Aluminium zu Gold machen

Interview mit Uwe Ahrens, einer von drei Vorständen der Altech Advanced Materials AG.

„Verschiedene Studien besagen, dass der Bedarf nach HPA 4N im Schnitt jährlich um 30% wachsen und bald zu 70% durch den Automotivebereich gestellt wird“, berichtet Uwe Ahrens, einer von drei Vorständen der Altech Advanced Materials AG. Das hochreine Aluminium HPA 4N wird bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien zur Trennung von Anode und Kathode eingesetzt werden, um die Leistungsfähigkeit der Batterien zu erhöhen.

Durch die hohe Hitzebeständigkeit ist es außerdem ideal zur Herstellung von LED-Leuchten geeignet. „Aus dem reinweißen Puder oder den Kügelchen werden die Wafer hergestellt“, erläutert Uwe Ahrens und beschreibt das Produkt genauer: „Es handelt sich um hochreines Aluminiumoxid, das Keramik genannt wird. Es ist ein klares Performance-Material, bei dem Reinheit und Qualität das Wichtigste sind.“

Im Vergleich zu dem bereits am Markt erhältlichen Aluminium HPA habe es eindeutig die Nase vorn: „Für die Herstellung von Aluminium HPA wird hochqualitatives Aluminium eingekauft. Durch einen aufwendigen Prozess, der sehr viel Energie verbraucht, wird das Metall aufgelöst, um aus dem Aluminium wieder reines Aluminiumoxid zu machen.“

Bei dem neuen, patentierten Verfahren wird der Metallaggregatzustand eingespart. Statt Bauxit zu verwenden, werden Porzellanerde und weißer Ton direkt zu Aluminiumoxid synthetisiert. „Der Prozess ist umweltfreundlich, verbraucht weniger als die Hälfte CO2 und produziert keine schädlichen Abfallstoffe. Wir haben das bessere Produkt bei deutlich geringeren Kosten“, betont der Vorstand.

Projekt im Wert von 500 Millionen USD

 „Wir sind eine Beteiligungsgesellschaft die sich auf dieses Projekt fokussiert“, erklärt Hansjörg Plaggemars, ebenfalls Vorstandsmitglied bei Altech Advanced Materials. An der Altech Chemicals Australia PTY LTD möchte man sich beteiligen. Ihr gehört, neben dem ‘Know-how’ und der Kaolin-Mine, die Gesellschaft, in der das HPA-Werk in Malaysia entsteht. Altech Australia ist heute Tochterunternehmen der australischen börsennotierten Altech Chemicals Ltd.. „Wir wollen uns mit bis zu 49% an der Gesellschaft beteiligen“, berichtet er.

„Der Prozess ist umweltfreundlich, verbraucht weniger als die Hälfte CO2 und produziert keine schädlichen Abfallstoffe.“ Uwe AhrensVorstandsmitglied

Das Gesamtinvestitionsvolumen für dieses erste HPA-Projekt beträgt 420 Millionen USD. 40 Millionen USD davon wurden bereits durch Altech Chemicals investiert, weitere 190 Millionen USD durch die Kfw IPEX-Bank zugesagt und 90 Millionen USD Mezzanine-Darlehen der Macquarie Bank befinden sich in finaler Due Diligence. 100 Millionen USD sollen von der Altech Advanced Materials kommen. Hierfür wurde auf der letzten Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung um bis zu 75 Millionen EUR beschlossen.

Jede bestehende Altech Advanced Materials Aktie erhält das Recht, 40 neue Aktien zu 1,10 EUR je Aktie zu zeichnen. Im Rahmen einer Privatplatzierungen sollen die nicht bezogenen Aktien dann für 1,20 EUR je Aktie platziert werden. „Das Projekt hat einen NPV (7,5)-Wert von über 500 Millionen USD. Da wir ein Wachstum der Nachfrage nach 99,99% hochreinem Aluminium erwarten, könnte der NPV-Wert auch auf das doppelte ansteigen. Bereits bei einem NPV-Wert von rund 500 Millionen USD läge die Aktie schon bei einem anteiligen NPV von rund 2,50 EUR und damit sehr deutlich über dem Ausgabekurs der Aktien um 1,10 EUR“, rechnet Hansjörg Plaggemars vor.

Gute Aussichten für Investoren

Für Uwe Ahrens liegen die Vorteile für Investoren auf der Hand: „Wir besitzen das Rohmaterial durch unsere eigene Mine in Australien, den Prozess und das Endprodukt. Investoren haben jetzt die Möglichkeit, sich über den Erwerb von Aktien noch vor der Kapitalerhöhung 1:40 einen günstigen Einstieg zu sichern.“

Die Produktion wird derzeit in Malaysia aufgebaut. „Im ersten Werk gehen wir auf Nummer sicher: Es ist als Drei-Stufen-Werk aufgebaut, obwohl wir glauben, dass schon nach der zweiten Stufe die volle Reinheit erreicht wird“, so Uwe Ahrens.

Er nennt auch einen von mehreren Gründen dafür, dass man sich für einen deutschen Mantel entschieden hat: „Der Zukunftsmarkt liegt zu einem nicht unwesentlichen Teil in Deutschland.“ Aus diesem Grund bestehe auch Aussicht auf ein zweites Werk im Bundesgebiet. „Das Projekt mit dem hochreinen Aluminium ist die Zukunft für unsere Gesellschaft“, ist Hansjörg Plaggemars überzeugt. Entsprechend hoch sind die Erwartungen: „Unser Ziel ist es, Weltmarktführer zu werden. Dafür haben wir den Grundstein gelegt“, sagt Uwe Ahrens.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema

Antrieb aus Leidenschaft

Interview mit Anna Nagel, Geschäftsführerin der Auto Nagel Essen GmbH & Co. KG

Antrieb aus Leidenschaft

Wer heute das Autohaus der Auto Nagel Essen GmbH & Co. KG betritt, erlebt moderne Mobilität in all ihren Facetten. Zur wachsenden, deutschlandweit aktiven Auto Nagel Unternehmensgruppe gehören mittlerweile 18…

Troubleshooter, Psychologen, Zuhörer

Interview mit Mag. Karl Wiesflecker, Geschäftsführer der Franz Kramas Gebäudeverwaltung GmbH

Troubleshooter, Psychologen, Zuhörer

Die Franz Kramas Gebäudeverwaltung GmbH mit Sitz in Wien zählt zu den traditionsreichsten Hausverwaltungen der Stadt. Seit fast einem Jahrhundert betreut das Familienunternehmen Miet- und Wohnungseigentumsliegenschaften mit besonderem Augenmerk auf…

Präzision aus Metall – Wertschöpfung in Perfektion

Interview mit Rob Paulissen, Managing Director der Doesburg Components B.V.

Präzision aus Metall – Wertschöpfung in Perfektion

Vom Guss bis zum einbaufertigen Bauteil: Die Doesburg Components B.V. steht für metallurgisches Know-how, moderne Fertigung und enge Kundenbeziehungen. Das Unternehmen produziert präzise bearbeitete Gusskomponenten für Motoren, Getriebe und Fahrwerke.…

Spannendes aus der Region Heidelberg

Im Eldorado des Automobilgewerbes

Interview mit Bernd Baldus, Geschäftsführer der Autowelt Ebert

Im Eldorado des Automobilgewerbes

Während sich die Konsolidierung im Autohausmarkt derzeit ungehindert fortsetzt, sieht die Autowelt Ebert aus dem Rhein-Neckar-Raum in diesem Kontext nicht nur durch gezielte Zukäufe weiteres Wachstumspotenzial. Mit Wirtschaftsforum sprach Geschäftsführer…

Effiziente und nachhaltige Textillösungen

Interview mit Beate Schäfer, Geschäftsführerin der Schäfer Mietwäsche Service GmbH

Effiziente und nachhaltige Textillösungen

In vielen Branchen, von Hotellerie und Gastronomie bis hin zu Industrie und Gesundheitswesen, ist saubere, qualitativ hochwertige Wäsche ein essenzieller Bestandteil des Geschäftsbetriebs. Seit über 90 Jahren steht die Schäfer…

Die Welt leichter machen mit Carbonfasern

Interview mit Dr. Patrick Rapmund, Geschäftsführer der DYNEXA GmbH & Co. KG

Die Welt leichter machen mit Carbonfasern

In der dynamischen Welt der Materialwissenschaften hat sich die Carbonfasertechnologie als einer der vielversprechendsten Bereiche etabliert. DYNEXA, ein mittelständisches Unternehmen mit Sitz in Laudenbach in Baden-Württemberg, hat sich in den…

Das könnte Sie auch interessieren

Revolutionäre Spitzentechnologie made in Germany

Interview mit Uwe Ahrens, Geschäftsführer der Altech Advanced Materials AG

Revolutionäre Spitzentechnologie made in Germany

Salz – im Altertum war das weiße Gold ein kostbares Gut, das Reichtum und Macht brachte. Heute könnte Salz bei der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen. Jedenfalls wenn man an…

„Unser Fertigungswissen schafft Mehrwert“

Interview mit Nicola Vella, CEO der PWB AG

„Unser Fertigungswissen schafft Mehrwert“

Hervorgegangen aus dem Präzisions-Werkzeugbau, hat die Schweizer PWB AG in den letzten 40 Jahren ihre Kompetenzen konsequent erweitert und sich zu einem Systempartner für Kunden aus unterschiedlichen Industrien entwickelt. „Unsere…

Küchenkompetenz auf die Schiene gebracht

Interview mit Gerd Betz, Geschäftsführer und CEO der KUGEL Edelstahlverarbeitung GmbH

Küchenkompetenz auf die Schiene gebracht

Der Schiene gehört die Zukunft. Der 2020 vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vorgelegte Masterplan unterstreicht dies deutlich. Bis 2030 sollen demnach doppelt so viele Bahnkunden im Schienenpersonenverkehr gewonnen…

TOP