„Auf dem Weg zum Powerhouse der industriellen Automatisierung“

Interview mit Michael Alexander Schneider, CEO idealworks

„Wir kommen aus der Logistik und wir kennen die Sorgen und Nöte unserer Auftraggeber deshalb ganz genau“, erklärt Michael Alexander Schneider, CEO idealworks. „Aus diesem Grund sind die Kunden bei uns auch in den besten Händen. Bei vielen sind unsere Lösungen schon seit 2015 erfolgreich im Einsatz. Unsere Roboter in der mittlerweile 4. Generation bieten eine Verfügbarkeit von 98,5%.“

Leistungsstarkes System

„Von Beginn an haben wir Logistik und Produktion ganzheitlich gedacht“, beschreibt der CEO. „Und aus diesem Ansatz heraus haben wir ein extrem leistungsstarkes Robotik-Ökosystem.“ Zentrales Steuerungselement dieses Systems ist die intelligente Automatisierungsplattform AnyFleet. Sie koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Menschen, Computersystemen wie Enterprise Resource Planning (ERP) und Warehouse Management System (WMS) sowie heterogenen Flotten mobiler Roboter und anderen Peripheriegeräten. Die Automatisierungsplattform lässt sich schnell implementieren und den Anforderungen von Kunden unterschiedlichster Branchen exakt anpassen.

Intelligentes Kraftpaket

Die eigentliche Transportarbeit innerhalb des Systems verrichtet der iw.hub. Dieser autonome mobile Roboter (AMR) ist robust, zuverlässig sowie leicht zu bedienen und zu warten. Mit seiner Kombination aus industrieerprobter Hardware und einer flexiblen Software navigiert er sicher – auch im Mischverkehr – und reagiert blitzschnell auf Situationen in seinem Umfeld.

Die Geschwindigkeit von 2,2 m/s macht ihn mit zu den schnellsten auf dem Markt. Dabei ist er auch ein echtes Kraftpaket. Mit einer Tragkraft von bis zu einer Tonne stemmt er schwerste Lasten – zum Beispiel Stahlboxen und Paletten – und lässt sich mittels Pallet Dock-Lösung, für Standard-Europaletten oder kundenspezifisch dem jeweiligen Einsatzgebiet anpassen.

Das dritte Element innerhalb des ganzheitlichen Intralogistiksystems ist iw.os. Dieser modular aufgebaute und anpassungsfähige Robotik-Software-Stack ermöglicht zahlreiche unterschiedliche Funktionen, wie etwa autonome Navigation, Edge-KI, Hardware-Treiber, Cloud Connectors und DevOps-Toolkit. Auch Roboter von Drittanbietern haben Zugriff auf die skalierbare und hardwareunabhängige Lösung und erreichen damit eine deutlich optimierte Performance.

Aus Projekt entstanden

Bereits 2015 machte man sich innerhalb des BMW-Vorstands Gedanken, wie die Intralogistik der Zukunft aussehen könnte. Um diesen Gedanken voranzutreiben, wurde das Projekt ‘Logistics NEXT’ ins Leben gerufen. Hier ging es darum, Embedded Computing zu nutzen, KI-Intelligenz zu verbessern und neue Partnerschaften einzugehen. Die Ergebnisse dieser Überlegungen wurden 2019 mit dem Deutschen Logistikpreis ausgezeichnet. Im Herbst 2020 wurde aus dem Projekt ein Spin-off, das seitdem als 100%iges BMW-Tochterunternehmen, jedoch völlig unabhängig und in allen Geschäftsprozessen autonom agiert und aktuell rund 90 Mitarbeiter unterschiedlichster Fachrichtungen und Nationalitäten beschäftigt.

Multichannel-Vertrieb

„Neben unserem Mutterkonzern BMW arbeiten wir für viele unterschiedliche Branchen und Unternehmen“, erläutert CEO Michael Alexander Schneider. „So finden sich unsere Lösungen unter anderem bei Zalando, eine der führenden Onlineplattformen für Mode und Lifestyle in Europa, im Speditions- und Logistikunternehmen Geis und beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.“ Der Kernmarkt von idealworks ist Europa mit Schwerpunkten in Österreich, Frankreich, Spanien, Polen, Tschechien und Großbritannien. Auch in Nordamerika wurden bereits erste Kundenprojekte umgesetzt.

„Unser Vertrieb ist zweigeteilt“, sagt der CEO. „So haben wir einen eigenen Direktvertrieb und sind auf Messen, Kongressen und Veranstaltungen präsent, um unsere Bekanntheit zu erhöhen. Seit gut einem Jahr nutzen wir auch Vertriebskanäle wie die Linde Material Handling und die STILL GmbH. Als Softwareunternehmen haben wir auch Partnerschaften mit Drittunternehmen, die uns im Vertrieb ebenfalls zugutekommen.“ Darüber hinaus ist idealworks auf Fachmessen wie der LogiMAT in Stuttgart, der Münchener automatica und der SITL Paris präsent. Im Oktober ist das Unternehmen auf dem Logistics Summit in Düsseldorf vertreten.

Innovationsgetrieben

Von Beginn an legte idealworks großen Wert auf Nachhaltigkeit. So befinden sich Fertigungsbetriebe in der Nähe, generell wird auf kurze Wege geachtet und auch die eingesetzten Verpackungsmaterialien sind zu 100% recycelfähig. Nachhaltig ist auch die Kultur innerhalb von idealworks. Michael Alexander Schneider: „Uns alle hier vereint der Gedanke, die Logistik zu revolutionieren. idealworks steht für Vertrauen, Entwicklung, klare Ergebnisorientierung und Wohlbefinden auf breiter Basis für Mitarbeiter und Kunden. Wir wollen ‘Wow-Momente’ schaffen. Wir sind innovationsgetrieben, haben eine positive Fehlerkultur und gehen direkt und offen miteinander um.“

Die kontinuierliche Weiterentwicklung des Robotik-Ökosystems steht für den CEO ganz oben auf der Agenda: „Wir arbeiten an weiteren komplexen Use Cases sowie an Simulationen, die auf KI basieren und mit denen wir ganz schnell digitale Zwillinge von Werks- und Industriehallen erstellen können. Wir werden das Powerhouse der industriellen Automatisierung, forcieren die Interoperabilität zwischen Robotern – auch anderer Hersteller – und Sensorik und bauen unsere Partnerschaften weiter aus.“

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