Stundenlohn berechnen: So machen Sie es richtig

Abgesehen davon, ob Sie ein Jahreseinkommen oder einen Stundenlohn in Ihrem Arbeitsvertrag finden, ist immer wichtig, wie viele Stunden Sie tatsächlich dafür arbeiten müssen. Ganz schnell ist das vierstellige Monatsgehalt nicht mehr so üppig bemessen, wenn Sie es auf einen Stundenlohn herunterbrechen und dabei auch nicht bezahlte Überstunden mit berücksichtigen.

Es gibt im Arbeitsleben immer wieder Situationen, in denen es sinnvoll sein mag, den genauen Stundenlohn zu kennen, etwa bei Gehaltsverhandlungen. Doch was genau ist der Stundenlohn und wie genau wird er berechnet?

Stundenlohn – was ist das?

Der Stundenlohn bezeichnet den Arbeitslohn pro Stunde. Dieser ist nicht nur für Angestellte interessant, sondern auch für jeden Freiberufler.

Früher unterschied man in Lohn und Gehalt, Ersterer war für Arbeiter, Letzteres für Angestellte. Diese Unterscheidung existiert heute nicht mehr. Doch nach wie vor wird in einigen Branchen in Stunden abgerechnet, in anderen bekommt der Arbeitnehmer ein monatliches Gehalt.

Stundenlohn für Arbeitnehmer

Durchschnittlich arbeitet ein Arbeitnehmer 40 Stunden pro Woche, was einem Arbeitstag von acht Stunden entspricht. Überstunden bleiben hierbei erst einmal außen vor.

Bei der Berechnung des Stundenlohns überlegen Sie zunächst, wie viele Tage im Jahr Sie tatsächlich arbeiten. Das sind abzüglich aller Wochenenden, Feiertage, Urlaubstage durchschnittlich 224 Tage im Jahr. Aber wie gesagt, das ist ein Durchschnittswert, der je nach Bundesland, Branche und Alter leicht variieren kann. Und Sie müssen noch die Tage abziehen, an denen Sie krankheitsbedingt zu Hause bleiben.

So rechnen Sie:

  • Jahresgehalt / Arbeitstage = Tageslohn
  • Tageslohn / Arbeitsstunden am Tag = Stundenlohn


Das hört sich recht einfach an, doch Sie als Arbeitsnehmer sollten sich Ihren Fall genau anschauen. Wie hoch der Stundenlohn wirklich ist, hängt davon ab, wie viele Stunden Sie tatsächlich arbeiten. Oftmals werden Überstunden nicht gesondert vergütet. Ihr Stundenlohn sinkt, wenn sich bei Ihnen viele unbezahlte Überstunden anhäufen. Und unbezahlte Überstunden finden sich in allen Berufsgruppen – beim gut bezahlten Ingenieur im Großkonzern ebenso wie beim Koch im Szenelokal. Entscheidend ist, ob diese vergütet werden oder nicht.

Achten Sie also immer auf alle geleisteten Arbeitsstunden. Auch Sondervergütungen, Jahresboni oder Weihnachts- oder Urlaubsgeld müssen mitgerechnet werden.

Stundenlohn für Selbstständige

Während der Angestellte am Ende des Monats sein Gehalt auf seinem Konto findet, muss der Selbstständige sich anstrengen, um auf einen Stundenlohn zu kommen, der nicht einem „Dumping-Lohn“ gleicht. Er wird meist nach Auftrag bezahlt. So können Aufträge pro Wort, pro Stunde oder manche auch pro Projekt abgerechnet werden. Da wird es schnell kompliziert. Einige Projekte sind lukrativer und besser bezahlt als andere. Auch Zeiten ohne Aufträge und Kosten für Büromiete, Bürobedarf, Steuern, Versicherungen und Ähnliches müssen berücksichtigt werden.

Sie sollten sich als Selbstständige(r) alle gearbeiteten Stunden genau notieren. Erst dann können Sie berechnen, wie hoch Ihr Stundenlohn tatsächlich ist. Ein guter Richtwert ist der Monatsverdienst, den Sie durch Ihre in einem Monat geleisteten Arbeitsstunden teilen. Weil das Arbeitsvolumen jedoch schwankt, führen Sie diese Berechnung in mehreren aufeinanderfolgenden Monaten durch. So kommen Sie auf einen guten Mittelwert.

Fazit

Der Stundenlohn ist die kleinste Entgelteinheit und hilft Ihnen, bei Gehaltsverhandlungen Ihren Gehaltsforderungen Nachdruck zu verleihen, ist er doch eine ganz neutrale Größe – zumindest, wenn er korrekt berechnet wird und alle Eventualitäten und Sonderfälle berücksichtigt.

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