Einbindung von der Produktion bis zum Management
Interview mit Michel Rahn, Geschäftsführer der HKR GmbH & Co. KG

HKR fertigt und bearbeitet gedrehte, gefräste und geschmiedete Bauteile für die Bereiche Heizung, Sanitär, Automotive, Hydraulik und Elektronik sowie für etliche weitere Anwendungen. Ansässig in Roding bei Regensburg in Bayern verarbeitet das Unternehmen eine große Bandbreite an Materialien, einschließlich Messing, Aluminium, rostfreien Stahl und Plastik.
„Unsere Kernkompetenz sind gedrehte Messingteile“, sagt Geschäftsführer Michel Rahn, der vor zwei Jahren zu HKR stieß, nachdem er sich im Metallverarbeitungssektor, in der Automobilindustrie und im Bereich Supply Chain Management sowohl im Inland als auch im Ausland umfassende Expertise erworben hatte.
HKR ist Teil der Vaillant Group, einem führenden internationalen Anbieter von Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik-Technologie mit Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Remscheid. HKR wurde 1966 als ein Vaillant-Produktionsbetrieb gegründet. Im Jahr 2006 wurde das Unternehmen in eine eigenständige Tochter mit eigener Marke und eigener Produktentwicklung umgewandelt.
„2013 haben wir eine strategische Neuausrichtung des Unternehmens mit Fokus auf die Herstellung von Präzisions-Messing-, Stahl- und Aluminiumteilen in Angriff genommen“, nennt Michel Rahn einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung der Firma. „Ein Jahr später haben wir mit der Auftragsfertigung für externe Kunden begonnen, um unsere Produktionskapazitäten besser ausschöpfen und unsere eigene Vertriebsorganisation etablieren zu können.“
Seit sich HKR vor vier Jahren dem Markt öffnete, konnte das Unternehmen viele zusätzliche Kunden außerhalb der Vaillant Group gewinnen, einschließlich Branchenführer wie Honeywell, Mahle, Siemens und Stiebel Eltron. „Alleine in 2017 haben wir fast 40% Wachstum im Bereich der von außen kommenden Teilebestellungen erreicht “, betont Michel Rahn. „Wir möchten unsere externe Wachstumsstrategie fortsetzen und zusätzliche, nicht zur Gruppe gehörende Kunden gewinnen.“
Außer am Vorantreiben seiner externen Entwicklung arbeitet HKR daran, seine Corporate Identity zu stärken und eine auf Vertrauen und gemeinsamen Zielen basierende Unternehmenskultur zu etablieren. „In Zusammenarbeit mit zwei Beratungsfirmen sind wir dabei, für HKR eine Vision zu entwerfen, die einerseits strategische Ziele mit Fokus auf das Drittgeschäft definiert und andererseits jeden Mitarbeiter im Unternehmen, von der Produktion bis hin zum Management, miteinbezieht“, erläutert Michel Rahn, dessen berufliche Leidenschaft das Steuern kultureller und strategischer Veränderungsprozesse ist. „Es ist wichtig, dass Unternehmensziele von allen mitgetragen werden und nicht irgendjemanden außenvor lassen. 2016 haben wir unser 50-jähriges Jubiläum gefeiert; das Motto war ‘Mit Geschichte in die Zukunft’. Wir sind ein Unternehmen mit einer reichen Tradition und einer sehr loyalen Belegschaft. Wenn eine neue Vision und Strategie Erfolg haben sollen, muss jeder einbezogen werden. Und das Timing muss stimmen.“
Als Anbieter hochpräziser Teile für eine große Bandbreite industrieller Anwendungen ist HKR auf qualifizierte Arbeit angewiesen. „Wir haben viele hochqualifizierte Arbeiter und legen sehr viel Wert auf Ausbildung und Schulung“, sagt Michel Rahn.
Eine weitere von HKRs Stärken ist, dass die Firma auf die reichhaltigen Ressourcen ihres Mutterunternehmens Vaillant zurückgreifen kann. „Obwohl inzwischen unabhängig, sind wir dennoch Teil der Vaillant Group“, betont Michel Rahn.
HKR agiert in einer hoch dynamischen Branche mit Bereichen wie Heizung und Lüftung, die sich zunehmend weg von Metall hin zu Plastik als Rohmaterial bewegen, um Kosten zu sparen, sich erneuerbaren Formen von Energien zuwenden, um fossile Brennstoffe zu ersetzen, und digitalisierte Smart-Home-Lösungen einführen.
„Letztlich werden es Produkte wie Konnektoren, Ventile und Schalter sein“, sagt Michel Rahn. „Solche Teile werden immer gefragt sein.“ Als klassischer Auftragsfertiger produziert HKR alle Komponenten individuell nach Kundenwunsch.
Nichtsdestotrotz verfügt das Unternehmen über eigene Entwicklungs- und Engineering-Einrichtungen. „Bei der Produktentwicklung und -optimierung arbeiten wir eng mit unseren Kunden zusammen“, erläutert Michel Rahn. „Das Ziel ist, ein Produkt mitzugestalten, es zur Produktionsreife zu bringen und mit der Serienfertigung zu beginnen. Auf diese Weise erschließen wir uns immer mehr Märkte und Anwendungsgebiete außerhalb der Vaillant Group, steigern unsere Kapazitätsauslastung und stärken unsere Marktposition als Lieferant qualitativ hochwertiger, präzisionsgefertigter Teile für anspruchsvolle Kunden in Deutschland und im Ausland.“