Straining: Was ist das und was können Sie dagegen tun?
Sie denken bei Straining gleich an Stress und Belastung? Dann sind Sie intuitiv auf der richtigen Spur, denn das Wort „Straining“ leitet sich vom Englischen „to strain“ = belasten, anstrengen, spannen“ ab und beschreibt eine bewusst herbeigeführte Belastungssituation für einen Betroffenen, in diesem Fall einen Arbeitnehmer, der dem Druck und der hohen psychischen Belastung nicht standhält, die auf ihn ausgeübt werden, und darunter leidet. Frustration, psychische Erkrankungen und sogar Suizid können die Folgen sein.
Was ist Straining?
In einem Fall von Straining wird der Betroffene bewusst psychischem Druck ausgesetzt, sodass er regelrecht mürbe wird. Und genau das ist das Ziel: Das Straining zielt darauf ab, dass der betroffene Mitarbeiter im Unternehmen daran förmlich zerbricht.
Das „Opfer“ soll kaltgestellt werden und wird bewusst von Aufgaben im Unternehmen entbunden. Wenn Sie betroffen sind, kann das heißen, dass Sie absichtlich vom Informationsfluss abgeschnitten und bei verschiedenen Entscheidungen völlig übergangen werden. Was soll damit bezweckt werden? In vielen Fällen möchte der Arbeitgeber oder die Organisation, für die Sie tätig sind, dass Sie den Arbeitsplatz von selbst räumen, um Platz für Leute zu machen, die dem Unternehmen genehmer sind. Es lassen sich häufig mehrere Phasen des Strainings beobachten:
- Schrittweises Kaltstellen – Sie werden von Aufgaben oder Projekten abgezogen und verlieren schleichend Ihre bisherige Verantwortung.
- Langeweile und überflüssige Position – Man gibt Ihnen deutlich zu verstehen, dass man für Sie keine echte Verwendung mehr hat. Ihre Aufgaben haben Sie verloren.
- Zunehmender psychischer Druck – Sie geraten in einen tödlichen Kreislauf: Sie haben nichts zu tun, bekommen trotzdem noch Ihr Gehalt. Wie können Sie das gegenüber dem Unternehmen überhaupt noch rechtfertigen? Das kann bei Ihnen Stress und verschiedene Erkrankungen wie Schlaflosigkeit, Depression u. Ä. auslösen.
- Kündigung des Arbeitsplatzes: Da Sie dem Druck aus dem Unternehmen nicht mehr standhalten, greifen Sie zur Kündigung als letztem Strohhalm. Es kann aber auch umgekehrt ablaufen: Das Unternehmen kündigt Ihnen, denn schließlich haben Sie „nichts mehr zu tun“ und sind überflüssig.
Hier schließt sich gewissermaßen der Kreis, denn das Unternehmen oder Ihr Vorgesetzter hat sein Ziel erreicht: Sie sind dem Druck nicht mehr gewachsen und geben auf.
Was tun bei Straining?
Sie sollten sich Straining auf keinen Fall gefallen lassen und direkt bei den ersten gravierenden Anzeichen Maßnahmen ergreifen, um nicht am Druck zu zerbrechen.
- Hilfe von außen: Sie mögen sich im Stich gelassen fühlen, doch es hilft nicht, sich ins Schneckenhaus zurückzuziehen. Schalten Sie einen Anwalt ein, bitten Sie Freunde um Rat und Unterstützung. Das kann ein erster Schritt sein, um dem Druck standzuhalten und selbstbewusst gegenüber dem Verursacher aufzutreten. Lassen Sie es nicht zu, dass man Ihnen das Selbstwertgefühl nimmt.
- Bleiben Sie am Ball: Der Vorgesetzte mag Ihnen Aufgaben entzogen haben, aber trotzdem sollten Sie sich nicht abspeisen lassen. Machen Sie viele Arbeiten einfach weiter wie bisher. Und schreiben sie sich genau auf, wann welche Schritte von oben gegen Sie unternommen wurden. Falls es später zu einem Streit vor Gericht kommt, kann Ihnen ein genaues Protokoll weiterhelfen.
- Gesundheit im Blick: Ein Arbeitsplatz kann niemals so wichtig sein, wie Ihre Gesundheit. Wenn es also richtig schlecht läuft und der Druck aus dem Unternehmen oder vom Vorgesetzten immer stärker wird, dann sollten Sie gemeinsam mit Familie und Freunden überlegen, ob Sie sich das wirklich antun müssen. Vielleicht orientieren Sie sich auf dem Arbeitsmarkt neu. In einem Neubeginn liegen bekanntlich auch neue Chancen.
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