Schneller, besser, anspruchsvoller

Interview mit Björn Oellrich, Geschäftsführer der ADK Modulraum GmbH

Wirtschaftsforum: Herr Oellrich, können Sie uns etwas über die Geschichte der ADK Modulraum GmbH erzählen?

Björn Oellrich: Das Unternehmen wurde vor genau 20 Jahren von drei visionären Gründern ins Leben gerufen. Sie hatten das Ziel, auf der modularen Bauweise basierende Lösungen für den Klinikbau zu entwickeln. Damit konnten sie das Unternehmen sehr schnell in der Branche etablieren und es zu dem Marktführer im Bereich modulare Bauweisen für den Klinikbau entwickeln, der wir bis heute sind. Auch wenn im Zuge der Krankenhausreform sicherlich keine neuen Krankenhäuser gebaut werden, erfordert die Spezialisierung der Kliniken strukturelle Veränderungen – etwa zu einer verstärkten Nachfrage nach Anbauten wie zum Beispiel Hybrid-Operationssälen, für die wir der richtige Ansprechpartner sind. Darüber hinaus haben wir uns in den vergangenen Jahren zunehmend auf weitere Segmente spezialisiert, sodass wir nicht allein vom Krankenhaussektor abhängig sind. Außerdem arbeiten wir international und realisieren Projekte rund um den Globus.

Wirtschaftsforum: Was sind heute die Spezialisierungen der ADK Modulraum GmbH und welche Stärken zeichnen sie dabei gegenüber Mitbewerbern aus?

Björn Oellrich: Wir haben uns auf drei Hauptsegmente spezialisiert: Healthcare, Life Sciences und Datacenter. Im Healthcare-Bereich bauen wir hoch technisierte Bereiche wie Operationssäle und Krankenhausapotheken mit Reinräumen. In der Life Sciences-Branche errichten wir vor allem Labore für Pharmaunternehmen. Der Datacenter-Bereich wächst derzeit am schnellsten und erfordert ebenfalls eine hohe technische Präzision, die wir perfekt erfüllen können. Ein Großteil der Gebäude wird in unserer Werkshalle vorgefertigt, was die Montagezeit vor Ort extrem verkürzt. Wir übernehmen die gesamte Montage und Installation der technischen Gewerke in der Werkshalle und können damit eine hohe Qualität bieten. Schnelligkeit und Präzision sind hierbei entscheidende Faktoren. Wir schaffen es, die Bauzeit zu halbieren, ohne dabei an Qualität einzubüßen. Zudem setzen wir auf eine nachhaltige Stahl-Skelettbauweise, die ohne Beton auskommt und damit aktuelle Anforderungen erfüllt.

Wirtschaftsforum: Können sie uns einige Beispiele für Ihre Projekte und Leistungen nennen?

Björn Oellrich: Unser Schwerpunkt liegt im Krankenhausbau und im Bau von Laboren. Da-rüber hinaus errichten wir auch gewerbliche Gebäude, Schulen, Pflegeheime und Botschaften. Wir bieten maßgeschneiderte Lösungen an, die höchsten Qualitätsstandards entsprechen und individuell auf die Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten sind, auch wenn diese besonders anspruchsvoll sind. Aktuell realisieren wir zwei große Datacenter-Projekte. Eines davon wird in Portugal verwirklicht werden. Im Krankenhausbereich führen wir zurzeit mehrere Projekte im Bereich des Neubaus von Operationssälen unter anderem in Stuttgart und Brandenburg durch. Mit der Übergabe des techhub in Hamburg haben wir soeben ein größeres Büro- und Laborgebäude fertiggestellt. Für den Life Sciences-Sektor realisieren wir ein Pharmalabor in Australien. Ein weiteres bedeutendes Projekt war der Bau der deutschen Botschaft in Islamabad.

Wirtschaftsforum: Wie würden Sie die Philosophie und Strategie der ADK Modulraum GmbH beschreiben?

Björn Oellrich: Als mittelständisch geprägtes Unternehmen legen wir großen Wert auf eine partnerschaftliche und effiziente Zusammenarbeit mit unseren Kunden. Ein wesentliches Hindernis bleibt jedoch die Genehmigungspraxis der Behörden, die oft als Ärgernis empfunden wird. Obwohl die Bundesregierung serielles modulares Bauen befürwortet, sind die Regularien noch nicht optimal darauf ausgerichtet.

Wirtschaftsforum: Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

Björn Oellrich: Wir möchten unsere führende Position in den drei Segmenten weiter festigen. Besonders im Healthcare-Bereich sehen wir uns als unverzichtbaren Partner. Auch wenn die modulare Bauweise noch ein Nischenprodukt ist, sehen wir sie als ernsthafte Alternative zur konventionellen Bauweise. Durch unsere zukunftsorientierte Ausrichtung und Spezialisierung auf hochwertige, schnelle und nachhaltige Bauweisen sind wir bestens gerüstet, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen und weiterhin erfolgreich zu wachsen.

Tags
Nach themenverwandten Beiträgen filtern

Mehr zum Thema Bau

Durch Erfahrung gut: Verkehrswege kompetent geplant

Interview mit Dipl.-Ing. Jens Schulze, Geschäftsführer der PBVI

Durch Erfahrung gut: Verkehrswege kompetent geplant

30 Jahre lang arbeiten drei Berliner Firmen nebeneinander im Bereich Infrastrukturplanung für Schiene und Straße, bis sie sich entschlossen, ihre Kompetenzen zu bündeln. Das Ergebnis: die PBVI Planung | Bauüberwachung…

Zukunft braucht Herkunft

Interview mit Dr. Michael Seibold, Geschäftsführer der Hauff-Technik GmbH & Co. KG

Zukunft braucht Herkunft

Ganz gleich, ob im Privathaus, in öffentlichen oder Business-Einrichtungen – die Infrastruktur eines Gebäudes ist zugleich seine Lebensader und insbesondere die Strominfrastruktur der Schlüssel zur modernen Gesellschaft. Die Hauff-Technik GmbH…

Ausgezeichnet für die Nutzung regenerativer Energie

Interview mit Norbert und Julian Terodde, Geschäftsführer der Schildberg-Baugesellschaft mbH

Ausgezeichnet für die Nutzung regenerativer Energie

Die Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen ist in den letzten Jahren enorm angestiegen. Die Schildberg-Baugesellschaft mbH hat sich auf den Bau von exklusiven Mehrfamilienhäusern spezialisiert, um Kleinanlegern und Privatpersonen Eigentumswohnungen von…

Spannendes aus der Region Ostalbkreis

100 Jahre und dem Markt voraus

Interview mit Alexander Schmid, Geschäftsführer der August Schmid GmbH & Co. KG

100 Jahre und dem Markt voraus

Seit 100 Jahren am Markt und neugierig-hoffnungsvoll auf die nächsten 100 Jahre blickend – so präsentiert sich die Firma SCHMID-Donzdorf in der Nähe von Göppingen. Das Familienunternehmen, das heute in…

Sicherheit made in Germany

Interview mit Dr. Timo Stock, Geschäftsführer der Telenot Electronic GmbH

Sicherheit made in Germany

Wohnungseinbrüche haben um mehr als 20% zugenommen – so eine Pressemeldung des BMI aus dem März 2023. 2022 wurden in Deutschland 65.908 Wohnungseinbrüche erfasst – ein Anstieg von 21,5% im…

Damit nichts und niemand ins Rutschen kommt

Interview mit Johanna Kolckmann, Gesellschafterin der A. Kolckmann GmbH

Damit nichts und niemand ins Rutschen kommt

Mit der Erfindung der Antirutschmatte unter Teppichen und Tischdecken hat Claus Kolckmann Maßstäbe gesetzt. Damit legte er den Grundstein für den Erfolg der A. Kolckmann GmbH, die ihr Angebot im…

Das könnte Sie auch interessieren

Modulare Effizienz vom Rohbau bis zum Hochbau

Interview mit Hauke Lattmann, Geschäftsführer der HABAU Deutschland GmbH

Modulare Effizienz vom Rohbau bis zum Hochbau

Seit seiner Gründung hat sich HABAU Deutschland mit Sitz in Heringen als ein führender Akteur in der deutschen Bauindustrie etabliert. Seine Geschichte ist geprägt von Innovation, Qualität und einem starken…

Die Energiewende auf dem eigenen Dach

Interview mit Stefan Korneck, geschäftsführender Gesellschafter der scm energy GmbH

Die Energiewende auf dem eigenen Dach

Solarenergie ist eine Säule der Energiewende. Nach der Krise der deutschen Solarindustrie in den Jahren 2011 bis 2013 hat sich die Branche inzwischen neu aufgestellt und emanzipiert, befreit sich zunehmend…

Recycling mitdenken

Interview mit Having Steenhuis, Inhaber der Steenhuis Recycling B.V.

Recycling mitdenken

Eine umweltfreundliche Verwertung von Eisen, Metallen, aber auch von Akkus und Computern sowie Kunstoffen ist heute wichtiger denn je, denn Umweltschutz und eine lebenswerte Zukunft sind in der Prioritätenliste ganz…

TOP