Beton gibt den Ton an

Interview mit Adalberto Marcello, Leiter Public Relations und Kommunikation der CIFA S.p.A.

Die CIFA S.p.A. wurde 1928 von Carlo Ausenda als Familienbetrieb gegründet. Sie war zunächst eine italienische Zweigstelle von Blownox, einer amerikanischen Firma. Diese produzierte vorrangig metallische Gussformen für Fabrikware aus Stahlbeton, zum Beispiel für Dämme, Tunnel und Unterführungen. Nach und nach kristallisierte sich der Fokus auf Betonmaschinen heraus, wobei über die Jahre immer mehr Schritte in der Produktionskette übernommen wurden.

„In den 1940er- und 1950er- Jahren boomte die Wirtschaft in Italien“, erzählt Adalberto Marcello, Leiter Public Relations und Kommunikation bei CIFA. „CIFA fing an zu exportieren. Vor allem unsere Betonmaschinen waren schon damals sehr gefragt.“

So wurde der Grundstein für eine beeindruckende Export-Bilanz gelegt: Heute bedient CIFA über 100 Länder mit seinen Produkten. Exportiert wird insbesondere in den europäischen Raum, in den Mittleren Osten und nach Afrika.

Neuanfang mit Zoomlion

Die Finanzkrise des Jahres 2008 stürzte die Baubranche in ein Tief. CIFA wurde von dem chinesischen Unternehmen Zoomlion akquiriert, zu der Zeit die größte europäische Übernahme einer chinesischen Firma überhaupt. Zoomlion ist eine im Bauwesen überaus aktive Gruppe, die vor allem in den Bereichen Bau- und Landwirtschaftsmaschinen, Umweltschutz und Abfallbehandlung tätig ist.

„Dieser Schritt war für uns ein gewinnbringender Neuanfang. Wir haben neue Produkte entwickelt und in Mexiko, Frankreich und Deutschland neue Filialen aufgebaut. So sind wir weltweit präsent“, sagt Adalberto Marcello. Inzwischen wird die Produktionsserie Classic in China umgesetzt. Das Design stammt allerdings nach wie vor aus Italien!

Innovation in allen Bereichen

In Italien ist CIFA ganz klar der Marktführer bei Betonmischfahrzeugen, genauso wie bei Autobetonpumpen. Europaweit liegt das Unternehmen auf dem dritten Platz. „Eines unserer Erfolgsgeheimnisse ist unsere Innovationskraft“, verrät Adalberto Marcello. „Sie beschränkt sich allerdings nicht auf unsere Produkte. Auch in den Bereichen Sicherheit, Umweltverträglichkeit, Treibstoff und Ökonomie kommen wir immer wieder mit Neuerungen um die Ecke.“

Von den neuen Ideen und Technologien profitieren nicht nur die CIFA-Kunden, sondern auch die Branche als Ganzes. Weitere Erfolgsfaktoren sind die intensive lokale Präsenz sowie der exzellente Service, der stets am Kundenwunsch orientiert ist.

Außerdem, und das mag den einen oder anderen vielleicht überraschen, verfolgt CIFA in seiner Arbeit einen hohen ästhetischen Anspruch. „Was uns ausmacht, ist das Design“, sagt Adalberto Marcello. „Wir verfügen über ein internes Design-Center, wo wir unseren Maschinen den typischen ‘italian style’ verleihen.“

Technologische Exzellenz

Die Produktion ist in drei Serien aufgeteilt: Classic, Steeltech und Carbotech. Die Classic-Serie beinhaltet Einsteigermaschinen zu moderaten Preise, aktuell vier verschiedene Modelle. Die Steeltech-Serie zeichnet sich dadurch aus, dass die Verteilermasten aus Stahl bestehen und die Maschinen sich kundenspezifisch anpassen lassen. In dieser Serie gibt es zwölf Modelle, die alle in Italien produziert werden.

Die Carbotech-Serie mit leichtgewichtigem Carbon-Mast ist das Nonplusultra für den Straßentransport und umfasst sechs Modelle. Sie ist die flexibelste und effizienteste Serie und wird ebenfalls zu 100% in Italien hergestellt. Zudem hält sie den Rekord für die längste funktionierende Pumpe in ganz Europa!

„Das Produkt, das den meisten Umsatz generiert, ist unsere Betonpumpe mit Verteilermast“, weiß Adalberto Marcello zu berichten. „Diese Maschine vereint Fahrmischer und Pumpe. Damit ist sie perfekt für kleine Baustellen.“

Die Fahrmischerbetonpumpe wurde bereits in den 1970er-Jahren intern entwickelt und macht heute 25% des Business aus. CIFA ist außerdem stolz darauf, mit Energya den einzigen hybriden Fahrmischer auf dem Markt zu vertreiben. Obwohl das Modell erst 2013 eingeführt wurde, sind bereits zehn Stück auf den Straßen Europas unterwegs. Mit Energya lassen sich bis zu 30% Brennstoff sparen.

„Generell ist Nachhaltigkeit eines unserer Leitmotive. Wir entwickeln ständig neue Lösungen, um die Belastung der Umwelt zu reduzieren“, so Adalberto Marcello.

Vielseitiges Marketing

CIFA nutzt viele unterschiedliche Kanäle, um auf einem überschaubaren Markt Kunden zu überzeugen und dauerhaft an sich zu binden. „Neben Zeitschriften setzen wir auf soziale Netzwerke sowie auf unsere Website als Marketing-Medien. Außerdem sind wir lokal und international auf großen Messen vertreten. Open-House-Aktivitäten und der Einsatz lokaler Agenten dienen ebenfalls der Akquise“, so Adalberto Marcello.

Selbstverständlich soll der offensive Innovations- und Investitionskurs auch in Zukunft fortgesetzt werden, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.

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