Eine Familie macht in Stahl
Interview mit Andreas Kubli, Geschäftsleiter der Toscano Stahlbau AG

Im Hallenbau deckt die Toscano Stahlbau AG sämtliche Phasen von der Beratung bis zur schlüsselfertigen Übergabe ab. „Wir können Hallen für jede Größe errichten“, erläutert der Firmenchef. Ein großer Vorteil der Stahlhallen ist ihre Flexibilität. Aufgrund der Konstruktion lassen sie sich jederzeit umbauen oder erweitern und können so den Erfordernissen des Betriebs jederzeit angepasst werden.
Der ohnehin schon äußerst widerstandsfähige Stahl bekommt – je nach Gebäudeart – den passenden Brandschutzanstrich und hält so im Fall eines Feuers den Flammen lange stand. Stahlhallen benötigen zudem nur wenig Material, um große Flächen zu umbauen – gerade für Produktion und Logistik ein unschätzbarer Vorteil.
Schutz vor Korrosion
„Im Brückenbau können wir Projekte bis zu einer Spannweite von 250 m realisieren“, skizziert Andreas Kubli ein weiteres Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Auch hier bietet eine Stahlkonstruktion deutliche Vorteile gegenüber vielen anderen Bauweisen. So erfordert sie nur wenig Unterhalt und ist dank ihrer offenliegenden Elemente bestens zu kontrollieren. Außerdem ist der Einsatz von Stahl sehr nachhaltig, da Toscano zusätzlich für dessen Schutz vor Witterungseinflüssen und Korrosion sorgt. Nach dem Sandstrahlen der Stahlelemente werden diese mit bis zu vierschichtigen Schutzanstrichen versehen.
Digital bearbeitet
„Eine unserer Stärken ist die Be- und Verarbeitung des Stahls“, betont der Geschäftsleiter. „Wir können bis zu 60 t Stückgewicht bearbeiten. Die Krankapazität in den Fertigungshallen liegt bei bis zu 60 t. Eine weitere Kompetenz von uns ist die Projektierung und Ausführung tragender Bauteile.“ Sämtliche Projekte werden heute digital am Computer bearbeitet und berechnet.
2006 gestartet
Anfang 2006 hat Andreas Kubli gemeinsam mit seiner Ehefrau Doris die Stahlbausparte eines ehemaligen Bauunternehmens übernommen. „Der Geschäftsbereich Stahlbau war ein Profitcenter innerhalb des Bauunternehmens“, erklärt Andreas Kubli. „Aus diesem Profitcenter heraus haben meine Frau und ich dann die Toscano Stahlbau AG gegründet, deren Hauptaktionäre wir beide sind. Gestartet ist das Unternehmen seinerzeit mit zehn Beschäftigten.“ Von Anfang an konzentrierte sich das Ehepaar auf den Bau von Hallen und Brücken.

„Im Brückenbau können wir Projekte bis zu einer Spannweite von 250 m realisieren.“ Andreas KubliGeschäftsleiter
Zweite Firma gegründet
2010 wurde eine neue Fertigungshalle errichtet, zwei Jahre später gründete Andreas Kubli ein weiteres Unternehmen. Die Kubli Tore GmbH ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Toscano Stahlbau AG. Mit sechs Beschäftigten vermarktet die Kubli Tore GmbH die Produkte der deutschen Hörmann Tore GmbH in der Schweiz.
Aufgrund der guten Auftragslage wurde 2016/2017 eine zweite Produktionshalle errichtet. Heute beschäftigt Toscano 30 Mitarbeiter. Toscano verfügt über diverse Zertifizierungen. Mit ISO 9001 hat es ein umfassendes QS-Zertifikat für die Herstellung von Schweißkonstruktionen im Stahl- und Anlagebau für das In- und Ausland.
EN 1090 EXC4 ist die Bescheinigung zur Ausführung von Stahltragwerken von der Bemessung bis zur Montage, EN ISO 3834-2 die Bescheinigung zur schweißtechnischen Ausführung von Stahlhochbau, Brückenbau und Flächentragwerken.
Ausbildungsbetrieb
„Wir sind außerdem ein Ausbildungsbetrieb und bilden im Anlagen- und Apparatebau sowie in kaufmännischen Berufen aus“, erklärt Andreas Kubli. „Die Schweiz ist nahezu unser einziger Absatzmarkt. Aufgrund des starken Schweizer Franken ist es für uns im Export sehr schwer. Früher haben wir regelmäßig Aufträge aus den Niederlanden und Belgien angenommen.“
Hauptaktionär Andreas Kubli ist neben seiner Ausbildung zum Konstruktionsschlosser auch Bauingenieur und Schweißfachingenieur. Seine Ehefrau Doris kümmert sich im Unternehmen um Finanzen, Buchhaltung und Personal. Zwei Töchter des Ehepaares sind im kaufmännischen Bereich aktiv.
Viele Referenzen
Zahlreiche Referenzobjekte dokumentieren die Leistungsfähigkeit und Bandbreite der Toscano Stahlbau AG. Dazu gehören neben vielen Stahlhallen und Brücken die Passarelle im Bahnhof Arosa sowie ein Wanderweg in Avers und die Aussichtsplattform Conn. „Die Herausforderung durch spannende Projekte treibt mich persönlich jeden Tag an“, beschreibt Andreas Kubli seine Motivation.