„Durch die Leidenschaft von drei Generationen geprägt!“
Interview mit Pascal Lippert, Geschäftsführer Geli GmbH
„Wir sind mittlerweile der einzige Betrieb unserer Branche, der in Deutschland Kunststoffgießkannen fertigt“, betont Geschäftsführer Pascal Lippert, der die Geli GmbH gemeinsam mit seinem Onkel 2. Grades Günter Lippert und seiner Schwester Nadine Lippert leitet. „Unsere Kunden schätzen uns als zuverlässigen Partner. Wir sind sehr lieferfähig, denn mit leeren Regalen verdienen unsere Kunden nichts. Außerdem lassen wir uns immer wieder etwas Neues einfallen und halten deshalb auch mehrere Patente. Hinzu kommen unsere ausgezeichnete Qualität sowie unser Topservice.“
„Der Erfolg von Geli ist auch durch die Leidenschaft von drei Generationen geprägt“, ergänzt Vater Thomas Lippert, der seinem Sohn in seiner Funktion als Prokurist mit Rat und Tat zur Seite steht. „Es macht uns einfach Spaß, das Unternehmen voranzubringen und erfolgreich zu sein.“
Erste Gießkanne aus Kunststoff
1949 starten Ehrenfried und Joachim Lippert unter dem Namen Gebrüder Lippert in Alzenau-Kälberau mit der Produktion von Blechartikeln und hier vor allem Gießkannen. Neben den Gießkannen wurden in den ersten Jahren auch Wärmflaschen und Kohlenschütten hergestellt und 1953 die erste eigene Halle am heutigen Standort bezogen. Ein weiterer Meilenstein war 1961 die erste von einer deutschen Firma produzierte Kunststoffgießkanne, der in den nächsten zehn Jahren rund eine Million folgten.
Auch neue Produkte, unter anderem Wasserkanister, Regale und Sonnenschirmständer, kamen hinzu. Ein modernes Verkaufs- und Logistikzentrum wurde 2001 in Freigericht-Bernbach errichtet und mit Nadine und Pascal Lippert als 3. Generation stiegen 2018 zwei Enkel des Firmengründers Ehrenfried Lippert in das Unternehmen ein. Heute beschäftigt Geli rund 135 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 30 Millionen EUR erwirtschaften.
Qualitativ hochwertige Produkte
„Wir fertigen unsere Produkte im Spritzguss- und Blasformverfahren und die Gießkanne ist nach wie vor unser wichtigstes Produkt“, verdeutlicht Pascal Lippert. „Weitere Artikel sind Sprüher sowie Pflanzgefäße und Untersetzer, die wir zum größten Teil auch selbst produzieren.“ Um den Kunden ein möglichst breites Angebot zu bieten, führt Geli auch Produkte anderer Hersteller.
„Das ist Handelsware, die vor allem mit Verfahren hergestellt wird, die wir selbst nicht haben, zum Beispiel Schleuderware.“ Diese Artikel kauft Geli palettenweise bei den Produzenten ein und kommissioniert sie dann nach den Wünschen der Kunden. Bei kleineren Artikeln sind zehn Einheiten die Mindestbestellmenge, ansonsten können auch einzelne Teile geliefert werden. „Unser Sortiment ist nicht im Luxussegment angesiedelt, aber die Produkte sind qualitativ sehr hochwertig“, betont der Geschäftsführer.
Markenbild aufbauen
Kunden von Geli sind hauptsächlich große Baumärkte und Gartencenter, doch auch kleine Gärtnereien gehören zu den Abnehmern. Der deutsche Markt ist für Geli das wichtigste Absatzgebiet, wobei dem Familienunternehmen auch seine zentrale Lage in der Mitte Deutschlands zugutekommt. Darüber hinaus werden Kunden in Österreich, der Schweiz und Osteuropa beliefert. Um die Betreuung der Kunden kümmert sich der nach Regionen aufgeteilte Außendienst. Die entscheidenden Vertragsverhandlungen werden dann vom internen Vertrieb der Firmenzentrale in Alzenau übernommen.
„Unsere Marketingaktivitäten zielen auch darauf ab, unser Markenbild weiter aufzubauen“, erklärt Pascal Lippert. „Wir unterstützen die Kunden unter anderem mit Displays am Point of Sale und nutzen das Internet sowie Social Media, die immer wichtiger werden. Außerdem sind wir mit einem Stand auf der weltweit größten Gartenfachmesse gafa in Köln vertreten, aber auch auf kleineren Messen.“
Fokus auf Nachhaltigkeit
Schon im Jahr 2000 wurde bei Geli ein ERP-System eingeführt. Seit 2020 gibt es zusätzlich ein WMS-System, das zur besseren Steuerung der internen Warenflüsse dient – einschließlich der Schnittstellen zu den großen Kunden. „Für unseren Außendienst haben wir ein System, mit dem die Produkte im Markt gescannt werden und das automatisch einen Bestellvorgang auslöst“, unterstreicht der Geschäftsführer.
In punkto Nachhaltigkeit ist die Fertigung in Deutschland ein wesentliches Element. Hinzu kommt das vor einem Jahrzehnt eingeführte Energiemanagementsystem, das stetig ausgebaut und verbessert wird. „Im Spritzgussverfahren liegt unser Anteil an Recyclingmaterialien schon bei 70%“, freut sich Pascal Lippert. „Ökologisch ist auch unsere Zero Waste-Produktion, bei der jeder Ausschuss wieder eingemahlen und weiterverarbeitet wird.“
Beim Kauf neuer Maschinen wird zudem darauf geachtet, dass diese nicht hydraulisch, sondern elektrisch betrieben werden, was die Umwelt von Schmiermitteln entlastet. „Es macht mich sehr glücklich, dass unsere Beschäftigten für die Firma leben und sich stark mit ihr identifizieren“, erklärt der Geschäftsführer. „Erst vor wenigen Wochen haben wir einen Mitarbeiter verabschiedet, der seit 49 Jahren bei uns war.“ In den kommenden Jahren möchte Pascal Lippert gemeinsam mit dem Team daran arbeiten, neue Wachstumsziele zu erreichen. Seinen Anteil daran sieht er vor allem in der Produktentwicklung, die ihm großen Spaß macht.