Diversifikation lohnt sich
Interview mit Volker Dorow, Geschäftsführer der Dorow GmbH
Geschäftsführer Volker Dorow arbeitete Mitte der 1990er-Jahre auf seinen Meisterbrief hin, als er eine Anfrage zum Bau einer Biogasanlage erhielt. Der Auslöser war die Abfallvergärung. Statt organische Abfälle wie Molke zu deponieren, wurde eine sinnvolle Verwertung gesucht.
„Wir haben sogar eine Lkw-Ladung Coca-Cola-Dosen geliefert bekommen“, sagt Volker Dorow. „Nach dem ersten erfolgreichen Projekt ist die Nachfrage explodiert und es kamen jedes Jahr einige neue Mitarbeiter dazu.“
Wichtiges Standbein
Der Anlagenbau macht inzwischen rund die Hälfte des Jahresumsatzes von zwölf Millionen EUR aus. „Die Projekte reichen von Biogasanlagen für Landwirte bis hin zu großen BHKW-Lösungen für Industriekunden wie Mercedes, Vattenfall oder Harry-Brot“, erklärt Volker Dorow. Für Landwirte ist der Betrieb von Biogasanlagen ein wichtiges Standbein geworden. Sie sorgen für Strom und Wärme, die vielerorts in den Gemeinden verteilt wird. Der Anlagenbau ist eine der Stärken der Firma Dorow.
Gefragtes Know-how
Inzwischen ist das Know-how des Unternehmens in ganz Deutschland und sogar darüber hinaus gefragt. „Unsere traditionellen Aktivitäten in den Bereichen Lüftung, Heizung und Sanitär konzentrieren sich auf die lokale Region bis nach Hamburg und Bremen, während der Anlagenbau auch in Lettland, Dänemark oder Frankreich vertreten ist“, so Volker Dorow. „Derzeit bauen wir eine Anlage für eine finnische Brauerei.“
Viele der neuen Projekte entstehen durch Mundpropaganda. „So gelingt es uns, Projekte wie an der Sporthochschule in Köln an Land zu ziehen“, fügt Volker Dorow hinzu. Als Pionier auf diesem Gebiet musste Dorow viele der Herausforderungen selbst lösen. Mit zwei Patenten, die sich derzeit im Genehmigungsverfahren befinden, ist Innovation weiterhin eine treibende Kraft.
„Hier geht es um die Wasserstoffgewinnung und die Klärschlammveredelung“, erläutert Volker Dorow. „Wir haben ein Verfahren entwickelt, das den Abbau von Klärschlamm im Faulturm beschleunigt und die Menge um 30% reduziert. Somit kann die Gewinnung von Klärgas um 30% erhöht und der Betrieb der Klärwerke wesentlich wirtschaftlicher gemacht werden.“ Das Verfahren wird schon in zwei Klärwerken angewendet und wird in den nächsten Jahren in diesem Bereich sicherlich noch an Bedeutung gewinnen.