Wärme intelligent verteilt
Interview mit Dr.-Ing. Dietmar Hunold, Geschäftsführer der heat 11 GmbH & Co. KG
„Wir planen Anlagen oder Teile von Anlagen, um die Prozesse zu unterstützen, die einen Wärmeaustausch erfordern“, skizziert Dr.-Ing. Dietmar Hunold, Geschäftsführer der heat 11 GmbH & Co. KG, das besondere Know-how des Unternehmens. „Dazu fertigen wir selber.“ Elemente, die in eine Anlage einfließen, sind zum Beispiel Boiler, elektrische Heizungen, Abwärme-Rückgewinnungsanlagen und Kamine.
Vielseitige Öle
„Wir sind aktiv im Segment der Wärmeträger- oder Thermoöle“, sagt der Geschäftsführer. „Diese Öle lassen sich bis auf 400° C aufheizen, können aber auch zum Kühlen und Tiefkühlen verwendet werden. Die Technologie bietet deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Wärmetransfers auf der Basis von Wasser und Wasserdampf. Thermoöle korrodieren nicht und benötigen weitaus geringere Drücke. Der nahezu drucklose Betrieb schont die Rohrleitungen und schlägt sich in geringeren Kosten nieder. Außerdem kann das Öl nicht gefrieren.“
Kleine und grosse Projekte
Die Größe der Projekte ist breit gestreut und reicht von Systemen zwischen 40.000 und 50.000 EUR bis hin zu Anlagen mit Volumen zwischen 1,5 und 2 Millionen EUR.
„Unsere Produkte werden zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie eingesetzt“, nennt Dietmar Hunold eine Art der Anwendung. „So nutzt die Großbäckerei Coppenrath & Wiese in ihren Industriebacköfen unsere Thermoölanlage, um damit die Heizplatten in den Öfen zu beheizen und eine gleichmäßige Verteilung der Temperatur zu gewährleisten. Unsere Kunden stammen aus den unterschiedlichsten Branchen, die allesamt Wärme in ihren Produktionsprozessen benötigen. Neben der Lebensmittelindustrie sind dies die Chemiebranche, Energiewirtschaft, Holz-, Möbel-, Kunststoff- und Textilindustrie sowie Druck- und Papierindustrie.“
heat 11 bedient zwei unterschiedliche Kundengruppen: zum einen Endkunden, die eine Anlage betreiben, zum anderen Hersteller von Maschinen, die Wärmeaustauschsysteme des Bielefelder Unternehmens direkt in ihre Anlagen integrieren.
„Unser Exportanteil ist sehr hoch und liegt mit indirekten Exporten bei bis zu 80%.“ Dietmar HunoldGeschäftsführer
Hohe Exportquote
2010 gründeten sechs Mitarbeiter eines heutigen Konkurrenzunternehmens heat 11. Sie brachten ihr komplettes Know-how in die neue Firma ein und sind alle noch heute Gesellschafter. Neben dem Hauptsitz Bielefeld gibt es einen Produktionsstandort im benachbarten Löhne sowie Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Shanghai. Die rund 35 Beschäftigten erwirtschaften aktuell einen Umsatz zwischen 12 und 14 Millionen EUR.
„Unser Exportanteil ist sehr hoch und liegt mit indirekten Exporten bei bis zu 80%“, erklärt Dietmar Hunold. „Das liegt daran, dass deutsche Hersteller von Maschinen, zu denen etliche unserer Kunden gehören, viel ins Ausland exportieren.“ Die hohe Kompetenz und die große Erfahrung der Mitarbeiter ist für den Geschäftsführer das größte Kapital von heat 11. „Wir wollen auch in Zukunft wachsen“, nennt Dietmar Hunold die Perspektive. „Doch wir streben kein grenzenloses, sondern ein stabiles, solides und gesichertes Wachstum an.“ Die Voraussetzungen dafür sind die besten, denn bislang kann das Unternehmen aus Bielfeld auf 256 erfolgreiche Projekte für rund 200 Kunden weltweit zurückblicken – in nur acht Jahren eine Erfolgsgeschichte, die sich sehen lassen kann.