Rohre für höchste Ansprüche
Interview

„Wir stellen nahtlose Präzisionsrohre für anspruchsvolle Umweltbedingungen her, zum Beispiel für Atomreaktoren, Entsalzungsanlagen oder säureartige Umgebungen“, so Eduard W.J. Regele, Vorstand der AG. „Unsere Kunden erklären uns, für welche Anwendungen sie die Rohre brauchen und wir beraten sie bezüglich der Materialien, die am besten geeignet sind, und übernehmen dann die gesamte Produktion.“
Qualität hat Priorität
DUISBURG TUBES ist vor allem für seinen hohen Qualitätsanspruch bekannt. Das Unternehmen hält alle gängigen Zertifizierungen, unter anderem ISO 9001, 14001 und 50001. Noch in diesem Jahr wird die Zertifizierung für die Luftfahrtindustrie erfolgen.
„Wir fertigen schadensfreie Rohre“, so Eduard W.J. Regele. „In den letzten 50 Jahren haben wir noch nie ein Rohr ausgeliefert, das zu einem Versagen beigetragen hat. Unsere Rohre sind anwendungsgerecht und fehlerfrei. Die Kunden kommen zu uns aufgrund unseres hohen Qualitätsanspruches, den wir nicht zuletzt über unsere Fertigung in Deutschland garantieren, und aufgrund unserer kurzen Lieferzeiten und hohen Liefertreue. Wir haben eine Kultur eines integrierten Managementsystems und können auch höchste Qualitätsanforderungen mit unseren Kunden auf Augenhöhe diskutieren.“
Aktuell ist der Nuklearenergiebereich mit rund 50% Anteil am Gesamtgeschäft das wichtigste Standbein von DUISBURG TUBES. Hier fertigen die Rohrspezialisten vor allem Hüllrohre für das Brennelement. „Das Rohr ist die Barriere zwischen Uran und Kühlwasser“, erklärt Werksleiter Thomas Holst. „Wenn es nur den kleinsten Fehler hat, kommt es zur Freisetzung von Radioaktivität im Reaktor.“
In den letzten 50 Jahren haben wir noch nie ein Rohr ausgeliefert, das einen Herstellungsfehler aufwies. Eduard W.J. Regele Vorstand der DUISBURG TUBES PRODUCTION AG
Über den Atomkraftbereich hinaus sind die Duisburger noch für die chemische Industrie, die Luftfahrt, die Öl- und Gasbranche, für Entsalzungsanlagen und Hersteller von Wärmetauschern tätig. In den kommenden Jahren will man die Marktpräsenz in den nicht-nuklearen Geschäftsfeldern stärken.
Obwohl in der heutigen Form erst im Laufe des vergangenen Jahres entstanden, blickt DUISBURG TUBES auf über 50 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung von Präzisionsrohren aus Zirkonium-, Titan- und Nickelbasislegierungen für anspruchsvolle Umgebungen zurück. Vor dem Hintergrund der Diversifizierungsstrategie war die Übernahme des Standorts der Advanced Nuclear Fuels GmbH durch das Unternehmen im April vergangenen Jahres ein wichtiger Impuls. Seit Anfang dieses Jahres hält Eduard W.J. Regele die Mehrheit der Unternehmensaktien.
Internationale Expansion
„Wir haben natürlich durch AREVA einen internationalen Footprint“, so Eduard W.J. Regele. „Aber in den nächsten Jahren müssen wir unsere Präsenz außerhalb der DACH-Region ausbauen. Im nicht-nuklearen Bereich ist Deutschland zurzeit unser mit Abstand wichtigster Markt. Im Nuklearmarkt sind wir neben Deutschland auf die USA, Frankreich und Asien konzentriert. Aktuell recherchieren wir Möglichkeiten für ganz spezielle Anwendungen in Italien. Auch in Russland haben wir Kooperationspartner. Natürlich gestaltet sich der Markt hier zurzeit wegen der politischen Lage schwierig. Zunächst werden wir uns auf Europa und Asien konzentrieren, in mittlerer Zukunft werden aber auch die arabischen Länder für uns interessant. Wir werden in Kürze mit verschiedenen Instituten, unter anderem dem Fraunhofer Institut, Gespräche führen, um uns weiter zu diversifizieren und unser Profil zu schärfen. Langfristig ist es unser Ziel, ein international agierender Produzent von Nichteisenlegierungen zu sein, mit Aktivitäten weltweit – und vor allem, auf höchstem Qualitätsniveau.“