Weil grün funktioniert
Interview mit Thomas Syring, Geschäftsführer der Fristads GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Syring, Sie waren viele Jahre Sales und Marketing Director bei Thule, dem schwedischen Hersteller von Transportsystemen, und haben seit 2021 die Position des Geschäftsführers für die DACH-Region bei dem aus Schweden stammenden Anbieter von Arbeitskleidung Fristads inne. Gibt es besondere Impulse, die Sie dem Unternehmen geben wollen?
Thomas Syring: Fristads ist ein traditionsreiches Unternehmen, das 2021 von der großen schwedischen Konzerngruppe Hultafors akquiriert wurde und sich seitdem neu aufgestellt hat. In der Vergangenheit differenzierte man zwischen den Alpine Ländern mit Österreich, der Schweiz, Italien und Slowenien sowie Kroatien und der Tschechischen Republik, die unter einem Dach geführt wurden, und Deutschland, das Dänemark angehängt war. Diese Struktur haben wir durchbrochen.
Seit 2021 agiert die in Norderstedt ansässige Fristads GmbH völlig losgelöst von Dänemark; zudem gibt es eine zweite GmbH für den Alpine Bereich in Salzburg. Ich bin Geschäftsführer beider Gesellschaften. Die jeweiligen Länder hatten unterschiedliche Preiskonditionen und agierten in vertrieblicher Hinsicht unterschiedlich. Es hat zwei Jahre gedauert, die Zusammenführung zu konsolidieren, jetzt geht es darum, Ruhe und Stabilität in das Unternehmen zu bringen. Dass unsere Entscheidungen richtig waren, zeigen die Ergebnisse der letzten zwei Jahre, in denen die Regionen überaus profitabel geworden sind und ein Umsatzplus von 32% erzielen konnten. Unser Ziel ist, gesund und profitabel zu wachsen. Dabei geht es uns nicht um reine Produkte, sondern um Lösungen und Services, die in einem Gesamtpaket angeboten werden.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie Ihre Aufgabe auf diesem Weg?
Thomas Syring: Ich bin zwar kein ausgewiesener Produktspezialist, aber ich weiß aus eigener handwerklicher Erfahrung, was es bedeutet, gute Arbeitskleidung zu tragen. Ich setze mich mit der Frage auseinander, wo die Company morgen stehen soll; ich möchte Menschen weiterentwickeln, dabei nicht im gläsernen Turm sitzen, sondern stehe für zielorientiertes Teamdenken und Agieren. Uns kommt es darauf an, den Endkunden, das heißt, den Träger der Kleidung zu erreichen, ihn zu verstehen und in Einklang mit dem Handel zu bringen. Ich möchte mit dem Handel im Dialog stehen, um den Markt Stück für Stück aufzurollen. Dieser Markt ist sehr divers und uns ist klar, dass es große Wettbewerber gibt, die ihn seit vielen Jahren dominieren. Um gesund und langfristig zu wachsen, werden wir das Sortiment erweitern und Vertriebsstrukturen stabilisieren. Der Handel braucht verlässliche Lieferanten, deshalb wollen wir Vertrauen zu den Händlern auf- und ausbauen.
Wirtschaftsforum: Fristads begann 1925 mit der Herstellung von Arbeitskleidung, beschäftigt heute weltweit 600 Mitarbeiter und setzt 175 Millionen EUR um. Was ist das Besondere am Portfolio?
Thomas Syring: Das Portfolio hat sich auf verschiedenen Ebenen mit dem Markt weiterentwickelt. Seit rund sechs Jahren steht für Fristads das Thema Nachhaltigkeit sehr stark im Fokus. 2019 haben wir den ersten Award für nachhaltige Berufsbekleidung erhalten, vor zwei Jahren wurde unsere Warnschutzkleidung EPD-zertifiziert, heute sind fast 40% des Artikelsortiments EPD-zertifiziert; in Zukunft sollen es annähernd 100% sein. Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in unserem Repair-Service wider sowie in Sammelstationen für getragene Kleidung, die geschreddert wird, um aus dem Garn neue zu produzieren. Zusammengefasst sehen wir uns hier als klarer Marktführer für nachhaltige Workwear.
Wirtschaftsforum: Wofür steht die EPD-Zertifizierung genau?
Thomas Syring: EPD steht für Environmental Produkt Declaration und ist ein Standard, den wir gemeinsam mit dem staatlichen Forschungsinstitut RISE entwickelt haben. Es ist ein Instrument zur Messung der Umweltauswirkungen eines Kleidungsstücks während seines gesamten Lebenszyklus. Wir haben einen PD-Kalkulator, der Nachhaltigkeit faktisch belegt. Auch wenn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Thema Nachhaltigkeit eher in den Hintergrund rückt, werden wir nicht müde, hochwertige, nachhaltige Arbeitskleidung anzubieten. Wir versuchen zum Beispiel, höhere Stückzahlen zu produzieren, um günstigere Preise anbieten zu können und sind hier auf einem guten Weg.
Wirtschaftsforum: Die Neuaufstellung von Fristads trägt Früchte. Wo liegen weitere Gründe für den Erfolg?
Thomas Syring: Innovationen sind in diesem Fall auch eine sehr große Triebfeder für den Erfolg bei Fristads. Hinzu kommt der Faktor Menschlichkeit; man muss als Team funktionieren, als homogenes Team, in dem der eine für den anderen da ist. Ein dritter Faktor ist unser starkes finanzielles Rückgrat durch die Holding, durch die wir in Ruhe agieren können. Das ist eine gute Voraussetzung, um in fünf Jahren einen Bekanntheitsgrad von 15 bis 20% zu erreichen und langfristig die Nummer 1 für nachhaltige Berufsbekleidung zu sein.
Wirtschaftsforum: Die Neuaufstellung von Fristads trägt Früchte. Wo liegen weitere Gründe für den Erfolg?
Thomas Syring: Innovationen sind in diesem Fall auch eine sehr große Triebfeder für den Erfolg bei Fristads. Hinzu kommt der Faktor Menschlichkeit; man muss als Team funktionieren, als homogenes Team, in dem der eine für den anderen da ist. Ein dritter Faktor ist unser starkes finanzielles Rückgrat durch die Holding, durch die wir in Ruhe agieren können. Das ist eine gute Voraussetzung, um in fünf Jahren einen Bekanntheitsgrad von 15 bis 20% zu erreichen und langfristig die Nummer eins für nachhaltige Berufsbekleidung zu sein.