Facility Management par excellence

Interview mit Dr. Lutz Galonska, Geschäftsführer der Götz-Management-Holding AG

Ein kleines Reinigungsunternehmen, gegründet vor fast 75 Jahren durch Karl Götz, den Großvater des heutigen Inhabers Alexander Götz in Regensburg, ist die Keimzelle der Götz-Gebäudemanagement. Was 1949 mit einer Leiter und einem Fensterleder begann, ist heute eine europaweit tätige Unternehmensgruppe mit über 100 Niederlassungen in fünf weiteren Ländern Europas, für die 16.000 Mitarbeitende tätig sind, und einem Jahresumsatz von 385 Millionen EUR.

Noch heute ist Regensburg der Hauptsitz des Unternehmens, das mit der Fenster- und Gebäudereinigung begonnen hatte und sich im Laufe der Jahrzehnte zum Komplettdienstleister im Bereich Facility Management entwickelte. Die Bezeichnung ‘Komplettdienstleister’ ist dabei wörtlich zu nehmen, denn es gibt kaum eine Dienstleistung, die Götz-Gebäudemanagement in seinen drei Geschäftsbereichen infrastrukturelles, technisches und kaufmännisches Gebäudemanagement nicht anbietet:

Das Leistungsspektrum reicht von der Gebäude- und Unterhaltsreinigung über die Haus- und Gebäudeverwaltung, Hausmeisterdienste, Sommer- und Winterdienst, Umzugsdienste, Handwerk- und Baudienstleistungen, Hotelservice, Bahnservice , Cateringservice und Sicherheitsdienstleistungen bis hin zu Logistikdienstleistungen, Technischer Betriebsführung und Instandhaltung sowie Personaldienstleistungen.

International unterwegs

Vollzog sich die Entwicklung und Expansion der Firma unter der Führung von Dr. Karlheinz Götz als der 2. Familiengeneration bis Ende der 1980er-Jahre ausschließlich in Westdeutschland, wurde das mit dem Mauerfall anders: „Nach der Wende wagte man den Sprung in die neuen Bundesländer“, erzählt Geschäftsführer Dr. Lutz Galonska, der seit 17 Jahren beim Unternehmen ist und vom Verwaltungssitz Chemnitz aus 25 zur Götz-Gruppe gehörende Einzelunternehmen mit insgesamt rund 6.000 Mitarbeitenden hauptverantwortlich betreut. „In den folgenden Jahren expandierte Götz-Gebäudemanagement in großem Stil, zuerst nach Österreich, dann in die Schweiz. Es folgten Tschechien, Polen und Ungarn.“

Das Unternehmen verzeichnet ein kontinuierliches, größtenteils organisches Wachstum, jährlich circa 8%. Etwa 85% des jährlichen Wachstums generiert es aus sich selbst heraus, die restlichen 15% kommen durch Firmenzukäufe zustande. „Trotz seiner internationalen Ausrichtung und Größenordnung ist Götz-Gebäudemanagement bis heute ein Familienunternehmen geblieben“, unterstreicht Dr. Lutz Galonska. „Es ist nach wie vor kein Konzern, sondern ein Unternehmen mit flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswegen. Wenn es irgendwo ein Problem gibt, genügt ein Anruf beim Unternehmer. Das ist etwas, das mir an Götz-Gebäudemanagement sehr gut gefällt.“

Mitarbeiter mit Perspektiven

In einer so personalintensiven Branche wie dem Facility Management sind Stabilität und Kontinuität im Mitarbeiterbereich Dinge, die entscheidend für den Erfolg eines Unternehmens sind. „Für mich persönlich ist die Mitarbeitermotivation das, was den höchsten Stellenwert haben muss“, so der Geschäftsführer. „Eine geringe Fluktuation und ein möglichst niedriger Krankenstand sind gleichzeitig auch Spiegelbild der Motivation. Deshalb macht es mich stolz, dass diese Kennzahlen bei uns stimmen, denn das zeigt, dass die Dinge bei uns im Gleichgewicht sind.“

Trotzdem gestaltet sich die Suche nach hochqualifizierten Mitarbeitenden und ausgebildeten Facharbeitern, wie es auch in anderen Branchen der Fall ist, schwierig. „Hier war der Markt noch vor einigen Jahren ein ganz anderer. Doch heute sind ausgebildete Facharbeiter und Ingenieure kaum noch zu bekommen“, so Dr. Lutz Galonska. „Unter unseren ‘klassischen’ Mitarbeitenden haben wir dagegen auch oft Quereinsteiger.“

Nicht nur, aber auch deshalb setzt das Unternehmen auf stetige Weiterbildung seiner Mitarbeitenden: 2008 wurde die Götz-Akademie ins Leben gerufen, um neuen Mitarbeitenden den Einstieg in ihren künftigen Beruf zu erleichtern und solchen, die schon länger dabei sind, die Chance zu geben, sich zu Fach- und Führungskräften weiterzuentwickeln. Zentrales Element der Akademie ist ein Learning Management System in Form einer Lernplattform, die Mitarbeitenden ermöglicht, digital auf die Lerninhalte zuzugreifen.

„Das läuft sehr gut und hat sich bereits bezahlt gemacht“, freut sich der Geschäftsführer und nennt ein Beispiel: „Service lebt immer von Kommunikation. Der Kunde möchte nicht nur jemanden um sich haben, der weiß, was er tut, sondern das auch auf eine freundliche, höfliche Art zum Ausdruck bringen kann. Andererseits gibt es bei unserer Arbeit auch Bereiche, in denen es durchaus auf Durchsetzungsvermögen und Präsenz sowie auf die Fähigkeit zur Deeskalation ankommt. Wir sind unter anderem im Bereich Sicherheit im Nahverkehr für öffentliche Verkehrsbetriebe tätig, also in U-Bahnen, S-Bahnen, Bussen und dergleichen. Zu den Aufgaben unserer Mitarbeitenden gehört dort beispielsweise auch die Kontrolle der Fahrscheine. Ohne eine vorherige Schulung könnten wir in diesem Bereich niemanden einsetzen, denn das Eskalationspotenzial ist sehr hoch. Einerseits dürfen dort eingesetzte Mitarbeitende die Auseinandersetzung nicht scheuen, müssen andererseits aber die ganze Klaviatur der Deeskalation beherrschen.“

Kontinuität und Verlässlichkeit

Auf die Frage, was sein Unternehmen seit Jahrzehnten so erfolgreich macht, hat Dr. Lutz Galonska eine klare Antwort: „Einer der Grundsteine unseres Erfolgs sind sicherlich unsere langjährigen Beziehungen, die wir mit unseren Kunden pflegen. Kompetenz und die Qualität unserer Leistungen sind wichtig, aber ebenso wichtig sind Kontinuität und Verlässlichkeit – für eine Dienstleistungsbranche wie die unsere sind das unabdingbare Kriterien. Über 20 Jahre währende Partnerschaften mit Kunden sind bei uns nicht selten. Mit dem Hofbräuhaus in Regensburg, unserem ‘Kunden der ersten Stunde’, verbindet uns bis heute eine seit mehr als sieben Jahrzehnten andauernde Geschäftsbeziehung – darauf sind wir sehr stolz!

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