Leidenschaft für Baustoffe
Interview mit Martin Löffler, Verantwortlicher strategische Ausrichtung der Gebr. Löffler GmbH, Baustoffe
Seit mehr als 30 Jahren ist das Unternehmen bereits erfolgreich am Markt: „Seine Entstehung fällt ins Jahr 1990, als die beiden Gründer Karl-Heinz und Joachim Löffler mit die Ersten waren, die nach der Wiedervereinigung einen Baustoffhandel im Osten aufgebaut haben“, erzählt Martin Löffler, Spross der Gründerfamilie und im Unternehmen verantwortlich für die strategische Ausrichtung.
Was mit einem Startkapital von 2.500 Ostmark begann, hat sich heute zu einem Unternehmen mit 130 Mitarbeitern, sieben Standorten und mehr als 30 Millionen EUR Umsatz entwickelt. „Der Schlüssel zu diesem Erfolg ist die von Anfang an geplante und stetig fortgeführte Erweiterung des Firmennetzwerks, also der Aufbau eines Filialsystems“, ist sich Martin Löffler sicher.
Ein wichtiger Meilenstein war 2008 auch der Eintritt in die Hagebau-Kooperation. „Damit haben wir eine Symbiose geschaffen zwischen dem fachhandelorientierten Baustoffgroßhandel und einer sehr guten und fachkompetenten Betreuung von Privatkunden“, so Martin Löffler. „Ab jetzt treiben wir die digitale Transformation voran.“
Digital und doch persönlich
Dafür analysiert Martin Löffler derzeit zunächst die Prozesse im Unternehmen und damit den Status quo. „Wir gehen Schritt für Schritt die Prozesse in den einzelnen Abteilungen durch und versuchen sie sinnvoll zu digitalisieren“, sagt er. „So sind wir auf Cloud-Services umgestiegen, sodass wir unsere Prozesse zusammenführen und digital abbilden können – unsere Dokumente sind für uns alle dadurch zu jeder Zeit an jedem Ort zugänglich. Das hat uns beispielsweise auch während der Coronapandemie enorm geholfen: Wir konnten flexibler arbeiten und unsere Kollegen unterstützen.“
Dadurch, dass jetzt auch die Kundenakten digital sind, kann das Unternehmen darüber hinaus mit seinen Kunden viel flexibler und schneller interagieren: Der Kunde bekommt einen Link, über den er Zugang zu allen für ihn wichtigen Informationen hat. „Das geht in Sekunden, ohne lange Umwege“, so Martin Löffler.
Zurzeit arbeitet er gemeinsam mit zwei Kollegen am Aufbau einer Bestellplattform sowohl für den B2B- als auch für den B2C-Bereich: „Das ist als digitale Unterstützung für unsere Kunden wie auch für unser Verkaufspersonal gedacht“, erläutert er, betont jedoch: „Natürlich ist nach wie vor – gerade im Baustoffgroß- und -fachhandel, wo es auf kompetente Beratung, hochwertige Produkte, Kundennähe und letztlich Vertrauen ankommt – der persönliche Kontakt zum Kunden das Wichtigste. Das haben wir uns seit jeher auf die Fahne geschrieben!“
Begeisterung und Emotion
Die Gebr. Löffler GmbH ist ein klassischer Vollsortimenter. „Wir bieten alles rund um den Bau an, von Klein- bis hin zu Großprojekten haben wir das gesamte Leistungsspektrum“, gibt Martin Löffler einen Überblick über das Portfolio. „Allerdings haben wir vor, uns vermehrt auf den Bereich Bauelemente und Fliesen zu konzentrieren, weil das irgendwann ein Alleinstellungsmerkmal für uns werden könnte – denn gerade diese Produkte lassen sich nur schwer über das Internet vertreiben. Die muss man erleben – es sind Dinge, die man im Haus jeden Tag um sich hat und die einem gefallen müssen. Da geht es um Haptik, Begeisterung und Emotion und von Verkäuferseite natürlich auch um Beratungskompetenz und die Fähigkeit Inspiration zu geben. All das funktioniert nur Face to Face und deshalb wird der Baustoffhandel immer regional und menschlich bleiben.“
Arbeitsplatz mit Wohlfühlklima
Bauelemente wie Fenster und Türen oder Bodenbeläge wie Fliesen tragen insofern dazu bei, dass sich Menschen zu Hause wohlfühlen. Das gilt aber nicht nur für die eigenen vier Wände, sondern auch am Arbeitsplatz – deswegen geht man bei Gebr. Löffler mit gutem Beispiel voran: „Es ist wichtig, für die Mitarbeiter ein Wohlfühlklima zu schaffen“, betont Martin Löffler. „Das hängt auch von der Arbeitsumgebung ab. Unser Verwaltungsgebäude bekommt gerade einen kompletten Refresh. Dass Arbeitgeber bei der Gestaltung des Arbeitsplatzes auf den Wohlfühlfaktor setzen, erkennen wir übrigens zunehmend auch bei unseren Kunden.“
Für die Zukunft hofft Martin Löffler, dass die Bauwirtschaft weiter eine so gute Konjunktur hat wie in den vergangenen Jahren. Zwar gab es während der Coronakrise auch Engpässe, gerade hinsichtlich der Verfügbarkeit von Material, aber insgesamt ist Martin Löffler optimistisch: „Viele Bauvorhaben, die während Corona nicht umgesetzt werden konnten, werden bald realisiert.“