Perfektion durch Simulation
Interview mit Michael Binder-Pfaff, Vice President Sales & International Organization der BINDER GmbH
Wirtschaftsforum: Herr Binder-Pfaff, Sie simulieren mit Ihren Produkten biologische, chemische und physikalische Umweltbedingungen. Was sind die wichtigsten Produkte Ihres Portfolios?
Michael Binder-Pfaff: Eine wichtige Säule sind unsere Konstantklimaschränke, mit denen unter anderem Stabilitätsprüfungen pharmazeutischer Wirkstoffe durchgeführt werden. Darüber hinaus sind begehbare Klimakammern für Haltbarkeitstests in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie ein wichtiger Bereich. Mit unserem kompletten Produktportfolio für die Umweltsimulation geht es in erster Linie um die Optimierung und Kontrolle der Leistungsvorgaben, der Funktionen und der Lebensdauer von Materialien, Produkten und Systemen.
Unsere Ultratiefkühlschränke werden für die Lagerung von sensiblen biologischen Proben genutzt. Darüber hinaus bieten wir Batterietestschränke, die für die Batteriezellenforschung genutzt werden. Klima-, Brut-, Wachstums- und Trockenschränke sowie CO2-Inkubatoren für die Gewebe- und Zellforschung runden unser Programm ab. Bei all unseren Lösungen geht es darum, biologische, chemische und physikalische Umweltbedingungen für die verschiedenen Branchen möglichst perfekt zu simulieren.
Wirtschaftsforum: Aus welchen Branchen kommen Ihre Kunden hauptsächlich?
Michael Binder-Pfaff: Life Science und die Industrie sind unsere wichtigsten Bereiche. Zu Life Science zählen die Pharmaindustrie, die Biotech-Branche, Lebensmittel und Getränke und auch der akademische Bereich sowie Kosmetik. In der Industrie konzentrieren wir uns zurzeit auf die Themen Automotive, Aerospace und Electronics.
Wirtschaftsforum: Entwickeln Sie auch individuelle Produkte?
Michael Binder-Pfaff: Grundsätzlich haben wir ein sehr großes, modular aufgebautes Standardsortiment. Unsere Produkte gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die wir an die jeweiligen Bedürfnisse unserer Kunden anpassen können.
Wirtschaftsforum: Sie haben vor Kurzem auf der analytica in München ausgestellt. Wie war die Resonanz auf Ihren Auftritt?
Michael Binder-Pfaff: Die Resonanz war hervorragend. Wir haben dort unseren neuen Kon-stantklimaschrank mit umweltfreundlicher Peltier-Technologie lanciert, der der energieeffizienteste Klimaschrank auf dem Markt ist.
Wirtschaftsforum: Stichwort Energieeffizienz: Wie wichtig sind nachhaltige Innovationen für Ihre Weiterentwicklung?
Michael Binder-Pfaff: Die Kunden legen Wert auf Energieeffizienz und Recycling sowie auf nachhaltige Materialien und eine Produktion mit grünem Strom. Nicht nur die Produkte, sondern auch das Unternehmen selbst muss nachhaltig aufgestellt sein. Wir sind schon seit Längerem nach EvoVadis und verschiedenen ISO-DIN-Normen zertifiziert. 2040 möchten wir Net Zero erreichen. Wir haben uns bei der Entwicklung neuer Produkte selbst eine Benchmark gesetzt. Jedes neue Produkt muss 40% energieeffizienter sein als sein Vorgängerprodukt.
Wirtschaftsforum: BINDER hat im vergangenen Jahr sein 40-jähriges Jubiläum gefeiert. Was hat das Unternehmen über die Jahrzehnte erfolgreich gemacht?
Michael Binder-Pfaff: Wir sind immer neugierig gewesen und bemühen uns, für unsere Kunden spürbare Mehrwerte zu schaffen. Vor allem aber verdanken wir unseren Erfolg unseren Mitarbeitern. Es ist uns wichtig, dass diese gerne zur Arbeit kommen. Ich bin überzeugt, nur wenn man Freude an der Arbeit hat, kann man eine gute Leistung bringen. Unsere Mitarbeiter wissen zu schätzen, dass wir ein zuverlässiger Arbeitgeber sind – auch wenn die See einmal rauer wird. Wir stehen immer zu unserem Wort und passen auf unsere Binder-Familie auf.
Wirtschaftsforum: Unser Claim ist „Wir nehmen Wirtschaft persönlich“. Deshalb meine Frage: Was treibt Sie an in Ihrem Job?
Michael Binder-Pfaff: Unsere Mission ist es, einen technischen Beitrag für mehr Sicherheit und Gesundheit der Menschen zu leisten. Solch eine Mission verpflichtet und darauf sind wir sehr stolz.
Wirtschaftsforum: Was haben Sie sich für dieses Jahr noch vorgenommen? Was erwarten Sie vom Markt?
Michael Binder-Pfaff: Ganz gleich, wie der Markt sich entwickelt, wir werden weiter an innovativen Produkten arbeiten, die einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen. Ebenfalls werden wir den Austausch mit unseren Kunden und Partnern weiter intensivieren. Wir suchen in jeder Krise unsere Chance. Für das Jahr 2024 ist Innovation ein zentrales Stichwort. Wir werden die Digitalisierung und Automatisierung konsequent vorantreiben, gleichzeitig aber auch die Nähe zu unseren Kunden pflegen. Darüber hinaus werden wir unseren internationalen Fußabdruck verstärken.
Wirtschaftsforum: Gibt es eine Vision für BINDER?
Michael Binder-Pfaff: Die Nummer 1 in unserem Markt werden!