Glaubhaft gute Milchprodukte
Interview mit Gunnar Hemme, Geschäftsführer der Hemme Milch GmbH & Co. KG
Das Interview führte: Manfred Brinkmann
Wirtschaftsforum: Herr Hemme, mittlerweile kennen die meisten Menschen den Milchmann nur noch aus Erzählungen. Bei Ihnen gibt es den Milchmann-Service tatsächlich noch. Was hat es damit auf sich?
Gunnar Hemme: Seit drei Jahren produzieren wir hier vor Ort selbst Milch und der Milchmann-Service war von Beginn an eine tragende Säule. Auf Wunsch bekommen unsere Kunden die tagesfrische Milch bis an die Haustür geliefert. Unser Liefergebiet umfasst dabei Teile Brandenburgs und Berlins mit 1.500 Haushalten. Auch 200 Kitas und Schulen werden von uns beliefert.
Wirtschaftsforum: Sie sind also noch richtig nah dran am Kunden?
Gunnar Hemme: Richtig. Diese Kundennähe ist sicherlich eine unserer Stärken. Nicht umsonst laden wir die Kunden dazu ein, unseren Hof persönlich zu besuchen und kennenzulernen. Als zentraler Anlaufpunkt fungiert unser neues Gebäude mit angeschlossenem Hofcafé, wo sich alle unsere Produkte in zwangloser Atmosphäre probieren lassen. Dabei entsteht ein ungemein fruchtbarer Austausch und schon manche neue Idee hat so ihren Anfang genommen. So ist eine Kundenbindung gewachsen, die ich als sehr gut bezeichnen würde.
Wirtschaftsforum: Sprechen wir über die Milch als Grundlage Ihrer Produkte.
Gunnar Hemme: Die Milch ist der zentrale Rohstoff und ihm gilt all unsere Sorgfalt. So greifen wir noch auf alte Pasteurisierungsverfahren zurück, die sehr schonend sind. Das ist eine weitere Stärke von Hemme. Nur so kann es uns glaubhaft gelingen, den hohen Qualitätsanspruch zu transportieren. Dazu kommen Aspekte wie Regionalität und Tierwohl, die bei uns schon gelebt werden und in Zukunft sogar noch wichtiger werden. Es gibt Überlegungen, dazu sogar eine eigene Fachkraft eizustellen. Auf unseren Dächern befinden sich eigene Photovoltaikanlagen. Unser CO2-Abdruck müsste in Summe wirklich top sein.
Wirtschaftsforum: Welche Produkte stellen Sie her und kann ich sie über den Direktvertrieb hinaus erhalten?
Gunnar Hemme: Wir haben eine „weiße“ Produktlinie. Diese umfasst unter anderem Frischmilch, Fassbutter, Joghurt oder Quark. Dazu kommt eine „gelbe“ Linie, die Käseprodukte beinhaltet. Unser Sortiment ist in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bei ausgewählten Lebensmittelmärkten von Edeka bis hin zu Real erhältlich.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Gunnar Hemme: Hemme steht für die Verbundenheit mit einer schönen Landschaft. Das ist uns ungeachtet von allen Zahlen wichtig. Aktuell beschäftigen wir bei Hemme etwa 30 Mitarbeiter bei einem Umsatz von knapp 9,5 Millionen EUR im vergangenen Jahr. Ich kann mir vorstellen, dass wir im Bereich von 3 bis 5% in gesunden Schritten wachsen.