Holzbau 360 Grad

Interview mit Stefan Richter, Geschäftsführer der Holz Thalhofer GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Richter, wo sehen Sie Holz Thalhofer im Vergleich zu anderen Anbietern am Markt?

Stefan Richter: Wir sind in Süddeutschland einer der führenden Holzhändler.

Wirtschaftsforum: Welche Produkte handeln Sie hauptsächlich?

Stefan Richter: Wir handeln unter anderem Schnitthölzer, vor allem Nadelhölzer wie Fichte, Kiefer, Lärche und klassische Laubhölzer wie Eiche, Buche oder Esche. Früher war Schnittholz die wichtigste Säule unseres Geschäfts. Heute ist dies nicht mehr so, da die Schreiner und Tischler schon vorverarbeitete Produkte nutzen. In den letzten Jahren sind Holzwerkstoffe wichtig geworden. Dazu gehören zum Beispiel Plattenmaterial, Sperrhölzer, beschichtete Spanplatten oder Leimholzplatten. Ein weiterer wichtiger Bereich sind Bauelemente wie Innentüren, Fenster, Haustüren und Böden. Im Bodenbereich haben wir ein breites Portfolio aufgebaut, von Parkett über Laminat bis hin zu Designboden. Nicht zuletzt bieten wir für den Holzbau alles an, was man braucht, um ein Haus in Holzbauweise zu bauen. Der Innenausbau ist hier unser Steckenpferd. Wir können alles liefern, was Schreiner und Tischler brauchen.

Wirtschaftsforum: Welche Trends stellen Sie zurzeit am Markt fest?

Stefan Richter: Was die Optik angeht, geht der Trend zu Eiche in allen Facetten. Darüber hinaus ist das Thema energetische Sanierung sehr wichtig. Hier wird viel investiert, zum Beispiel in Holzbau mit Dämmung, in energieeffiziente Fenster und Haustüren.

Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielt das Thema Nachhaltigkeit insgesamt für Holz Thalhofer?

Stefan Richter: Wir betrachten Nachhaltigkeit ganzheitlich. Unser Slogan ist: nachhaltig, zuverlässig, innovativ. Damit haben wir das Thema in unserer DNA verankert. Wir sind nach FSC und PEFC zertifiziert. Die Herkunft unserer Hölzer wird also überwacht. Aber wir sehen auch die soziale Komponente der Nachhaltigkeit. Wir sind ein Familienunternehmen mit den typischen Werten und begegnen unseren Mitarbeitern unterstützend mit Wertschätzung.

Wirtschaftsforum: Stichwort Mitarbeiter: Wie begegnen Sie dem Thema Personalmangel?

Stefan Richter: Wir gehen auf Messen, an Schulen, Hochschulen und auch Meisterschulen, um Kontakte zum Nachwuchs zu knüpfen. Zudem bilden wir selbst aus. Das Thema Ausbildung ist sehr wichtig, um langfristig unsere Kompetenz zu sichern. Wir geben unseren Mitarbeitern viele Möglichkeiten, sich bei uns einzubringen. Unsere Strukturen sind aufgrund unserer Aufstellung flexibel. Zudem gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter ein, zum Beispiel, was Arbeitszeiten angeht oder aber Unterstützung im familiären Bereich. Unsere Mitarbeiter fühlen sich hier wohl, nicht zuletzt, weil wir ehrlich und aufrichtig sind.

Wirtschaftsforum: Worauf führen Sie den langfristigen Erfolg von Holz Thalhofer zurück?

Stefan Richter: Zum einen sind es die oben beschriebenen Werte und die Philosophie unseres Familienunternehmens. Darüber hinaus sind wir schlank und somit effizient aufgestellt. Wir haben rechtzeitig in die Digitalisierung investiert, sodass wir für die Zukunft gut gerüstet sind. Wichtig ist aber auch das Thema Kundennähe. Wir gehen mit unseren Standorten bewusst in die Regionen, um nah an unseren Kunden zu sein. So sind wir in ständigem Dialog – von Menschen aus der Region mit den Menschen in der Region.

Wirtschaftsforum: Was erwarten Sie vom Jahr 2023?

Stefan Richter: Wir blicken trotz der angespannten Weltsituation zuversichtlich in die Zukunft. Die Regierung hat sich ja wieder das Ziel gesetzt, über 400.000 Wohnungen zu bauen. 2022 wurde das Ziel zwar bei Weitem nicht erreicht, aber zumindest hat die Politik das Thema auf der Agenda. Der Bedarf an Wohnungen ist da und wird auch noch weiter anhalten. Wir werden auf jeden Fall den Bereich der energetischen Sanierung im Fokus behalten. Darüber hinaus werden wir das Thema Regionalität vorantreiben, zum Beispiel bei der Auswahl unserer Lieferanten auf Nähe achten. Wir möchten unsere Lieferketten insgesamt regionaler ausrichten und der modernste und fortschrittlichste Holzhandel in Deutschland werden.

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