Fitnessstudio, Yoga und Joggen – Umweltfreundliche Sportkleidung für jedes Workout
Interview mit Giulia Becker, Gründerin von AMBILETICS
Wirtschaftsforum: Sportkleidung aus recyceltem Polyester und Bio-Baumwolle herzustellen klingt erst einmal ungewöhnlich. Wie kamen Sie auf diese Idee?
Giulia Becker: Es war schon immer mein Traum, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen und dabei einen positiven Impact zu machen. Als ich in Berlin als Markenstrategin gearbeitet habe, festigte sich dieses Gefühl. Sport ist für mich ein absoluter Ausgleich und eine persönliche Leidenschaft. Gleichzeitig habe ich mich immer stärker mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandergesetzt. So habe ich unter anderem spannende Modelabels entdeckt, die mit nachhaltigen Materialien und unter fairen Arbeitsbedingungen sehr schöne Kollektionen fertigen. Nur im Sportbereich habe ich ein Angebot vermisst. Et voila. Und das war der Startschuss für mein eigenes Sportlabel. Mit Ambiletics verbinde ich meine Leidenschaft für Bewegung mit dem Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil. Aus recycelten PET-Flaschen nähen wir Leggings und Sport Bras, die mit handgemalten, dynamischen und farbenfrohen Prints, auch viele andere Frauen für das Thema Nachhaltigkeit begeistern sollen.
„Das recycelte Polyester, das aus Plastikflaschen und -müll gewonnen wird, kommt aus Italien und Spanien. Damit ist es quasi „local trash“ und wird nicht einmal um die halbe Welt geflogen.“ Giulia Becker
Wirtschaftsforum: Wo bekommen Sie die Materialien für Ihre Produkte her?
Giulia Becker: Neben einer fairen Produktion achten wir darauf, dass die Materialien so nachhaltig wie möglich gesourct werden. Was heißt das? Das recycelte Polyester, das aus Plastikflaschen und -müll gewonnen wird, kommt aus Italien und Spanien. Damit ist es quasi „local trash“ und wird nicht einmal um die halbe Welt geflogen, um dann wieder recycelt zu werden, was sich am Ende dann auch wieder negativ auf die CO2 Bilanz auswirken würde.
Wirtschaftsforum: Wie belastbar ist Ihre Sportkleidung im täglichen sportlichen Einsatz?
Giulia Becker: Als Sportlabel ist es uns wichtig, dass die Stoffe den Ansprüchen von intensiven Workouts gerecht werden. Daher setzen wir auf atmungsaktive und sweatresistente Materialien, die von höchster Qualität sind. Unsere AMBILETICS Sportkollektion eignet sich für alle möglichen Sportarten: Vom Training im Fitnessstudio bis zum Workout im Park oder einer Yoga Session. Ich selber bin damit schon Halbmarathon gelaufen und die Styles haben sich auch schon beim Wandern und Crossfit bewährt. Alles High-Intensity Sportarten.
Die Kombination aus Leggings und Sports-Bra besteht aus umweltfreundlichem recyceltem Polyester und überzeugt neben einer perfekten Passform auch mit höchster Funktionalität. Wir bekommen oft das Feedback, dass die Leggings wie eine zweite Haut sitzen – was ein schönes Kompliment ist. Denn beim Sport ist es einfach wichtig, dass nichts rutscht. Bei den T-Shirts und Tank-Tops haben wir uns beim Stoff für eine Kombination aus Bio-Baumwolle und recyceltem Polyester entschieden. Damit sind die Shirts atmungsaktiv und ideal zum Sport machen geeignet. Gleichzeitig ist er Stoff weich und fällt toll für ein angenehmes Tragegefühl. Alle unsere Styles sind PETA zertifiziert.
Wirtschaftsforum: Was bedeutet das Motto „Make it Matter“ für Sie und Ihr Unternehmen?
Giulia Becker: AMBILETICS ist ein nachhaltiges Activewear Label und mit unserer Kollektion sprechen wir ambitionierte, aktive Frauen an. Als Leitsatz haben wir uns „Make it Matter“ auf die Fahnen geschrieben. Diese Vision beschreibt treffend den Lebensstil moderner und ambitionierter Frauen und trifft auch meine persönliche Einstellung: Wenn man etwas anpackt, dann richtig. Darüber hinaus lässt sich das Motto „Make it Matter“ auch gut in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit sehen. Denn, unsere Kaufentscheidung als Konsumentin zählt.
Wirtschaftsforum: Welche Rolle spielen Influencer Marketing und Ihre Community auf Instagram und Facebook für Ihr Unternehmen?
Giulia Becker: Wir freuen uns sehr über das positive Feedback, dass uns aus unserer Community erreicht. Wir haben eine sehr geringe Retourenquote und bekommen gutes Feedback, um die Produkte kontinuierlich zu modifizieren. Wie auch bei anderen Labels, ist die Zusammenarbeit mit Influencern für uns sehr wertvoll und wir haben großes Glück, so gut unterstützt zu werden. Instagram ist ein wichtiger Vertriebs- und Kommunikationskanal für unser Label und erlaubt es uns, direkt mit unserer Community auf Augenhöhe in Kontakt zu treten.
Wirtschaftsforum: Was halten Sie davon, dass große Modeketten wie H&M und Primark eigene Sportkollektionen produzieren?
Giulia Becker: AMBILETICS ist ein nachhaltiges Sportlabel und unsere Kollektion kommt nicht „von der Stange“. Wir haben sehr viel Zeit in die Produktentwicklung gesteckt und unsere Partner, wie Lieferanten und Hersteller, sehr bewusst ausgewählt. Eine nachhaltige und faire Produktion ist uns wichtig und unterscheidet uns als Label auch von anderen großen Modeketten. Und umgekehrt, tragen wir als Konsument(innen) auch eine Verantwortung und können mit unseren Kaufentscheidungen – ganz egal, ob es Sportklamotten oder eine Jeanshose ist – ein Zeichen setzen. Getreu unserem Motto „Make it Matter“.
Interview: Vera Gaidies | Fotos: AMBILETICS