Greenflash: Wegbereiter für intelligente Energiesysteme
Interview mit Johann Böker, Gründer und CEO der Greenflash GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Böker, was unterscheidet Greenflash von anderen Anbietern im Photovoltaikmarkt? Worin liegen Ihre besonderen Erfolgsfaktoren?
Johann Böker: Der entscheidende Unterschied liegt in unserem ganzheitlichen Ansatz. Wir agieren als Generalunternehmen, das heißt, wir begleiten unsere Kunden durch den gesamten Prozess - von der ersten Planungsphase über die Umsetzung bis hin zum langfristigen Betrieb und der Weiterentwicklung. Das beginnt mit den ersten Gesprächen mit dem Netzbetreiber, umfasst die Konzeptionierung, Wirtschaftlichkeitsberechnung und Finanzierungsplanung. Wir übernehmen die volle Verantwortung für das Gesamtprojekt. Das ermöglicht uns, verbindliche Zeitpläne zu garantieren und die Inbetriebnahme zuverlässig zu steuern. Nach der Fertigstellung kümmern wir uns um das Monitoring, den Betrieb, die kaufmännische Abrechnung und fungieren als Schnittstelle zum Strommarkt und zur Energiebörse. Wir entwickeln Projekte und Energiesysteme aus der Kundenperspektive und orientieren uns am tatsächlichen Bedarf. Unser Fokus liegt dabei natürlich auch auf der KI-basierten Vernetzung. Heute sollte niemand mehr eine Photovoltaikanlage bauen, die nicht intelligent vernetzt ist. Das ist schlichtweg eine wirtschaftliche Fehlentscheidung.
Wirtschaftsforum: Auf welche Zielgruppen und Regionen konzentriert sich Greenflash hauptsächlich?
Johann Böker: Unser Fokus liegt klar auf dem Industrie- und Gewerbesektor, und zwar bundesweit. Wir können in ganz Deutschland Referenzprojekte vorweisen und unsere volle Dienstleistungspalette flächendeckend anbieten. Besonders interessant sind für uns Standorte mit hohem Stromverbrauch, die gleichzeitig großes Potenzial für Photovoltaikanlagen, Ladeparks oder Batteriespeicher bieten. Das können Unternehmen mit großen Dachflächen sein, aber auch solche mit Möglichkeiten zur Parkplatzüberdachung oder anderen geeigneten Flächen.
Wirtschaftsforum: Wie sehen Sie die Zukunft der Branche in den nächsten zwei bis vier Jahren? Wie würden Sie den Markt skizzieren und wo positionieren Sie sich in dieser Entwicklung?
Johann Böker: Ich sehe sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Branche. Ich glaube, dass viele Marktteilnehmer die Komplexität des gewerblichen Photovoltaik-Bereichs unterschätzt haben. Wahrscheinlich werden sich einige wieder zurückziehen oder den Markt ganz verlassen. Die großen Unternehmen werden sich weiterhin erfolgreich etablieren. Die entscheidende Frage wird sein, ob diese Unternehmen bei der Entwicklung intelligenter Systeme mithalten können oder ob sie in einem einfachen Baustein-Ansatz verharren. Ich bin überzeugt, dass Greenflash in diesem Bereich sehr stark am Markt positioniert ist. Dies wird uns in den kommenden Jahren zugutekommen. Wir erwarten, dass das Kundenbewusstsein und -verständnis für die Notwendigkeit von KI-gestütztem Energiemanagement weiter zunehmen wird. Kunden werden zunehmend hinterfragen, warum solche Lösungen von spezialisierten Anbietern wie Greenflash kommen und nicht von Komponentenherstellern. Wir gehen davon aus, dass sich jährlich mehr Kunden für unsere intelligenten Systeme entscheiden werden, im Gegensatz zu einfachen, nicht vernetzten Photovoltaikanlagen.
Wirtschaftsforum: Wie sieht Ihre Unternehmensstrategie für die nächsten Jahre aus?
Johann Böker: Unser Ziel ist es, noch mehr Ganzheitlichkeit und Wirtschaftlichkeit aus den Projekten unserer Kunden zu generieren. Wir wollen auch größere Kunden mit plus 100 Standorten noch besser und noch schneller helfen und sie bei der ganzheitlichen Umsetzung ihrer Projekte unterstützen. Ein Kernpunkt unserer Strategie ist der Aufbau einer eigene Academy, in der wir unsere Leute fortbilden. Alles, was in unserem Unternehmen an Know-how auftaucht, wird in der Academy als E-Learning-Inhalte festgehalten und aufbereitet. Das Thema entwickelt sich stetig weiter und unser Personal soll sich mitentwickeln und immer am Puls der Zeit bleiben. Wir investieren sehr viel in unsere KI-basierte Software, indem wir alle bereits gebauten Projekte heute aus unserem Büro nachrüsten können und mit weiteren Funktionen, die wir entwickeln, die Wirtschaftlichkeit der bereits gebauten Projekte nach und nach noch verbessern können.
Wirtschaftsforum: Welche Botschaft haben Sie an mittelständische Unternehmen in Bezug auf erneuerbare Energien?
Johann Böker: Meine Botschaft an den Mittelstand ist klar: Beschäftigt euch mit dem Thema erneuerbare Energien! Die Chancen überwiegen bei weitem die Risiken. Es geht nicht darum, einfach nur eine Photovoltaikanlage aufs Dach zu setzen, sondern um KI-gestützte Energiesysteme, die euer Unternehmen zukunftsfähig machen. Die Technologie ist ausgereift, die Wirtschaftlichkeit gegeben. Jetzt ist der Zeitpunkt, diese Chancen zu nutzen und sich für die Energiezukunft zu rüsten.