Ingenieur aus Leidenschaft
Interview mit Thomas Imhäuser, Geschäftsführer der AMS GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Imhäuser, aufgrund Ihrer Ausbildung, Ihres Studiums und Ihrer beruflichen Erfahrung sind Sie bestens qualifiziert. Wo bringen Sie diese Kompetenzen aktuell in die AMS GmbH ein?
Thomas Imhäuser: Ich bin für die strategische und operative Leitung verantwortlich. Außerdem bin ich im Vertrieb und in der Vorplanung aktiv, um die Projekte im Haus auch verfolgen zu können.
Wirtschaftsforum: Metallbau ist ein weit gefasster Begriff. Erzählen Sie uns doch bitte etwas über das, was AMS macht.
Thomas Imhäuser: Bei uns dreht sich alles um das Thema Blech, vom Innenausbau bis hin zu Metallfassaden und Ausgabeschaltern für McDonald‘s und Burger King. Die Haustechnik ist ein ganz neuer Produktzweig. Zunächst war es ein Nebengeschäft, dann haben wir sie zu einer eigenen Abteilung ausgebaut. Der Fassadenbau ist übrigens heute unser umsatzstärkstes Feld. Eines unserer großen Projekte war ‘The Squaire’, ein 660 m langes Bürogebäude in Frankfurt, durch das sogar die Bahn fährt. Für ein Projekt an der Uni Kassel haben wir 2015 einen Fassadenpreis gewonnen.
Wirtschaftsforum: Wo sehen Sie die besonderen Stärken Ihres Unternehmens?
Thomas Imhäuser: Es ist die Qualität, die wir liefern, und unsere tolle Mannschaft. Wir alle lassen uns auf neue Sachen ein. Wo andere aufhören, da fangen wir erst richtig an. Das macht uns Spaß. Schon unsere Lehrlinge sind voller Stolz, wenn sie an einem Gebäude mitwirken. Der Spaß an komplexen Bauvorhaben zeichnet uns aus. Deshalb kommen Architekten und Bauherren auf uns zu. Standards lehne ich fröhlich ab.
Wirtschaftsforum: Wie stellt sich AMS den Herausforderungen des Marktes und der Zeit?
Thomas Imhäuser: Ein wichtiger Faktor unserer Sicherheit und Stabilität ist die Vielseitigkeit der Produkte. Darüber hinaus ist Innovation für uns ein ganz wichtiges Thema. Ebenfalls einen hohen Stellenwert hat die Mitarbeiterbindung. Wir sind in der glücklichen Lage, im Westerwald ein Spitzenteam zu haben. Auch Industrie 4.0 haben wir frühzeitig aufgegriffen. Das gilt weniger für die Produkte, aber wir haben die gesamten Abläufe bei uns im Haus intensiv digitalisiert. Für uns wichtig sind auch die Drive-Schalter für Fastfood-Ketten. Dies ist das einzige Segment, wo wir auf Vorrat arbeiten können.
Wirtschaftsforum: Haben Sie ansonsten keine Standardprodukte?
Thomas Imhäuser: Wir sind im klassischen Objektgeschäft unterwegs. Unseren Kunden wollen wir objektbezogen helfen. Manche unserer Projekte sind deshalb nur einmalig.
Wirtschaftsforum: Sie sprachen gerade von Kunden. Wie kommen Sie an neue Aufträge?
Thomas Imhäuser: Wir versuchen, so früh wie möglich an Objekte und mit Architekten ins Geschäft zu kommen. An öffentlichen Ausschreibungen nehmen wir nur teil, wenn sie auf uns zugeschnitten sind. Bei den Generalunternehmen sind wir mittlerweile als Marke bekannt. Fassadenbauer wissen von uns, wenn es ihnen um Blech geht. Bereits in der Ausschreibungsphase gehen sie auf uns zu. Außerdem bewerben wir uns aktiv an Baustellen.
Wirtschaftsforum: Arbeiten Sie auch im Ausland?
Thomas Imhäuser: Vor allem in der Schweiz, in Österreich und in BeNeLux.
Wirtschaftsforum: Erzählen Sie uns bitte etwas über das Innenleben von AMS.
Thomas Imhäuser: Wir beschäftigen 120 Mitarbeiter, bilden Mechaniker, Kaufleute sowie Industriedesigner aus und erwirtschaften einen Umsatz von zehn Millionen EUR. Wir haben einen starken Zusammenhalt. Hier bei uns im Westerwald ist es ein Geben und Nehmen.
Wirtschaftsforum: Und wie geht es weiter bei AMS?
Thomas Imhäuser: Wachstum ist nicht alles. Mit geht es eher um Stabilität in den Produktgruppen. Ich hoffe, dass die nächste Generation, die noch in der Ausbildung ist, das Unternehmen weiterführt.