Vom Schaltschrank zur Wallbox

Interview mit Erwin Thomas Schiegl, Kaufmännischer Leiter und Prokurist der Alphatec Schaltschranksysteme GmbH

Alphatec entwickelt, produziert und vertreibt Energieverteiler für alle denkbaren Anwendungsfälle. Das breite Produktspektrum umfasst Zählerschränke, Hausanschlussschränke, Automaten-, Media- und Kleinverteiler, Standverteilungen, Polyesterkabelverteiler, Datenschränke, Wandlermessschränke, Schaltschränke für erneuerbare Energien, Verteilersysteme im Freien sowie individuelle Sonderlösungen. Zu den Kunden gehören das Elektrohandwerk und der Elektrohandel.

„Wir beliefern sowohl den Elektriker, der für den Privathaushalt den Schaltschrank einbaut, als auch den Großhandel, außerdem große Energieversorger, die ganze Projekte ausschreiben“, erläutert Erwin Thomas Schiegl, Kaufmännischer Leiter und Prokurist.

Grosse Fertigungstiefe

Gegründet wurde Alphatec im Jahr 1993 von Christa und Erwin Schiegl, die das Unternehmen als Geschäftsführende Gesellschafter leiten. Seit einigen Jahren ist die zweite Generation ebenfalls im Familienbetrieb tätig: Stefan Schiegl als Produktionsleiter und Erwin Thomas Schiegl als Kaufmännischer Leiter.

„Ursprünglich hatten wir einen Schwerpunkt auf Bayern, heute sind wir durch die Ausweitung unseres Vertriebsnetzes in ganz Deutschland präsent“, sagt Erwin Thomas Schiegl. Mit 110 Mitarbeitern werden Energieverteiler für jeden Einsatzzweck gefertigt. Herausragendes Merkmal ist dabei die große Produktionstiefe. „Wir haben unterschiedliche Produktionsstufen integriert“, erklärt Erwin Thomas Schiegl. „Wir können Blech formen, kunststoffspritzen, pulverbeschichten und verkabeln.“

Alphatec bietet ein großes Standardsortiment und kann zusätzlich Sonderanfertigungen liefern. „Jedes Gebäude braucht heute Verteiler und Zählerkästen“, so Erwin Thomas Schiegl. „Das beginnt innerhalb der Wohnung bei den Sicherungskästen. Im Keller ist dann meist auch ein Hauptverteiler. Manche Gebäude haben jedoch keinen Keller, deshalb brauchen sie Außenkästen. Auch diese können wir anbieten, meist nicht aus Blech, sondern aus Polyester.“

Neben Wohn- und Geschäftshäusern stattet Alphatec große Einkaufszentren, Krankenhäuser oder sonstige Industrie- und Gewerbebauten mit Energieverteilern aus. „Diese Projekte haben einen weitaus größeren Umfang, hier stehen meist mehrere Verteilungen nebeneinander“, erläutert Erwin Thomas Schiegl.

Zurzeit ist Alphatec dabei, ein komplett neues Geschäftsfeld zu entwickeln: den Wachstumsmarkt Elektromobilität. „Für die Ladestationen sind ebenfalls Energieverteiler notwendig“, so Erwin Thomas Schiegl. Bei Verteilungen für Ladestationen will man es jedoch nicht belassen. Im Herbst soll eine eigene Wallbox für das Laden von E-Autos zu Hause auf den Markt kommen. „Außerdem planen wir Ladestationen für den halböffentlichen Bereich“, erklärt Erwin Thomas Schiegl. Beide Produkte wird es auch im Onlineshop geben, den Alphatec seit einiger Zeit sehr erfolgreich betreibt.

Neue Vertriebsstruktur

Alphatec ist deutschlandweit tätig. „Aufgrund der Normen werden unsere Kästen hauptsächlich in Deutschland eingesetzt“, sagt Erwin Thomas Schiegl. „Es gibt jedoch Ausnahmen. Wenn einer unserer Elektropartner eine europaweite Ausschreibung gewinnt, sind unsere Verteilungen natürlich in ganz Europa im Einsatz.“ Ursprünglich hat Alphatec nur das Elektrohandwerk beliefert und war damit regional begrenzt.

„Möchte ein Kunde eine andere Farbe, ist das schnell umsetzbar.“ Erwin Thomas SchieglKaufmännischer Leiter und Prokurist
Erwin Thomas Schiegl

„Heute bedienen wir auch den Elektrohandel sowie große Energieversorger direkt und konnten so unseren Aktionsradius erweitern“, erläutert Erwin Thomas Schiegl. Alphatec ist stark von der Bauindustrie abhängig, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat.

„Um dem Boom gerecht zu werden, haben wir unsere Kapazität erhöht und in Maschinen und Gebäude investiert“, erklärt Erwin Thomas Schiegl. „Corona hat uns nicht wirklich einen sofortigen Rückgang beschert – zum Glück. Langfristig könnte es aber einen Rückgang geben. Dies wird vielleicht erst in zwei oder drei Jahren der Fall sein.“

Alphatec vertraut beim weiteren Ausbau des Geschäfts auf seine bewährten Erfolgsfaktoren: die hohe Produktqualität made in Germany, die große Fertigungstiefe, die unabhängig von Zulieferern macht, und die hohe Flexibilität, wenn es darum geht, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen.

„Möchte ein Kunde eine andere Farbe, ist das schnell umsetzbar“, bestätigt Erwin Thomas Schiegl. Große Erwartungen knüpft man darüber hinaus an die Einführung der neuen Wallboxen und Ladestationen für E-Autos. „Davon abgesehen werden wir weiter an unseren Werten festhalten: Kundenorientierung und schnelle Lieferung bei bester deutscher Qualität“, schließt Erwin Thomas Schiegl.

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