Die schnelle und sichere Diagnose
Interview mit Dr. Margrit Fooke-Achterrath, Geschäftsführerin und Kristina Fooke-Clemens, Geschäftsführerin der Dr. Fooke-Achterrath Laboratorien GmbH
Der Name Dr. Fooke-Achterrath Laboratorien ist Inbegriff für moderne In-vitro-Allergie- und Autoimmundiagnostik. Das Familienunternehmen aus Neuss, in dem mit Kristina Fooke-Clemens die 2. Generation in die Geschäftsführung involviert ist, hat immer wieder mit innovativen Produkten Akzente gesetzt. Innovation liegt in der DNA des Unternehmens – und hält es auf Erfolgskurs.
Ein wichtiger Marktplayer
Autoimmundiagnostik, Infektionsdiagnostik, Mikrobiologie, molekulare Allergiediagnostik – Dr. Fooke-Achterrath bietet ein breites Spektrum an Diagnostikprodukten, das konstant weiterentwickelt wird. Auch Corona hat die Arbeit beeinflusst.
„Wir haben in der Pandemie einen Antikörpertest entwickelt, der qualitativ sehr gut war, sich allerdings aufgrund von geringer Nachfrage nicht durchsetzen konnte, da die Antikörperbestimmung in der Coronapandemie kein großes Thema war“, erzählt Dr. Margrit Fooke-Achterrath. „Dennoch konnten wir uns in dieser schwierigen Zeit hervorragend weiterentwickeln und stark wachsen.“
60 Mitarbeiter zählt das Unternehmen heute, der Umsatz liegt bei zwölf Millionen EUR. „Wir konnten unsere Marktposition weiter ausbauen“, sagt Kristina Fooke-Clemens. „Wir sind ein wichtiger Anbieter in dem Bereich der Labordiagnostik.“
Wachsen trotz Hürden
Dr. Fooke-Achterrath legt heute den Fokus klar auf den Bereich der Allergiediagnostik – ein Bereich, der angesichts der zunehmenden Zahl der Allergiker immer wichtiger wird. „Industrialisierung und der heutige Lebenswandel sind mitverantwortlich dafür, dass Allergien ein immer größeres Thema werden“, sagt Kristina Fooke-Clemens. „Studien zufolge wird die Zahl der Allergiker in Zukunft weiter steigen.“
Dr. Fooke-Achterrath Laboratorien ist der einzige Anbieter weltweit, der einen Schnelltest entwickelt hat, der innerhalb von 15 bis 20 Minuten spezifische IgEs bestimmt; der Schnelltest ALFA ist ein Firstline-screening-Test, durch den sich Sensibilisierungsmuster und Therapiekonzepte für Patienten noch genauer bestimmen lassen – ein Highlight des Angebots, das beispielhaft die Kompetenz des Unternehmens illustriert.
Ähnlich wegweisende Produkte sollen auch künftig auf den Markt gebracht werden. Doch diese Motivation allein reicht nicht. „Aktuell stagniert der Markt, weil die IVD-Richtlinie die Entwicklung neuer Produkte erheblich erschwert“, so Dr. Margrit Fooke-Achterrath. „Wir haben es hier nicht mehr mit einer Richtlinie zu tun, sondern mit einem Gesetz, das die allgemeinen Sicherheits- und Leistungsanforderungen von Medizinprodukten innerhalb der Europäischen Union regelt, uns allerdings viele Steine in den Weg legt. Wir können keine neuen Produkte mehr anmelden, bevor wir nicht nach der IVDR zertifiziert sind. Auch erforderliche Änderungen an einem Produkt sind kompliziert und werden wie Neuanmeldungen behandelt.“
Das neue Gesetz ist nicht das einzige Thema, das die Dr. Fooke-Achterrath Laboratorien momentan beschäftigt. Auch der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung. „Wir nutzen sämtliche Kanäle, um neue Mitarbeiter zu finden“, so Kristina Fooke-Clemens. „Seien es Social Media-Plattformen, Personalvermittlungen, Kontakte zu Schulen oder Weiterempfehlungen. Aber es bleibt schwierig.“ Neue Mitarbeiter finden bei Dr. Fooke-Achterrath Laboratorien ein sehr persönliches, familiäres Arbeitsumfeld mit flachen Hie-rarchien – „ein mittelständisches Unternehmen, in dem man viel bewegen kann“, wie Kristina Fooke-Clemens sagt.
Der Kunde im Mittelpunkt
Bewegen will das Unternehmen auch in Zukunft etwas. Schon heute ist man weltweit tätig. Der Fokus liegt auf Deutschland und Europa, zudem gibt es Kunden in Übersee, unter anderem in Indien und Südamerika. Neben der Qualität der Produkte ist ein Kundenservice, der weit über den Standard hinausgeht, ein Markenzeichen der Neusser. Kunden werden ausführlich in die Produkte und Software für die Auswertungen der Tests eingeführt, bei der Installation der Geräte unterstützt und geschult. Sechs Außendienstmitarbeiter sind im Einsatz.
„Der persönliche Kontakt ist uns und den Kunden wichtig“, betont Kristina Fooke-Clemens. „Insbesondere vor dem Hintergrund, dass unsere Produkte stark erklärungsbedürftig sind. Im Ausland arbeiten wir natürlich viel mit digitalen Kommunikationstools.“
Die konsequente Kundenorientierung war dem Unternehmen immer sehr wichtig; Produkte werden individuellen Kundenanforderungen angepasst. Produktqualität, Flexibilität, Kundenorientierung und nicht zuletzt Bodenständigkeit werden auch künftig das Unternehmen prägen und die Basis für gesundes Wachstum national und international bilden.
„Wir wollen international wachsen und dabei unabhängig bleiben“, betont Dr. Margrit Fooke-Achterrath. „Die Labormedizin ist ein essenzielles diagnostisches Fachgebiet der Medizin und es wäre schade, wenn sie unter Restriktionen, wie die IVDR sie herbeiführt, leiden würde. Auch wenn kein Zweifel daran besteht, dass Qualität das Wichtigste überhaupt ist, muss man im Auge behalten, was realistisch und machbar ist.“