Überzeugen, wenn andere scheitern
Interview mit Josef Winkels, Geschäftsführer der Franz Wölfer Elektromaschinenfabrik Osnabrück GmbH

Bereits seit 1945 beschäftigt sich die Franz Wölfer Elektromaschinenfabrik Osnabrück mit dem Bau von Motoren. Von dieser Erfahrung profitieren die Kunden des Unternehmens.
„Im Laufe der Jahre haben wir sehr viele handwerkliche Prozesse mit in die industrielle Fertigung übernommen“, so Geschäftsführer Josef Winkels. „Diese Mischung aus industrieller Präzision, handwerklicher Fähigkeit und historischer Expertise macht unsere Motoren aus.“
Unter extremen Bedingungen
In knapp 75 Jahren hat das Unternehmen rund 170.000 Elektromotoren gebaut. Diese kommen in Hafenkränen, in der Marine- und Offshore-Technik sowie im Bergbau und in der Stahlindustrie zum Einsatz. Allein 30% der Kräne am Hamburger Hafen laufen mit Wölfer-Motoren.
Jeder Motor wird den individuellen Anforderungen angepasst; dabei kann der Betrieb auf etwa 25.000 Grundtypen zurückgreifen. „Das Markenzeichen von Wölfer-Motoren ist, dass sie dort laufen, wo andere Motoren nicht mehr einsatzfähig sind“, betont Josef Winkels. „Während des Betriebs herrschen besonders harte Bedingungen, zum Beispiel muss der Motor viele Lasten heben und senken oder auch unter extremen Temperaturen funktionieren, ob minus 55 Grad oder plus 60 Grad, sowie bei einer Feuchtigkeit von 90 bis 100%. Ein Wölfer Motor funktioniert dort tadellos, wo sich sonst keiner mehr hintraut.“
Selbst im Segment der Extremsituation überzeugen die Anlagen aus dem Hause Wölfer nicht nur durch ihre Leistungsfähigkeit und Qualität, sondern ebenso durch Langlebigkeit und Sparsamkeit. Deshalb lohnt sich der Kauf eines Wölfer-Motors allemal für die Investoren.
Revolution im Markt
Während all der Jahre hat sich die Franz Wölfer Elektromaschinenfabrik immer wieder an die Anforderungen des Marktes angepasst. Angefangen beim Wechsel von Gleichstrom- zu Wechselstrom- Motoren bis hin zur Umstellung der Fertigung auf industrielles Niveau.
Aktuell ist die Digitalisierung die größte Herausforderung. Im Rahmen eines von der EU geförderten EUREGIO-Projekts im Schiffsbau hat der Betrieb gemeinsam mit einem Partner aus den Niederlanden eine Blackbox für Motoren entwickelt.

„Die Mischung aus industrieller Präzision, handwerklicher Fähigkeit und historischer Expertise macht unsere Motoren aus.“ Josef WinkelsGeschäftsführer
„Damit bieten wir einen neuen Wölfer-Service an, der die Motorwartung revolutionieren wird“, erläutert Josef Winkels. „Wir können dem Betreiber genau sagen, wann Wartungsarbeiten notwendig sind und damit Kosten senken.“
Zusätzlich zu dieser hochmodernen Technologie kann das Unternehmen außerdem auf die Erfahrung seiner Belegschaft zurückgreifen. Viele der rund 85 Mitarbeiter sind bereits seit 30 oder sogar 40 Jahren dabei.
„So ein Mitarbeiter legt sein Ohr an den Motor und weiß genau, was ihm fehlt“, verdeutlicht der Geschäftsführer. „Diese Expertise hebt uns von Wettbewerb ab. Mit ihrer Hilfe können wir auch die Lösungswege der Kunden in Motoren umsetzen.“
Neue Synergien
Wölfer hat es geschafft, zu einer weltweit bekannten Marke im Großmotoren-Segment zu werden. Wenn es um Motoren für extreme Einsatzgebiete geht, dann fällt grundsätzlich der Name Wölfer, ohne dass das Unternehmen aus Osnabrück jemals aufwendiges Marketing betrieben hat.
Im Juni 2019 wurde die Mehrheit der Anteile des Unternehmens von der Menzel-Gruppe übernommen. Durch den Zusammenschluss ergeben sich neue Synergien, sodass sich die Franz Wölfer Elektromaschinenfabrik Osnabrück GmbH noch stärker am Markt behaupten kann.
„In der Zukunft wollen wir den Sprung in die Digitalisierung schaffen“, bemerkt Josef Winkels. „Wir wollen in diesem Bereich ebenfalls eine Qualität erreichen, die Umsätze möglich macht, und damit ein eigenes Geschäftsfeld aufbauen. Mit der Menzel-Gruppe als Partner wollen wir gemeinsam den Servicebereich aufbauen und unseren Kunden damit weiteren Mehrwert bieten.“