Ein Erlebnis der Fliese

Interview mit Albert Ernst, Geschäftsführer der Fliesen Ernst & Stieger GmbH

In Sachsen-Anhalt ist der Name Ernst Synonym für Kompetenz rund um Fliesen. Das Familien-unternehmen, das heute in der 2. Generation geführt wird und mit vier Niederlassungen Nähe zum Kunden garantiert, konzentriert sich seit der Gründung 1990 auf den Handel mit Fliesen, die den unterschiedlichsten Geschmäckern der Kunden entsprechen.

Das Spektrum reicht von kleinen Fliesen bis zu XXL-Formaten mit 1,60 m x 3,20 m, von Vinyl-Produkten bis zu Glaswänden und Bauchemie für Innen- und Außenbereiche. Inspirationen holt sich das Unternehmen auf Messen wie der Chersaie in Bologna, gängigen Internetplattformen und Social Media-Kanälen.

Fliesen Ernst will Vorreiter sein, Trendsetter, statt Trends zu folgen. Das gilt auf verschiedenen Ebenen. Petra und Hartmut Ernst gründeten das Unternehmen 1990 in einem kleinen Ort in Sachsen-Anhalt, brachten nach der Wende Produkte auf den ostdeutschen Markt, die etwas Neues darstellten.

Ihr Sohn Albert, der nach Ausbildung und Studium vor 17 Jahren ins Unternehmen einstieg und seit drei Jahren Teil der Geschäftsführung ist, sieht in der Digitalisierung spannende Möglichkeiten, Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen. „Mir ist es wichtig, die neuen Medien voranzubringen“, sagt er. „Wir haben ein großes Lager, um schnell liefern zu können; dieses wird gerade komplett digitalisiert. Selbiges gilt für die Warenwirtschaft. In unserer Ausstellung arbeiten wir mit QR-Codes, Touchscreens und VR-Brillen, um Fliesen spannend zu inszenieren. Kunden können bequem von der Couch aus ihr Bad gestalten, uns die Daten schicken, wir planen dann im Detail.“

Vorausschauen statt hinterherhinken

Flexibel zu reagieren und sich dynamisch weiterzuentwickeln, prägt Fliesen Ernst seit jeher. Das Ergebnis sind 45 Mitarbeiter, ein Umsatz zwischen sechs und sieben Millionen EUR und vier Niederlassungen in Magdeburg, Stendal, Roßdorf und Wiepke. Gleichzeitig prägt noch immer ein familiäres Miteinander die Arbeit. „Wir sind immer für unsere Mitarbeiter da“, betont Albert Ernst. „Diese soziale Einstellung war schon meinen Eltern sehr wichtig.“

Gemeinsam wird sich das Unternehmen neuen Herausforderungen stellen. Die Krise am Bau hat zu einem rückläufigen Markt geführt. Steigende Zinsen und Inflation sorgen für Verunsicherung. Bei Ernst bleibt man dennoch optimistisch, blickt über den Tellerrand und sucht nach neuen Möglichkeiten. Sanierungen und der höherwertige Wohnungsbau stehen jetzt stärker im Fokus.

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