Jede Halle ist uns ein Unikat
Interview mit Stephan Rotter, Geschäftsführer der Aschenbrenner GmbH
Heute müssen Stahlhallen genau geplant werden und ihre spätere Nutzung wird schon im Anfangsstadium berücksichtigt. Schließlich soll eine Stahlhalle von Aschenbrenner mit Funktionalität und Wirtschaftlichkeit überzeugen. Doch wenngleich der Schwerpunkt im Unternehmen heute auf dem Hallenbau liegt, hat Aschenbrenner mit Tränkbecken für die Landwirtschaft angefangen.
Franz Aschenbrenner gründete das Unternehmen 1938 als Handwerksbetrieb für Wasserinstallationen. Doch wirklich steil bergauf ging es, als Franz Aschenbrenner das automatische Tränkebecken erfand und sein Unternehmen als führenden Hersteller von Stalleinrichtungen positionieren konnte.
„1963 wurde der Schwedenstall zur Rinderhaltung vorgestellt, der sich als Einstieg in die Stahlbranche erwies“, sagt Geschäftsführer Stephan Rotter, der seit anderthalb Jahren im Unternehmen ist. 1968 trat Franz Aschenbrenner junior ins Unternehmen ein und erfand das Trauf-First-Lüftungssystem für Rinderställe. In den Folgejahren wurde dann die Produktpalette im Bereich Stahlbauten kontinuierlich erweitert.
Dass die Entscheidung, sich auf den Stahlbau zu konzentrieren, goldrichtig war, erkennt man, wenn man sich das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern und einem Umsatz von 14 Millionen EUR heute anschaut. „Die letzten Jahre haben sich gut entwickelt. Der Trend geht zum Industrie-Gewerbe-Bau“, unterstreicht Stephan Rotter.
Kunden vertrauen uns
Gerade das Thema Kundenbindung ist wichtig, denn heute steht neben Qualität vor allem Vertrauen bei den Kunden hoch im Kurs. „Der Kunde will uns vertrauen. Er bekommt die Halle so, wie er sie sich vorstellt, und dann auch zum abgesprochenen Preis. Der Kunde möchte rundum betreut werden. Und genau das können wir ihm bieten“, so Stephan Rotter. Aschenbrenner ist vor allem in den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg aktiv und sieht hier aktuell noch ausreichend Potenzial.
„Da wir selbst auch die Montage machen, ist es schwieriger, weiter weg zu gehen. Und der Transport wird irgendwann unwirtschaftlich. Wir wollen schnell beim Kunden sein. Aber wir haben durchaus auch Aufträge aus den umliegenden Grenzgebieten“, sagt Stephan Rotter. „Aufgrund unserer Erfahrung genießen wir einen guten Leumund in der Branche.“
Stahlbau ist nachhaltig
Das Unternehmen ist von der Beratung bis zur Übergabe der zentrale Ansprechpartner für seine Kunden, die meist aus den Bereichen Landwirtschaft, Gewerbe, Industrie und Sonderbau kommen. „Ein Beispiel, das wir gerade abgeschlossen haben, ist ein Obst- und Gemüsegroßhändler, der auch einen Einzelhandel betreibt. Er braucht spezielle Hallenlösungen, um seine Ware richtig zu lagern und zu präsentieren“, erklärt Stephan Rotter. „Wir sagen ehrlich, was möglich ist. Wir sind kompetent und sehen unseren Kunden als Partner – das ist ein hohes Level, das man halten muss, um sich diese vertrauensvolle Basis langfristig zu erhalten.“
Stahl ist ein wertvoller Rohstoff, der vollständig recycelt werden kann. Stephan RotterGeschäftsführer
Neben Gewerbehallen, landwirtschaftlichen Hallen und Pferdeställen werden auch immer wieder Sonderbauten geliefert. „Wir haben auch schon mal für ein Krankenhaus eine Hubschrauber-Plattform gebaut. Das macht Spaß und ist zugleich eine Herausforderung“, so Stephan Rotter. „Immer mehr Kunden erkennen den Wert von Stahl. Man kann ihn komplett recyceln, es ist also ein wertvoller Rohstoff, umweltfreundlich, wirtschaftlich, ressourcen-effizient und er kann schnell verbaut werden. Stahl kommt ohne Wartung aus und ist aktuell sehr beliebt.“
Ein wichtiges Thema für die kommenden Jahre ist nicht nur der Generationswechsel, sondern auch die Absicherung des Geschäftserfolgs. Aschenbrenner ist nicht länger nur in der Landwirtschaft bekannt, sondern inzwischen hat sich der Gewerbe- und Industriebau zum Kerngeschäft entwickelt und wird auch weiterhin stark nachgefragt.
Guter Nachwuchs ist wichtig
„Eine der größten Herausforderungen ist es, Nachwuchs zu generieren und gute Fachkräfte zu finden. Wir versuchen, über ein gutes Betriebsklima unsere Leute an uns zu binden“, hebt Stephan Rotter hervor. „Wir brauchen dringend neue und vor allem neue junge Leute. Wir möchten weiter solide wachsen und das ist nur möglich, wenn wir auch die entsprechenden Mitarbeiter haben. Wir sind keine Marktschreier, sondern unsere Marke steht für Qualität.“
Neben der Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter und der Sicherung von Fachkräften gibt es ein weiteres zentrales Thema für den Stahlbauer. Aschenbrenner sieht einen Trend in der Kombination mit modernen Glasfronten und möchte hier sein Know-how erweitern. Stehenbleiben und nur auf das Altbewährte zu setzen, kommt für das Unternehmen nicht in Frage. Sonst wäre Aschenbrenner nicht dort, wo es heute ist.