Saubere Arbeit seit mehr als 120 Jahren
Interview mit Patrick Ebel, Geschäftsführer der Eichenauer Gebäudeservic GmbH & Co. KG
Wirtschaftsforum: Herr Ebel, die Eichenauer Gebäudeservice GmbH & CO. KG kann bereits auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Wie hat sich das Unternehmen zu dem entwickelt, was es heute ist?
Patrick Ebel: Im Jahr 1898 startete Josef Eichenauer mit einem kleinen Glasreinigungsbetrieb. Mit zwei Mitarbeitern sowie einer einfachen Ausstattung aus Fahrrad, Leiter und Eimer hat er damals die Fenster von lokalen Geschäften gereinigt. In den 1950er-Jahren übernahm der Enkel des Gründers, Ulrich Panthöfer, den Familienbetrieb und das Serviceportfolio wurde weiter ausgebaut. Ab dem 1960er-Jahren kam die Unterhaltsreinigung hinzu und das Wachstum ging kontinuierlich weiter. Mittlerweile haben wir rund 2.700 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von 28,3 Millionen EUR. Wir wachsen nach wie vor jedes Jahr und haben Standorte in Siegen, Lüdenscheid, Bonn und Düsseldorf, von denen aus wir Kunden in ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus betreuen.
Wirtschaftsforum: Was ist das Geheimnis hinter Ihrem Erfolg?
Patrick Ebel: Unsere Dienstleistung wird zu 100% durch Menschen erbracht. Deshalb sind unsere Mitarbeiter unser wichtigstes Gut. Wir sind auf gute Mitarbeiter angewiesen, die vor Ort einen vernünftigen Job erledigen. Deshalb kümmern wir uns um unsere Belegschaft, zahlen gute Löhne und setzen auf eine ordentliche Ausbildung. Wir haben ein angenehmes Betriebsklima und reden offen miteinander, dann findet sich auch für jedes Problem eine Lösung. Außerdem sind wir sehr gut vernetzt in der Branche. Unser Gesellschafter Torsten Panthöfer ist Vorstand im Landesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks NRW und außerdem Delegierter in der Bundesinnung. Wir arbeiten auch mit Partnern zusammen, um unsere Kunden überregional betreuen zu können. Dabei achten wir darauf, dass sie unseren auf die Mitarbeiter fokussierten Ansatz teilen und über alle wichtigen Zertifizierungen verfügen, um unseren gewohnten Standard gewährleisten zu können.
Wirtschaftsforum: In der Branche werden Themen wie Mindestlöhne oder geringfügige Beschäftigungen regelmäßig diskutiert. Wie gehen Sie damit um?
Patrick Ebel: Die Gebäudereinigungsbranche wird immer herangezogen, wenn es um Mindestlöhne geht, dabei sind wir seit 2007 an Tarifverträge gebunden. Unser Stundenlohn von 10,80 EUR liegt deutlich über dem Mindestlohn und trotzdem wird immer eine Reinigungskraft abgebildet, wenn es um das Thema Mindestlohn geht. Das ist faktisch einfach falsch. Mein großer Wunsch wäre es außerdem, dass die 450-EUR-Grenze aufgehoben oder deutlich ausgeweitet wird, um sie an die Inflationsrate oder Tarifstruktur anzupassen. Bei der aktuellen Regelung profitieren geringfügig Beschäftigte nicht von Tariferhöhungen.
Wirtschaftsforum: Solche Probleme machen es für Sie sicherlich nicht einfacher, an Fachkräfte zu kommen?
Patrick Ebel: Natürlich wird es auch für uns immer schwieriger, Personal zu finden, vor allem im ländlichen Raum. Neben Reinigungsfachkräften fehlen uns darüber hinaus Personalmanager, Objektleiter, Meister und gut ausbildete Führungskräfte. Die Branche wächst und der Outsourcinganteil nimmt immer mehr zu, da die Firmen selbst keine Leute finden. Wir profitieren bei der Suche neuer Mitarbeiter von unserem guten Ruf. Die Menschen gehen aktiv auf uns zu, da sie gehört haben, welchen Wert wir auf die soziale Komponente legen. Wir zahlen gute Gehälter und übernehmen jede gute Arbeitskraft. Davon profitieren wiederum unsere Kunden, denn durch unsere Größe können wir für Vertretungen sorgen. Das ist ein großes Thema im Bereich der Reinigung.
Wirtschaftsforum: Welche Vorteile können Sie Ihren Kunden noch bieten?
Patrick Ebel: Wir sind ein sehr zuverlässiger Partner und vor allem in der Region sehr stark. Wir sind immer in der Nähe unserer Kunden und haben trotz unserer Größe flache Hierarchien. Ich persönlich bin jederzeit für unsere Kunden erreichbar. Auf dem Gebiet der Sauberkeit können sich die Unternehmen zu 100% auf uns verlassen, denn wir decken mittlerweile das gesamte Portfolio ab, von der Unterhaltsreinigung, über die Glasreinigung, Industriereinigung, Bau- und Grundreinigung bis hin zu Winter- und Hausmeisterdiensten. Damit hat der Kunde nur einen Ansprechpartner.
Wirtschaftsforum: Im Laufe Ihrer Geschichte haben Sie sich ständig weiterentwickelt. Wie planen Sie die Zukunft von Eichenauer Gebäudeservice?
Patrick Ebel: Wir wollen weiterhin wachsen, denn Stillstand bedeutet für uns Rückschritt. Wir planen eine Entwicklung auf Augenhöhe mit unseren Kunden und Mitarbeitern, denn wir legen Wert auf eine gute Unternehmenskultur. Auch das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit wird immer wichtiger.