Brutto und Netto: Das ist der Unterschied
Was bleibt am Ende des Monats übrig? Diese Frage ist für die meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entscheidend, wenn es um ihre Lohnzahlung geht. Zwei Schlagworte, die hierbei eine wesentliche Rolle spielen, sind „Brutto“ und „Netto“. Was sich genau hinter den Begriffen verbirgt, wie Sie welchen Betrag ausrechnen können und wie Sie womöglich mehr Geld herausholen, haben wir in diesem Beitrag für Sie zusammengefasst.
Brutto versus Netto: Das ist gemeint
Brutto? Netto? Was ist drin? Grundsätzlich beschreiben diese Begriffe Folgendes:
Brutto
Als Brutto-Arbeitslohn wird der Betrag betitelt, den Sie im Gesamten erhalten, sprich ohne Abzüge. Diesen Betrag trägt der Arbeitgeber in den Arbeitsvertrag ein; diesen Betrag verhandeln Sie bei einem Gehaltsgespräch. Denn: Je nachdem in welcher Steuerklasse Sie sind, welcher Krankenkasse Sie angehören oder ob Sie Mitglied der Kirche sind, fällt Ihr tatsächlich zu Verfügung stehender Geldbetrag unterschiedlich aus. Die Formel, die Sie sich merken sollten:
Brutto-Lohn = Gesamt-Lohn ohne Abzüge
Netto
Sie können es sich schon denken: Im Netto-Lohn sind bereits alle Abgaben abgezogen: Steuern und Sozialversicherung gehen vom Brutto-Lohn ab und übrig bleibt der Netto-Betrag. Wie hoch dieser ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Formel, die Sie sich merken sollten:
Netto-Lohn = Lohn, der nach allen Abzügen übrigbleibt
Brutto und Netto: Was wird alles abgezogen?
Doch wie finden Sie heraus, was letztendlich von Ihrem Brutto-Lohn übrigbleibt? Die Antwort: Indem Sie alle Faktoren addieren und diese von Ihrem Lohn abziehen. Wichtig hierbei sind unter anderem:
- Ihre Steuerklasse: Sie entscheidet, wie hoch die zu zahlende Einkommenssteuer ausfällt. Alleinstehende, nicht verheiratete Personen ohne Kinder haben hier die höchsten Ausgaben. Sind Sie verheiratet und haben Kinder, so müssen Sie in der Regel weniger Einkommenssteuer zahlen.
- Ihr Wohnort und die Religionszugehörigkeit: Ob und in welcher Höhe Sie Kirchensteuer zahlen müssen, hängt von Ihrem Wohnort und Ihrer Religionszugehörigkeit ab. In Bayern und Baden-Württemberg beträgt die Kirchensteuer 8 %, in allen anderen Bundesländern 9 %.
- Ihre Krankenkasse: Die Zugehörigkeit zur Krankenkasse bestimmt die Höhe der Sozialabgaben. Da dies jedoch eine gesetzliche Pflicht ist, unterscheiden sich die Beiträge nicht besonders. Wichtig: Nicht nur Sie zahlen einen Beitrag zur Krankenkasse, auch Ihr Arbeitgeber tut dies.
Brutto und Netto: Wie kann ich mehr von meinem Lohn erhalten?
Viele der Faktoren, wie zum Beispiel Ihre Steuerklasse, können sich im Laufe eines Arbeitslebens ändern – und das auch zu Ihrem Vorteil! Natürlich sollte eine Heirat nicht primär wegen steuerlicher Vorteile geschlossen werden. Es gibt auch noch andere Faktoren, die den Netto-Betrag positiv beeinflussen können:
- Ein Kirchenaustritt: Wenn Sie aus der Kirche austreten, sparen Sie sich die monatlichen Abgaben. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass somit natürlich auch die entsprechenden kirchlichen Leistungen entfallen. Für Katholiken zum Beispiel die Beichte, die Kommunion oder die Funktion als Tauf- oder Firmpate. Auch eine kirchliche Hochzeit wird so nur erschwert möglich sein. Für den Austritt aus der Kirche müssen Antragssteller in der Regel einen Betrag von rund 30 bis 50 Euro auf dem Amtsgericht zahlen. Hierzu lohnt sich eine Information bei Ihrem zuständigen Amtsgericht.
- Ein Wechsel Ihrer Krankenkasse: Auch bei der Krankenkassenmitgliedschaft lohnt sich ein Vergleich. Hierbei spielt allerdings nicht nur der Preis eine Rolle, sondern auch die Leistungen der Krankenkasse. Diese sollten auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sein und im Krankheitsfall genau ihren Zweck erfüllen. Achten Sie bei Ihrer Recherche eines möglichen Wechsels also auch verstärkt auf die inkludierten Leistungen.
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