeprägt“, sagt Geschäftsführer Jens Kurzenacker. „Aus diesem Grund können wir unseren Kunden nicht nur höchste Qualität für ihre Produkte bieten, sondern sie auch in Bezug auf Design- und Kostenoptimierungen beraten.“
Sukzessive Entwicklung
Seit 1992 ist die Indukant GmbH in der Blechbearbeitung aktiv. Der Betrieb wurde ursprünglich als verlängerte Werkbank des Industriehallenbauers Jochen Brill gegründet, hat sich im Laufe der Jahre jedoch sukzessive von seiner Dachgesellschaft gelöst und zu einem gefragten Anbieter für Kunden der Bereiche Hallenbau, Industrietorbau, Fahrzeugbau, der Logistikbranche und weiteren Nischensektoren entwickelt.
Seit 2017 ist Indukant ein anerkannter Schweißfachbetrieb nach DIN EN 1090, sodass das Unternehmen nicht nur Zuschnitte, Laser- und Stanzlaserteile sowie Kantprofile, sondern auch komplette Baugruppen fertigen kann. „In unserem Marktumfeld ist die Verbindung aus XXL-Bauteilen und Schweißkompetenz nicht allzu stark verbreitet und wir konnten dadurch unser Produktstpektrum nachhaltig erweitern“, betont Jens Kurzenacker, der 2016 als Geschäftsführer eingetreten ist. „Diese Kompetenz nutzen wir aktuell, um das Unternehmen weiterzuentwickeln und unsere Kapazitäten noch besser auszulasten. Dafür haben wir die seit Jahren im Unternehmen existierenden Kontakte genutzt und konnten in den vergangen drei Jahren nennenswerte Umsatzzuwächse verzeichnen. In diesem Jahr wollen wir erstmals die Zehn-Millionen-EUR-Grenze überschreiten.“
Investition in neue Anlage
Ein entscheidender Grund für die positive Entwicklung der Indukant GmbH sind unter anderem auch die Investitionen in moderne Anlagen. Ende 2018 hat das Unternehmen mit der Piva Punch PCC100 eine vollautomatische Coil- und Stanzanlage in Betrieb genommen, die erstmalig die direkte Bearbeitung von Coils anstelle von Tafelblechen ermöglicht.
„Die technische Kompetenz und Erfahrung unserer Mitarbeiter ist bei uns sehr stark ausgeprägt.“ Jens KurzenackerGeschäftsführer
In Verbindung mit der Stanzeinheit sowie dem Abstapler, der Fertigteile auf Paletten ablegt, werden vollautomatisch fix und fertige Blechplatinen gefertigt. „Die Anlage löst aufwendige manuelle Prozesse ab und ist für uns ein weiterer Schritt in Richtung Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit hin zum hochmodernen Industriebetrieb“, erläutert Jens Kurzenacker. „Auch in Bezug auf die Digitalisierung haben wir ein Fundament gelegt und werden unsere Prozesse dahingehend weiterentwickeln.“
Offene Unternehmenskultur
Neben Automatisierung und Digitalisierung ist die Personalentwicklung eines der Kernthemen im Unternehmen. Seit 2016 ist die Indukant GmbH, die insgesamt rund 60 Mitarbeiter beschäftigt, ein Ausbildungsbetrieb, in dem mittlerweile sieben Azubis ihre Ausbildung absolvieren.
„Wir sind ein junges und motiviertes Team, doch die weitere Entwicklung unserer Firma hängt auch von den Entwicklungen im Personalmarkt ab“, bezieht sich der Geschäftsführer unter anderem auf den Fachkräftemangel. „Hier in der Region gibt es weltweit namhafte Traditionsunternehmen, die uns in punkto Ausbildung und Fachkräftegewinnung ein paar Jahre voraus haben. Aus diesem Grund müssen wir zum Beispiel in der Öffentlichkeitsarbeit mehr tun als diese Unternehmen, die sich seit Jahrzehnten in der Region und darüber hinaus etabliert haben. Wir sind mittlerweile in den Social Media-Kanälen präsent, um das Interesse vor allem junger Leute zu gewinnen. Wir müssen uns der Öffentlichkeit zugänglich machen und der Welt proaktiver als andere Unternehmen zeigen, wer wir sind und was wir machen.“
Die Unternehmenskultur bei der Indukant GmbH ist sehr offen und Menschen unterschiedlichster Nationalitäten sind mittlerweile Teil der Belegschaft. So hat es der Betrieb zum Beispiel über einen Zeitraum von drei Jahren geschafft, einen Flüchtling in das Team zu integrieren. Dieser hat zunächst ein Jahrespraktikum gemacht, dann seinen Hauptschulabschluss nachgeholt und schließlich eine Ausbildung im Unternehmen begonnen.
Die strategischen Themen Industrialisierung, Automatisierung, Digitalisierung und Personalentwicklung werden weiter auf der Agenda der Indukant GmbH stehen. Damit ist man bestens für die Zukunft gerüstet und auch weiterhin ein idealer Partner in der flexiblen Blechbearbeitung.